Bürger von Prachinburi sind erbost über schlechtes Wassermanagement und wollen eigene Schritte unternehmen

pp Prachinburi. Immer wieder haben die Behörden versichert, dass in diesem Jahr Bangkok nicht überflutet wird. Das könnte man, so berichtet ein Wasserexperte der Bangkok Post auch schaffen. Allerdings nur dadurch, indem man die Schleusen nördlich und nordöstlich von Bangkok weiter geschlossen hält.

Am Mittwochabend gingen sintflutartige Regenfälle über der Provinz Prachinburi nieder. Innerhalb kürzester Zeit staute sich das Wasser in vielen Bereichen der Provinz auf bis zu einem Meter an. In der Gemeinde Buri Karin soll das Wasser laut Angaben der Bangkok Post sogar bis zu vier Meter hoch stehen.

In Sa Kaeo steht die gesamte Innenstadt ca. einen Meter hoch unter Wasser. Einwohner können sich nur noch mit dem Boot bewegen. Die Überschwemmungen erzürnen die betroffenen Anwohner und sie beschweren sich, dass sie nur deswegen im Wasser ertrinken, weil die Behörden die Schleusen in Richtung Bangkok weiter geschlossen halten.

Die Dorfbewohner der Gemeinde Kabin Buri haben seit gestern eine Straße blockiert und die Behörden aufgefordert, sich um ihre Probleme zu kümmern. Sie haben damit gedroht, die Sache selber in die Hand zu nehmen und eigene Gräben neben der Straße zu buddeln, damit das Hochwasser abgeleitet werden kann. An die Folgen für die Strasse, die dann vermutlich unterspült würde, denken die Anwohner dabei nicht. Sie wollen zunächst ihr eigenes Hab und Gut schützen.

Die Wasserstände in und um die Gemeinde sind seit Donnerstag weiter am ansteigen. Alle Straßen der Gemeinde sind mittlerweile überflutet und unpassierbar. Mittlerweile wurde auch die Gemeinde Si Maha Phot von den Wassermassen eingeschlossen und überschwemmt.

Der Wasser-Management-Experte Seree Supratid von der Rangsit Universität „College of Engineering“ erklärte, das die Flut in Prachinburi das Ergebnis eines schlechten Wasser-Management sei. Seit 2011 wird die Provinz jedes Jahr überflutet. Zwar wäre die Niederschlagsmenge nicht so hoch wie letztes Jahr, trotzdem sei das Hochwasser höher und die derzeitige Situation die schlimmste seit 25 Jahren, sagte er weiter.

Der Grund dafür wäre eindeutig, fährt er fort. Die Behörden haben die Schleusen nicht geöffnet und lassen zu, dass sich das Hochwasser auf die lokalen landwirtschaftlichen Flächen und Gemeinden ausbreitet. Das die Anwohner davon alles andere als begeistert sind, kann man sich vorstellen.

Wenn die Schleusen nicht bald geöffnet werden, sagte Herr Seree, wird die Flut Situation täglich schlimmer werden, da immer mehr Wasser aus dem Norden dazu kommt.

Inzwischen wurden in Ubon Ratchathani 16 Bezirke zu Flutkatastrophen Zonen erklärt. Hier sind mehr als 2.000 Häuser und 20.000 rai Ackerland in 62 Gemeinden durch den tagelangen schweren Regen überschwemmt worden.

Auch in Chaiyaphum ist der Fluss Chi über seine Ufer getreten und hat an drei Wehren im Bezirk Ban Khwao Schäden angerichtet. Der Bezirk wurde am Donnerstag vom 1,80 Meter hohen wirbelnden Hochwasser überflutet. Im Bezirk Chatturat Bezirk hat sich das Hochwasser bereits auf acht weitere Gemeinden ausgebreitet.

Herr Lertviroj Kowattana, der Generaldirektor des Bewässerungs Department sagte am Donnerstag, dass die Überschwemmungen in mehreren nordöstlichen Provinzen, einschließlich Prachinburi noch die nächsten sieben Tage andauern könnten. Erst dann rechnet man mit einer Erleichterung.