Sind Brautpreise in Millionenhöhe und Betrügereien an der Tagesordnung?

pp Songkhla. Malcom McCurley, ein 43-jähriger australischer Zwiebel-Landwirt, erschien am Dienstag mit seinem Anwalt und einem Dolmetscher auf der Polizeistation in Hat Yai. Dort bat er den stellvertretenden Leiter der Station, Pol Lt Col Surapong Kittithirangura, rechtliche Schritte gegen seine 29-jährige Ex-Verlobte Boontip Choochuay einzuleiten.

Herr McCurley erzählte der Polizei, dass Frau Boontip für ihn im Jahr 2009 auf seiner Farm in Australien arbeitete. Sie war fleißig und hatte eine freundliche Persönlichkeit, so habe er sich dann schließlich in sie verliebt und plante sie zu heiraten.

Frau Boontip sei dann später nach Songkhla zurückgekehrt und habe mit seinem Geld im Bezirk Hat Yai ein Unternehmen gegründet. Ziel des Unternehmens war ein Schüleraustausch zwischen thailändischen und australischen Studenten.

Da Frau Boontip sein Vertrauen genoss, habe er vom 16. September 2009 bis zum 26. November 2012 immer wieder Geld in das Unternehmen gepumpt. Insgesamt habe er in dem Zeitraum rund 12 Millionen Baht auf das Konto der Frau überwiesen.

Sie habe ihm glaubhaft erzählt, dass sie mit dem Geld die operativen Aufwendungen des Unternehmens abdecken würde. Ende 2012 bat ihn dann seine Verlobte darum, dass er nach Thailand kommen möge. Sie wollte, dass er ihre Eltern kennenlerne und man über die geplante Hochzeit sprechen könne.

Natürlich sei er dann sofort nach Thailand geflogen und habe mit ihren Eltern gesprochen. Dort habe man sich auf einen Brautpreis von 2.999.999 Baht geeinigt, den er natürlich bezahlt habe. Danach sei er wieder zurück nach Australien geflogen um sich weiter um seine Farm zu kümmern.

Von diesem Zeitpunkt an habe seine zukünftige Ehefrau angefangen, sich von ihm zu distanzieren. Sie habe nicht mehr auf seine Anrufe geantwortet und selbst, als er extra wieder nach Thailand geflogen sei, habe sie sich geweigert, ihn zu sehen.

Erst dann habe er einen Anwalt beauftragt, der die Firma seiner Frau, die er ja so tatkräftig unterstützt hatte, kontrollieren sollte. Der Anwalt brauchte allerdings nicht lange um herauszufinden, dass die Firma Ende 2012 geschlossen worden war.

Stattdessen hatte die Frau ein neues Unternehmen gegründet, mit dem thailändische Arbeitskräfte als Austauschstudenten oder Touristen getarnt nach Australien geschmuggelt wurden. Hier wurden sie dann für illegale Arbeiten eingesetzt.

"Was mich am meisten schmerzt, ist zu wissen, dass Frau Boontip, die Frau, die ich geliebt und mit der ich mein Leben und meine Zukunft geplant habe, mich dermaßen ge- und enttäuscht hat“, erzählte Herr McCurley der Polizei.

Sein Anwalt fand dann weiter heraus, dass er anscheinend nicht der einzige Ausländer war, den die Frau über den Tisch gezogen hatte. Anscheinend hat sie mit ähnlichen Versprechen und Systemen auch noch weitere Ausländer ausgenommen.

Außerdem wurde schnell klar, dass ein Großteil seines Geldes nicht in das Unternehmen, sondern in ein neues Auto und ein neues Haus geflossen waren.

„Ich habe dann beschlossen“, erzählte er weiter, „alle Beweise, Dokumente, Überweisungsträger und Fotos von Frau Bootip zu sammeln und sie den Behörden als Beweismaterial zur Verfügung zu stellen“.

Außerdem, so sagte er weiter, habe sich bereits eine australische Fernsehgesellschaft an ihn gewendet. Sie würden aus seiner Geschichte gerne eine Reportage machen, um andere australische Männer vor den Thai-Frauen und ihren Machenschaften und Betrügereinen zu warnen.

Pol Lt Col Surapong sagte, die Polizei habe eine Anklage wegen Unterschlagung und Betrug gegen Frau Boontip eingereicht. Sie wurde angeschrieben und von der Polizei zu einem Verhör eingeladen. Wenn sie sich auf dieses Schreiben nicht meldet, werde man sie erneut auffordern, sich bei den Behörden zu melden.

Erst wenn sie auch nach einer dritten Aufforderung nicht bei der Polizei erscheint, könne man sie verhaften.