Aussies berichten über den tatsächlichen Sachverhalt auf der sinkenden Fähre vor Ko Phi Phi. Es war ein Gefühl von „wir werden alle sterben“

pch/Phuket. Wir haben ja über das Unglück berichtet.  Danach wurden alle gelobt und das Unglück als nicht so wild bezeichnet. Denn es ist fast so, als ob Phukets Tourismus Behörden erwarten, dass Touristen lebensgefährliche Zwischenfälle auf Phuket schon vergessen haben, noch bevor sie nach Hause zurückkehren.

Das tun sie jedoch nicht. Sie erzählen es allen ihren Freunden. Und einige sprechen auch mit den lokalen Zeitungen über den Albtraum von unnötigen Risiken, die Kapitäne auf Phuket eingehen. Die Noosa News in Australien haben berichtet, dass die Fähre Puean Foong II mit 120 Passagieren an Bord auf dem Weg nach Phuket am 28. Mai zu sinken begann. Kinder begannen zu schreien und Leute machten Abschiedstelefonate an diejenigen, die sie lieben.

Offizielle aus Phuket hingegen ließen die Geschichte erscheinen wie ein Abenteuerausflug in einem Park, spannend doch ungefährlich. Dabei war es eine unnötig erfolgte Beinahe-Katastrophe von der Art, welche auf Phuket in Zukunft verhindert werden müssen.

Sonia Fry und Rebecca Clark haben den Noosa News erzählt, dass während sie von Ko Phi Phi zurück nach Phuket fuhren, ein wilder Sturm mit stampfenden drei Meter Wellen herrschte und dabei ein Loch in den Rumpf geschlagen wurde, und Chaos und Panik unter den Passagieren ausbrach.

Die Zeitung berichtet weiter: Die jungen männlichen Bootsleute schöpften Wasser aus der Fähre, während der Kapitän versuchte, das Boot zu steuern. Aber niemand kümmerte sich um die Passagiere, Gruppen und Familien mit Babys. Und keine Meldungen wurden über das Schiff Funkgerät abgesetzt.

Ms. Fry sagte: „Die Rettungswesten waren alle auf der Seite des Bootes festgebunden, aber niemand fühlte sich mutig genug, um sie zu holen, weil sie auf der Seite des Bootes waren, die zur Sturmseite lag. Doch Rebecca ging auf diese Seite und holte alle Rettungswesten. Sie gab mir die erste, die wurde mir sofort aus der Hand gerissen. Das hat mich überrascht, denn ich dachte, so etwas sieht man nur im Film. Rebecca holte alle Rettungswesten und gab sie den anderen Leuten“.

„Es war schrecklich und ich habe noch nie eine solche Panik erlebt. Das Boot schaukelte und der Kapitän schrie, alle nach links, oder dann wieder, alle nach rechts, sonst würde das Boot umkippen. So versuchte er, das Boot über Wasser zu halten. Die Menschen küssten sich zum Abschied und es gab vier Babys auf dem Schiff die alle weinten und schrien, als sie mit Wasser besprüht wurden. Die Leute waren durchnässt und mussten erbrechen“.

„Eine Familie, die ich zu beruhigen versuchte, und half, ihren Babys die Rettungswesten anzulegen, war wirklich verzweifelt, weil sie befürchteten, dass ihnen die Babys im Wasser entgleiten würden. Ich sagte ihnen, ich würde da sein, um auf ihre Babys aufzupassen. Dann war eine Dame, die in ihr Handy schrie, um Abschied von ihrer Familie zu nehmen und auch die Polizei anrief. Eine andere Frau hatte Herzprobleme, so begaben wir uns auf der Suche nach Aspirin.

„Ich sagte immer wieder: Wir gehen nicht unter, jeder wird in Ordnung sein, das ist einfach ein Boot, das untergeht, aber jemand wird kommen und uns retten“. Der Kapitän war glücklich, dass er nahe genug an einem Felsvorsprung war, wo es ihm gelang, die Fähre auf die Felsen auflaufen zu lassen. Andere Schiffe konnten dann die verstörten Passagiere sicher an Bord nehmen.

Ms. Fry sagte: „Wir fühlen uns sehr glücklich, am Leben zu sein, wir haben das Gefühl, jeder Tag ist ein geschenkter Tag. Wir freuen uns über jeden Tag, weil wir dem Tode so nahe waren“.
Ms. Fry sagte, sie würde nie wieder ein Boot auf Phuket besteigen.

Es werden aber viel mehr Menschen wie sie notwendig sein, bis die Behörden in der Lage sind, durchzusetzen, dass Fähren und Schnellboote auf Phuket nicht auslaufen, wenn ernsthaft schlechtes Wetter für Phuket prognostiziert ist.

Europäische Botschafter treffen sich am Freitag und Samstag auf Phuket mit den Behörden für Tourismus und Sicherheit auf Phuket und haben dieses Problem auf ihrer Agenda.