Haben wir bald Zustände wie in den Vereinigten Staaten?

pp Bangkok/Paraguay. Auf einer Pressekonferenz in Manila sagte der amerikanische Assistent des Amtes zur Bekämpfung von internationalen Drogengeschäften, Herr William Brownfield, dass die Drogenkartelle durch die sinkende Nachfrage in den USA auf der Suche nach neunen Märkten sind. Dabei haben sie vor allem die wohlhabenden Länder in Ostasien im Visier.

„Seitdem die Vereinigten Staaten zunehmend erfolgreicher in der Bekämpfung gegen Kokain und Methamphetamin aus Südamerika operieren, suchen die organisierten Drogenhändler bereits nach neuen Absatzmärkten“, sagte Herr Brownfield auf der Konferenz. „Einige dieser neunen Märkte scheinen dabei in Ostasien zu sein“, fügte er hinzu.

Herr Brownfield befindet sich derzeit auf einer 10-tägigen Asientour und flog am Donnerstag, nachdem er Myanmar besucht hatte nach Thailand. Er ist bei uns kein unbekannter und war zuletzt im September 2011 in Thailand, als er einen Höflichkeitsbesuch bei Außenminister Surapong Tovichakchaikul (Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten) absolvierte.

Er berichtete weiter, dass der Kokainkonsum in den Vereinigten Staaten in den vergangenen sechs Jahren um mehr als 40 Prozent gesunken sei. Zur gleichen Zeit seien aber auch die Kokain Preise in Europa und Ostasien stark angestiegen. Da wäre es kein Wunder, betonte er, dass die Lateinamerikanischen Drogenkartelle ebenfalls ein großes Stück von dem „Kuchen“ abhaben wollten.

Während Methamphetamin auch von asiatischen Banden, vor allem in Myanmar hergestellt werden könnte, werden die Kokablätter, der Rohstoff für Kokain, fast vollständig in Bolivien, Peru und Kolumbien angebaut.

Dabei benutzen die Kartelle die Philippinen sowohl als Markt, als auch als Umschlagplatz für ihre Drogen. Von dort aus ist es nach Thailand nur noch ein kleiner Schritt.

„Es ist gut möglich“, sagte Herr Brownfield weiter, „dass die lateinamerikanischen Drogen Persönlichkeiten (Drogenbosse) sich bereits auf dem Markt in Ostasien umsehen“. Dabei wollen sie nicht nur ihr Kokain verkaufen, sondern sind vermutlich auch auf der Suche nach „Shabu“. Shabu ist der lokale Name für Methamphetamin.