Rekonstruktion des "Red Bull Unfall". Der Motorradpolizist wurde von hinten durch den Ferrari getroffen und getötet.

Im Fall Vorayudh ist die Gerechtigkeit fehlgeschlagen

pp Bangkok. Der Anwalt für Menschenrechte und ehemalige Senator Warin Thiamjaras, kritisierte am Dienstag die Justizbehörden für die Schauspielerei und die „Unehrlichkeit“ im Fall von Vorayudh Yoovidhaya.

Die Bangkok Post zitiert Khun Warin, der nach dem erneuten Platzen der Gerichtsverhandlung und der dadurch bedingten Verjährung der Straftat wegen zu schnellem Fahrens erzählt, das der Red Bull Erbe auf eine Kaution spekuliert, die der unglaublich reiche junge Mann mit Leichtigkeit bezahlen kann. Selbst wenn diese Kaution 20 Millionen Baht betragen würde, sagt Khun Warin, könne der Angeklagte diese Summe innerhalb einer Stunde beim Gericht hinterlegen.

"Jeder gewöhnliche Verdächtige wäre schon längst angeklagt worden“, sagt Warin Thiamjaras, der unter anderem auch als Anwalt für die Menschenrechte eintritt.

Ich glaube, sagte er weiter, dass Vorayudh sich entweder nach Übersee absetzen und untertauchen könnte, oder aber auf eine Kautionszahlung spekuliert.

Sollte er untertauchen, sagte er weiter, dann müsse er nur 15 Jahren warten, bis auch in diesem Fall die Verjährungsfrist eintreten würde. Danach könnte er ohne Probleme wieder nach Hause kommen und wäre frei, betonte er.

„Wir können niemanden die Schuld für diese Dinge geben, sagte er weiter. Die leitenden Beamten und die Gerechtigkeit sind einfach an einer „systematischen Doppelmoral“ gescheitert.

Herr Warin forderte, man solle eine Petition an die Nationale Anti-Korruptions-Kommission und an das Büro des Bürgerbeauftragten schicken. Er möchte sie Auffordern, all die Beamten die in diesem Fall beteiligt waren und Untersuchungen angestellt haben, selber zu Untersuchen.

Die Staatsanwaltschaft sagte am Montag, sie würden einen Brief an die Polizei über ihre Entscheidung senden und einen Haftbefehl gegen Herrn Vorayudh beantragen.

Pol Col Samrit Ketyaem, ein Ermittler der Thong Lor Polizei sagte, wir erwarten, dass wir den Haftbefehl am Dienstag in den Händen haben. Den werden wir dann umgehend an die Fremdenpolizei weitergeben. Bisher wurde nicht bekannt, ob bereits tatsächlich ein Haftbefehl ausgestellt wurde.

Der leitende Staatsanwalt Herr Ruecha sagte, er persönlich glaube, dass  Herr Vorayudh sehr bald nach Hause zurückkehren würde. Der Grund, warum er sich bisher noch nicht gestellt habe sei der, dass er sich möglicherweise noch mehr Zeit benötige, um sich für das Gerichtsverfahren vorzubereiten.

Sobald der Haftbefehl ausgestellt wäre, sagte er weiter, wäre die Polizei in der Lage zu reagieren. Dann könne der Verdächtige nach Thailand ausgeliefert werden.