Wenn sie mein Video sehen, werde ich vielleicht schon tot sein

pp Phuket. Im Internet sorgt ein sieben Minuten Video für Aufregung. Der 52-jährige kanadische Ingenieur erzählt darin überzeugend seine Geschichte und behauptet zum Schluss: „Wenn sie dieses Video gerade sehen, bin ich vielleicht schon tot“.

Das Video hat die Überschrift: „Kanadischer Staatsbürger könnte in Thailand sterben“ und beginnt damit, dass der Kanadier sagt;“ Diese Geschichte handelt von einem Mann, der ohne die Hilfe der kanadischen Botschaft oder der thailändischen Behörden in Thailand sterben wird.

Er berichtet, dass er kanadischer Staatsbürger ist und bereits seit 13 Jahren in Thailand lebt. Er ist Ingenieur und arbeitet auf der ganzen Welt für die Öl-Industrie, berichtet er weiter. Seine Geschichte beginnt damit, dass er im Jahr 2011 eine Anzeige aufgab und seinen Computer für sehr günstig für 8.000 Baht verkaufen wollte.

Daraufhin bekam er Antwort von einem Deutschen, der ihm in einer frechen E-Mail 6.000 Baht für diesen Computer anbot. Seine Antwort sei kurz und knapp gewesen, sagte der Kanadier in seinem Video. Er habe dem Deutschen geantwortet.“ Go, Fuxx youself, ich werde dir den Computer nicht verkaufen! Selbst wenn du mir 20.000 Baht bieten sollttest, Dir werde ich den Computer nicht verkaufen“.

Zwei Wochen später, berichtet Herr Rooney, wurde er von der Polizei verhaftet. Der Deutsche hatte ihn wegen Beleidigung angezeigt. In Folge dessen wurde er wegen Verleumdung verhaftet. Daraufhin nahm er sich einen Anwalt der den Beamten erklärte, dass nach thailändischem Gesetz eine Beleidigung öffentlich sein müsse. Eine E-Mail gilt in Thailand aber als private Nachricht. Daraufhin lies man ihn zunächst wieder gehen.

Dann hörte er bis zu diesem Jahr nichts mehr von dem Fall und dachte, die Geschichte sei erledigt. Dann wurde er erneut von der Einwanderungsbehörde verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Hier musste er sich mit Mördern, Vergewaltigern und Verbrechern eine Zelle teilen.

Sein Anwalt konnte ihn dann gegen eine Kaution von 60.000 Baht aus dem Gefängnis herausholen. Allerdings behielten die thailändischen Behörden seinen Pass ein. Ein Staatsanwalt sagte ihm dann, dass man den fall in 30 Tagen fallen lassen würde und er seinen Pass wiederbekommen sollte.

Nach 30 Tagen meldete er sich erneut bei dem Staatsanwalt und wollte seinen Pass abholen. Der Staatsanwalt erklärte ihm, dass sich der Deutsche erneut gemeldet habe und man die Anklage wegen Beleidigung gegen eine Bezahlung von 500 Baht fallen lassen würde. Nach weiteren 30 Tagen sollte er dann endlich seinen Pass erhalten.

Also habe er noch einmal 1 Monat gewartet und sich dann wieder bei dem Staatsanwalt gemeldet und erwartet, dass sich sein Fall jetzt endgültig erledigt hat. Zu seinem Erstaunen erklärte ihm der Staatsanwalt, dass der Deutsche Einspruch erhoben habe und man den Fall erneut verhandeln würde. Die nächste Verhandlung würde in zwei Monaten stattfinden. Solange würde man seinen Pass weiter einbehalten.

Der Staatsanwalt habe ihm zwar versichert, dass die Anklage fallen gelassen wird, aber er soll nun erneut zwei Monate warten. „Mein Problem ist nun“, schildert der 52-jährige weiter, „ dass mich in Kanada zwei wichtige Operationen erwarten. Ich habe Probleme mit meinem Bein und wenn ich nicht rechtzeitig operiert werde, dann werden die Ärzte das Bein amputieren müssen“.

Herr Rooney erklärt weiter, er sei Diabetiker. Er habe kein Geld mehr um sich Essen zu kaufen, er könne seine Miete nicht mehr bezahlen und er habe kein Geld, um sich sein Insulin zu kaufen.

„Ich kann keine weiteren zwei Monate warten“, erklärt er. „Dazu reicht mein Geld nicht aus. Ich muss zurück nach Kanada um mich operieren zu lassen und ich muss dringend wieder arbeiten, damit ich mein Bankkonto wieder auffüllen kann. Ich habe mich bereits an die kanadische Botschaft gewendet. Aber dort kann man mir auch nicht helfen“.

„Ich kann sie nur davor warnen, in Thailand eine beleidigende E-Mail zu schreiben. Wenn sie das tun, können sie ganz schnell im Gefängnis landen“.

„Ich habe keine andere Wahl, als mich an die Medien zu wenden“, sagt er weiter. “Die kanadische Botschaft konnte mir nicht mit Medizin oder Essen helfe. Ich hoffe, dass die Welt die Ungerechtigkeit, die mir von meiner Botschaft und der thailändischen Regierung angetan wird, sieht“.

„Ich danke ihnen fürs Zuhören“, schließt er seinen Bericht. „Wenn ich keine Hilfe bekomme, werde ich in zwei Wochen sterben. Die thailändische Regierung weiß es und die kanadische Regierung weiß es ebenfalls. Ich sagte ihnen, ich kann nicht mehr länger als zwei Wochen leben. Mehr habe ich nicht mehr zum Essen“.

„Vielleicht sterbe ich gerade oder bin schon tot, während sie dieses Video sehen“, schließt er seinen Bericht.

In den Kommentaren zu dem Video zeigen sich viele skeptisch. Herr Rooney beantworte viele Fragen und erklärte mehrmals, dass er kein Betrüger und nicht auf der Suche nach Geldspenden sei.

Das Video wurde am 2. Oktober veröffentlicht. Vor vier Tagen hat Herr Rooney das letzte Mal geantwortet und geschrieben, dass sich seine Gesundheit schneller als erwartet verschlechtert hat. Er will jetzt erneut die thailändischen Medien sowie CNN und BBC kontaktieren.

„Ich kann verstehen, dass viele Leute denken ich sei ein Betrüger“, schreibt er erneut. „Aber ich habe bisher kein fremdes Geld angenommen, obwohl mir welches angeboten wurde. Nur weil ich keine weiteren Details, den Polizeibericht oder den Namen des Klägers veröffentliche, muss das nicht heißen, dass ich ein Betrüger bin“.

Ich befinde mich immer noch in Thailand und muss deswegen sehr vorsichtig sein, sind seine letzten Worte.