93-jähriger deutschstämmiger Kinderschänder steht in Chiang Mai vor Gericht

pp Chiang Mai. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, bereits im Jahr 2010 vier thailändischen Eltern angeboten zu haben, ihren minderjährigen Töchtern Englischunterricht zu erteilen. Zu diesem Zeitpunkt war das jüngste Mädchen gerade einmal 5 Jahre alt.

Anstatt mit den Kindern Englisch zu üben soll sie der Mann dann mit Süßigkeiten überredet haben, ihm sexuell zur Verfügung zu stehen. Das soll der jetzt 93-Jährige schamlos ausgenutzt haben.

Ihm wird weiterhin vorgeworfen, dass er über einen Zeitraum von 10 Jahren sich immer wieder in Thailand für längere Zeit aufgehalten habe. In dieser Zeit soll er sich wiederholt an Kindern vergriffen haben.

Wie die Eltern schilderten, hatten sie anfangs keine Bedenken gegen den Mann. Erst Wochen später sei ihnen aufgefallen, dass sich ihre Kinder verändert hätten. Die Kinder wären mehr und mehr apathisch geworden und wären zum Schluss noch nicht einmal mehr zum Spielen außer Haus gegangen.

Der 93-Jährige, in Berlin geborene Herr K. behauptet dagegen, dass die ganze Geschichte frei erfunden sei und er von den Eltern und den thailändischen Behörden erpresst werde. Man habe sich gemeinsam gegen ihn verschworen und ihm angeboten, alle Anklagen gegen ihn fallen zu lassen, wenn er 10.000 Pfund zahlen würde.

Seine Familie in Australien hat sich ebenfalls gegenüber der Presse geäußert und gesagt, dass man ihn in der Haft mehrfach unter Druck gesetzt habe und ihm sogar den Zugriff auf wichtige Medikamente verboten hätte.

Nachdem Karl Joseph K. damals wegen Vergewaltigung in Untersuchungshaft kam, wurde er auf Kaution freigelassen. Er konnte sich dann illegal nach Burma absetzen und hielt sich dort verborgen. Dann geriet er bei einer Kontrolle erneut in Arme der Behörden und wurde gegen seinen Willen nach Thailand abgeschoben.

Seine Anwälte versuchen nun das Gericht zu überzeugen, die Anklage gegen den angeblich schwerkranken Mann, der auch unter Demenz leiden soll, fallen zu lassen. Dagegen sprechen allerdings mehrere Zeugenaussagen, die den 93-Jährigen, während er auf Kaution frei war, putzmunter in Chiang Mai gesehen haben wollen. Dort soll er mehrfach herumgefahren sein.

Laut Polizeiangaben wurden nach seiner Verhaftung mehr als 100 pornografische Kinderbilder auf seinem Computer gefunden. Diese Bilder soll er unter anderem an weitere Personen außerhalb von Thailand geschickt haben.

Herr K. hatte sich im vergangenen Monat gegenüber dem Sydney Morning Telegraph geäußert und gesagt: "Bevor die Verhandlung gegen mich beendet ist, werde ich bereits tot sein. Ich hab nichts Unrechtes getan“.