Pistolen-Video eines Russen sorgt für Unmut bei der Polizei auf Phuket

pp Phuket. Gestern berichteten wir über einen 26-jährigen Russen, der in seinem Hotelzimmer von einem wütenden Liebhaber mit einer Waffe bedroht und mehrmals geschlagen wurde. Der Russe hatte die ganze Aktion per Videokamera aufgezeichnet und der lokalen Presse zugespielt.

Kurze Zeit später war das Video auch schon im Internet auf einer bekannten Video Plattform zu sehen. In dem 2,16 Minuten langen Amateurstreifen ist zu sehen, wie der Russe von dem mittlerweile bekannten 37-jährigen Patchara Utsaha mit einer Pistole bedroht wird. Dabei schlägt ihm der Thai mehrfach ins Gesicht.

Der Russe hatte sich offenbar mehrfach mit der 21-jährigen Freundin Frau Wilaiwan Kengdiaw zum Essen getroffen. Ein paar Tage später hatte er dann die 21-Jährige zu einer Reise nach Khao Lak eingeladen. Das war dem Freund der 21-Jährigen dann doch zuviel.

Gestern gab Polizei Maj Gen Choti Chavalviwat auf einer Pressekonferenz bekannt, dass der 37-Jährige mittlerweile verhaftet wurde und die Tat gestanden hat. Dabei betonte er ausdrücklich, dass es sich hier nicht um einen der üblichen Überfälle auf Touristen handelt. Vielmehr ging es hier um ein persönliches Motiv und der Russe hat sich den Angriff selber zuzuschreiben.

Maj Gen Choti befürchtet, dass der Fall von der Presse hochgespielt und gegen den Tourismus auf Phuket verwendet wird. „Das war kein zufälliger Angriff auf einen Touristen“, betonte er ausdrücklich. „Der Angriff geschah wegen eines persönlichen Konflikts zwischen den beiden Männern“, fügte er hinzu.

Wir haben den Täter verhaftet und er wird voraussichtlich am 12. Juli verurteilt werden, sagte er. Maj Gen Choti befürchtet weiterhin, dass dieses Video die Beziehung zwischen Thais und Russen, und Thais und andere Nationalitäten verschlechtern könnte. Thailand würde dadurch in einem schlechten Licht erscheinen.

Wir haben den Täter verhaftet und auch die angebliche Waffe sichergestellt. Dabei handelte es sich aber eindeutig um eine Spielzeugwaffe betonte er weiter. Herr Patchara wird von uns wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung angeklagt.

"Ich möchte die Presse bitten, diesen Fall genau so zu präsentieren, wie er tatsächlich passiert ist. Bitte sagen sie die Wahrheit!“, bat er die Journalisten auf der Pressekonferenz.

„Ich möchte sie alle bitten, die Situation richtig zu verstehen“, fügte er noch einmal eindringlich hinzu. „Hier geht es um einen Mann, der einen Fehler gemacht hat und den Preis dafür bezahlt hat“. Welcher der beiden Männer den Fehler gemacht hat, ließ er allerdings offen.

Die Touristen sollen nicht denken, dass dies ein alltäglicher Überfall und eine normale Sache in Thailand war, schloss er seine Rede.