Die US-Navy und der Sex-Skandal auf Phuket

pp Phuket. Wie die internationale Presse berichtet, wurden der US-Navy für ihre Aufenthalte in thailändischen Häfen in den Jahren 2011 und 2012 rund 2,3 Millionen US-Dollar zuviel berechnet. Nebenbei wurden auch noch Auslandsaufenthalte, Hochzeiten und Prostituierten Besuche bezahlt und gesponsert.

Der in Singapur ansässige Inhaber und Geschäftsführer der multinationalen Firma, der 58-jährige Leonard Glenn Francis soll laut den Gerichtsakten neben Millionen von US-Dollar auch hohe US-Navy Offiziere bestochen haben. Dabei gab es schon mal Tickets für die beliebte Show „The Lion King“ oder auch Angebote von Prostituierten, berichtet die Straits Times.

Us-Ermittler verfolgten Glenn schon seit längerem und sammelten Beweise gegen ihn. Um ihn der Korruption zu überführen und weitere Details zu erfahren, mussten die Ermittler auch nach Phuket. Hier hatte Glenn den Hafen als eine „Perle“ unter den Ankerplätzen beschrieben, da hier für ihn offenbar besonders viel Geld abfiel. Nebenbei machte er die gleichen Angebote aber auch für Häfen in Malaysia.

Dabei machte er auch Scheinangebote von Subunternehmern, oder zitierte seine Konkurrenten absichtlich falsch und nannte höhere Beträge für die Aufenthalte als seine eigenen, damit er die entsprechenden Ausschreibungen für seine Firma gewinnen konnte.

Ende 2010 wandte sich Glenn an den stellvertretenden Operations-Offizier für die siebte Flotte in Yokosuka, Japan, den 46-jährigen US-Marine-Kommandant Michael Vannak Khem Misiewicz.

Die Flotte ist die größte außerhalb des Landes der Vereinigten Staaten mit einer Fläche von 125 Millionen Operations-Quadratkilometern.

Dabei begann Glenn zunächst damit, dass er für den Kommandanten und für seine Familie Tickets für eine ‚Lion King‘ Show in Tokyo im Dezember 2010 organisierte. Im März 2011, berichtet die Straits Times weiter, besorgte er für Misiewicz und einige andere Personen vier Prostituierte für eine Reise nach Singapur. Die reise fand allerdings nie statt, weil Japan zu dieser Zeit von einem Tsunami getroffen wurde.

Im Juli schickte Misiewicz ein Reihe von E-Mail-Nachrichten an Glenn und enthüllte darin den Zeitplan der US-Schiffe. Die beiden wurden immer vertrauter und schließlich eröffnete Misiewicz sogar ein eigenes E-Mail-Konto auf Francis Initialen.

Diese E-Mail Adresse benutzte er, um im Namen von Francis weitere Business Pläne auszuarbeiten. So konnte er eine Umschichtung der Kriegsschiffe zu den einzelnen Häfen, die von den beiden bevorzugt wurden, in die Wege leiten. Inwieweit Personen auf Phuket darin verwickelt sind, konnte bisher von den Ermittlern noch nicht vollständig aufgedeckt werden.

Unter Berufung auf ein Beispiel zeigt die Straits Times auf, wie der Betrug funktionierte:

Im Oktober letzten Jahres wurde der Flugzeugträger USS George Washington von Singapur nach Port Klang umgeleitet. Alleine dafür stellte Glenn der Navy 1,8 Millionen US-Dollar in Rechnung. Im Gegenzug flogen Francis, Misiewicz und seine Familie nach Kambodscha. Hier bezahlte Glenn die Hochzeit für eine Cousine bezahlte für ihn einen Aufenthalt im Shangri-La Hotel in Singapur. Zusätzlich besorgte Glenn für Misiewicz und seine Kollegen Tickets für ein Lady Gaga Konzert in Thailand im Mai letzten Jahres.

Flugzeugträger USS George Washington

Einmal, so konnten die Ermittler einem Gespräch zwischen den beiden entnehmen, äußerte Francis seine Enttäuschung darüber, dass sie nicht imstande waren, gemeinsam nach Thailand zu gehen, um mit ihrem “Elite Thai Seal Team“, -ein Verweis auf die Prostituierten in Thailand- zu feiern.

Die angebliche Abzocke begann bereits im Juli 2010, als das Unternehmen der Navy 110.000 US-Dollar für Anlege und Hafengebühren nach einer Übung von drei Schiffen in Thailand in Rechnung stellte. Trotz vorheriger Vereinbarung mit der Royal Thai Navy, dass man auf die Gebühren verzichtet würde, schreibt die Zeitung.

Ein dritter Mann der US-Marine, der 44-jährige Spezial Agent John Bertrand Beliveau II wurde ebenfalls von Glenn geschmiert und bezahlt. Dafür lieferte Agent John weitere geheime Informationen an Glenn. Im Gegenzug soll Glenn angeblich auch für Beliveau einen Urlaub in Bangkok und ein Hotel Aufenthalt im Fünf-Sterne Dusit International Hotel im März 2011 angeordnet und finanziert haben. Außerdem bezahlte er für die Dienstleistungen einiger Hostessen und kaufte einen Laptop für die philippinische Freundin von Beliveau.

Die US-Militär Zeitung "Stars and Stripes" berichtet nun, dass alle drei, Francis, Misiewicz und Beliveau verhaftet wurden. Sie berichtet ebenfalls, dass im September für den Hafenaufenthalt des Flugzeugträgers USS John C. Stennis Sepangar von Francis 2,7 Millionen US-Dollar für Dienstleistungen abgerechnet wurden.

Flugzeugträger USS John C. Stennis

Für die Besuche von gleich zwei ähnlichen Flugzeugträgern in Malaysia im Jahr 2001 bezahlte das Verteidigungsministerium gerade einmal die Hälfte der Summe.

Die Ermittlungen sind noch lange nicht abgeschlossen und werden wohl noch einige Überraschungen bringen.

Im Forum.Thailand-TIP.com finden sie weitere Bilder und Meldungen zu US-Kriegsschiffen vor Phuket.