Niemand wurde verletzt, Niemand ging verloren! Wo liegt das Problem?

pp Phuket. Innerhalb kürzester Zeit gerieten drei Boote mit Touristen an Bord in Seenot. Ursache war in den meisten Fällen dass bereits vorher angekündigte schlechte Wetter und ein hoher Wellengang.

Obwohl schon im Vorfeld von Meteorologischen Amt starke Monsunwinde und dementsprechend hoher Wellengang angekündigt wurde, scheint dass die Betreiber der Touristenboote wenig zu kümmern.

Auch der ThailandTIP hat mehrmals in den letzten Wochen entsprechende Meldungen und Warnungen gebracht. Anscheinend kümmert das aber weder die Touristen, noch die Booteigentümer bzw. deren Kapitäne.

Letzten Monat strandeten alleine rund 450 Touristen und mussten von der Royal Thai Navy gerettet werden. Auch hier wurde im Vorfeld vor dem Auslaufen gewarnt. Wie schon so oft hatte das Amt ausdrücklich darauf hin gewiesen, dass gerade die kleineren Boote unbedingt im sicheren Hafen bleiben und nicht auslaufen sollten. Einigen Kapitänen war das aber offensichtlich egal. Sie stachen trotz der drohenden Gefahr mit hunderten von Passagieren in See.

Im Februar berichteten wir über einen Horror-Trip auf einem Schnellboot. Mehrere Touristen wurden verletzt und mussten in Krankenhäusern behandelt werden.

Aber nicht nur Phuket, auch Pattaya macht immer wieder von sich Reden. Im April dieses Jahres stießen auf immer noch ungeklärte Art und Weise zwei Schnellboote ineinander. Mehrere Touristen gingen dabei über Bord und wurden zum Teil schwer verletzt. Zwei Männer gerieten in die sich noch drehende Schiffsschraube und wurden dabei verstümmelt. Einem der Touristen sollen dabei fast beide Beine abgetrennt worden sein. Als Krönung des ganzen hatten beide Kapitäne anstatt zu helfen, einfach die Flucht ergriffen.

Die Behörden sind natürlich sehr besorgt um das Leben der Touristen und betonen immer wieder, dass deren Sicherheit an erster Stelle stehe und oberste Priorität habe. Die Unfälle sprechen aber eine ganz andere Sprache.

Eine lokale bekannte Zeitung argumentiert die Gedanken der Behörden zu dem aktuellen Unglück folgendermaßen: Niemand wurde verletzt, Niemand wird vermisst, Niemand hat sich beschwert! Wo also liegt das Problem?

Mindestens ein hoher Beamter auf Phuket ist bekannt dafür, dass er die Notwendigkeit, über Fragen der Sicherheit mit entsprechenden Beamten und internationalen Gesandten ablehnt, berichtet die Phuketwan. „Phuket hat keine Probleme“, wird der Beamte zitiert. „Es gibt keine Notwendigkeit für irgendwelche Sitzungen, weil alle Probleme behoben wurden.“

Viele Menschen sind da allerdings anderer Meinung und fragen sich immer wieder, warum alle Warnungen einfach buchstäblich im Winde verschwinden. Vermutlich muss erst eine weiter Katastrophe passieren, bevor wirklich etwas unternommen wird, vermutet die Presse. Aber selbst weitere Menschenleben dürften die Geldgier der Betreiber nicht stoppen.

Sinkende Fähre in der Bucht von Chalong