Interpol „verliert“ deutschen Häftling am Flughafen Suvarnabhumi.

pch/Bangkok. Ein Deutscher, der eine Diebesbande in Australien anführte und dort auch verurteilt ist, sollte von Interpolbeamten von Australien nach Deutschland gebracht werden. Während des Wartens auf den Anschlussflug nach Deutschland am Suvarnabhumi Flughafen gelang es dem Delinquenten zu entkommen.

Die thailändische Fremdenpolizei und die Verantwortlichen der Flughäfen von Thailand (AoT) werden am Montag die Untersuchung des Falles, der am 15. Mai geschah, diskutieren. Von der Fremdenpolizei wurde sofort eine Fahndung nach dem Verdächtigen aufgenommen, bis jetzt allerdings erfolglos.

Pol Maj Gen Preecha Thimamontree, stellvertretender Kommandeur vom Immigration Bureau sagte, die australische Botschaft in Bangkok kontaktierte sie erst nachdem der Verdächtige, eskortiert von der australischen Polizei, entkommen konnte. Die Flucht fand im Transitbereich statt, der nicht unter die Zuständigkeit des Immigration Bureau fällt, sagte er.

Nachdem er von der Botschaft gewarnt wurde, begann die Fremdenpolizei mit der Suche nach dem Verdächtigen und überprüfte die Aufnahmen der Überwachungskameras. Das Präsidium prüfte auch Aufzeichnungen ankommender Passagiere, aber sie fanden keine Informationen, dass der Verdächtige den Flughafen über die normalen Wege verlassen habe.

Pol Maj Gen Preecha sagte jedoch, es gebe schon noch Möglichkeiten den Flughafen zu verlassen, und das müsse der Mann gewusst haben. Pol Maj Gen Suwichpol Imjairach, Chef des Immigration Bureau der Division 2 sagte, der Verdächtige kam am Suvarnabhumi Flughafen in Begleitung von Interpol Beamten an, auf einem Flug der Thai Airways, ohne Wissen der Fremdenpolizei.

"Normalerweise muss die Fremdenpolizei informiert werden, wenn ausländische Verdächtige ins Land gebracht werden, warum dies hier nicht passierte, wisse man nicht", sagte er. "Alles, was wir sagen können ist, dass Verdächtige nicht im Flughafen ist", sagte Pol Maj Gen Suwichpol. "Aber es bleibt ein Geheimnis, wo er jetzt ist und wie er es geschafft hat, den Flughafen zu verlassen". Die AoT hat sich geweigert, die Verantwortung für die Flucht des Mannes zu übernehmen.

Man versucht nun herauszufinden, wer für diese Panne verantwortlich ist. Der amtierende Präsident Pongsak Semson der AoT sagte, man wird zusammen mit anderen Behörden versuchen, herauszufinden, wie die Flucht passieren konnte. Direktor Rawewan Netrakavesna vom Suvarnabhumi Flughafen sagte, die Fremdenpolizei würde alle AoT Mitarbeiter, die am fraglichen Tag Dienst hatten, genau befragen zum Verschwinden des Verdächtigen.

Khun Rawewan sagte, dass die AoT nicht gewusst habe, was passiert sei und benötige mehr Zeit, um mit allen Beteiligten zu sprechen. "Die AoT wurde nicht von Interpol informiert, die den Beschuldigten begleitet hatten", sagte sie. Eine ungenannte Quelle sagte, die Flucht habe das Ansehen der AoT beschädigt und veranlasse sie nun, Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.