Die Gewalt in Bangkok geht weiter

pp Bangkok. Protestführer Suthep hatte für Sonntag den „Tag der totalen Beschlagnahme“ angekündigt. Mehrmals hatte er bei seinen Reden seine Anhänger aufgefordert, den Regierungssitz zu stürmen und das „Thaksin-Regime“ zu vertreiben.

Premierministerin Yinglak hatte daraufhin reagiert und zum ersten Mal das Militär zum Schutz der Gebäude eingesetzt. Dabei wurde vor dem Einsatz der rund 1.000 Soldaten von einem Sprecher erklärt, dass die Soldaten unbewaffnet sind und auf Gewalt verzichten wollen. Sie sollen nur zur Sicherheit der Gebäude und des Flughafens Suwannaphum eingesetzt werden, betonte ein Sprecher weiter.

Kurzfristig wurde von den Regierungsgegnern behauptet, Ministerpräsidentin Yinglak sei aus dem Land geflohen. Das stellte sich aber sehr bald als eine Falschmeldung heraus. Sie hatte sich zu Gesprächen mit hohen Offizieren der Polizei zusammengesetzt.

Das Hauptziel der Demonstranten war dann auch der Regierungssitz der Ministerpräsidentin. Hier hatten die Sicherheitskräfte bereits im Vorfeld weiträumig abgesperrt.

Das Hauptziel der Demonstranten war der Regierungssitz der Ministerpräsidentin. Hier hatten die Sicherheitskräfte weiträumig abgesperrt

Besonders auffällig waren schwere Betonwände, die von den Demonstranten zum Teil als „die thailändische Berliner Mauer“ bezeichnet wurde.

Bei dem Versuch der Demonstranten, diese Barrikaden aus Beton zu entfernen, setzten die Beamten dann erstmal Tränengas, Wasserwerfer und angeblich auch Gummigeschosse ein.

TränengasWasserwerfer

Es entstand daraufhin eine regelrechte Straßenschlacht, berichten die Medien. Die Bilder und Aufnahmen der Drohnen (Flugobjekte mit Kamera) sprechen für sich.

  

Für viele vollkommen unverständlich, wurden die Rothemden, die bereits am Morgen ihre Versammlung offiziell aufgelöst hatten von einigen Randalieren am nachhausefahren gehindert. Sie ließen ihre ganze Wut an den Fahrzeugen der Roten aus und verübten einen Brandanschlag auf einen Bus.

Brandanschlag auf Rothemden-Bus

Anschließend wurden einige Minivans der Roten das Opfer von mutwilliger Gewalt. Sie wurden mit Knüppeln und Eisenstangen bearbeitet.

Randalierer 

Obwohl sich die beiden Gegner Yinglak und Suthep gestern Abend zu einem Gespräch getroffen haben, gab es keine Einigung. Das war von Suthep auch nicht gewollt, sagte er nach dem Treffen. Er habe Yinglak nur noch einmal die Haltung des Komitees der Demokratischen Volksreform (PdRC) erklären wollen. „Es gab keine Kompromisse und keine Verhandlungen“, sagte Suthep nach dem Treffen. Zusätzlich betonte er, dass es das letzte Treffen zwischen ihm und Yinglak war.

Suthep erklärte anschließend in einer Fernsehansprache, das er Yinglak ein 2-Tage-Ultimatum gestellt habe. Innerhalb dieser zwei Tage sollte sie die „Macht dem Volk zurückgeben“.

Gleichzeitig forderte Protestführer Suthep alle Beamten der Regierung auf, ab Montag (heute) in einen landesweiten Streik zu treten.

Gegen Abend gab dann der stellvertretende Ministerpräsident Pracha Promnok eine Pressekonferenz. Darin riet er den Bürgern in Bangok von 22 Uhr am Sonntagabend bis um 5 Uhr am Montagmorgen aus Sicherheitsgründen zu Hause zu bleiben.

„Ich kann ihnen aber bestätigen“, sagte er dazu, „dass die Regierung die Situation unter Kontrolle hat“.

Herr Suthep hat keine Befugnis, die Beamten zur Arbeitsniederlegung aufzufordern, sagte er weiter. Alle Regierungsbeamte müssen wie gewohnt am Montag auf ihrer Arbeitsstelle erscheinen.