Erneut Unruhen, am Thai-Japanese Stadion

pp Bangkok. Bereits gestern hatten wir darüber berichtet, dass eine größere Gruppe des „Network of Students and People for the Reform of Thailand“ (NSPRT) auf das Gelände des thailändisch-japanischen Stadions vorgedrungen war. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die aber ein Eindringen der Demonstranten in das Gebäude verhindern konnten.

Heute morgen (26. Dezember) versuchen die Studenten erneut in das Stadion einzudringen. Laut den Berichten und Bildern in den Medien kann dabei von „friedlich“ keine Rede mehr sein.

Die Beamten haben offenbar mit Schwierigkeiten gerechnet und auf dem Gelände gut sichtbar einen Wasserwerfer und weitere Bereitschaftspolizisten „stationiert“. Laut unbestätigten Meldungen sollen sich auch Armeeangehörige auf dem Gelände befinden.

Bereits am Eingang versucht eine Gruppe mit einem schweren Bolzenschneider, die Absicherung der Eisentore zu knacken. Im aktuellen TV ist zu sehen, dass immer mehr Menschen gegen das Stadion vorrücken.

Gegen 7.30 Uhr setzt die Polizei dann zum ersten Mal Tränengas gegen die Demonstranten ein. Die Bilder werden Live über Kanal 3 übertragen. Dabei werden nicht nur die Demonstranten, sondern auch die freie Presse von einer Tränengaswolke eingeschlossen und müssen sich zurückziehen.

Mittlerweile berichten Augenzeugen über das Internet dass auch die Regierungsgegner zu harten Mitteln greifen. Angeblich sind schwarze Männer zu sehen, die mit Steinschleudern gegen die Beamten vorgehen.

Während vor dem Stadion Chaos herrscht, hat die Wahlkommission die Medien aufgefordert, sich von dem ordnungsgemäßen Zustand der Lotterie-Geräte zur Auslosung der Plätze für die Parteien zu überzeugen. 


 

Ein Großteil der Kandidaten befindet sich bereits seit dem frühen Morgen im Stadion und wartet gespannt auf die Auslosung.

Gegen 8.30 Uhr tauchen erste Berichte darüber auf, dass die Beamten jetzt auch Gummigeschoße gegen die Demonstranten einsetzen. Bilder von Verletzten Demonstranten und Polizeibeamten machen die Runde.

Um 9 Uhr wird gemeldet, dass andere Demonstranten auf das Gelände des Ministeriums für Arbeit vorgedrungen sind. Dabei soll ein Fahrzeug der Polizei beschlagnahmt und beschädigt worden sein. In das Gebäude sind die Demonstranten bisher allerdings nicht eingedrungen.

Vor dem Stadion haben die Demonstranten mittlerweile mehrere Leitern an die Mauern gelegt und versuchen erneut auf das Gelände zu gelangen. Richard Barrow meldet, dass ein Polizeibeamter von einem Heckenschützen in den Arm geschossen wurde.

Im Stadion hat mittlerweile die Auslosung der Nummern begonnen. Die Phak Phuea Thai Partei mit Yinglak Chinnawat an der Spitze landet auf Platz 15.

Nachdem die Auslosung nicht verhindert werden konnte, fordern die Führer der Anti-Regierungs-Bewegung ihre Anhänger auf, die Belagerung des Stadions aufzugeben und das Gebiet zu räumen. Allerdings halten sich offensichtlich nicht alle Demonstranten an die Anweisungen. Nach wie vor wird versucht, über Leitern auf das Gelände zu gelangen.

Die Beamten reagieren ihrerseits und haben den Einsatz von Tränengas fast verdoppelt. Kurz vor 10 Uhr landet ein Hubschrauber im Stadion und die ersten Kandidaten werden kurzerhand ausgeflogen. Andere Kandidaten benutzen die gleiche Technik wie die Demonstranten und klettern ihrerseits mit Leitern von innen über die Mauer nach außen. Laut weiteren Meldungen wurden bisher rund 20 Demonstranten im Ratchawithi Krankenhaus mit Verletzungen vom Tränengas und den Gummigeschoßen behandelt. Über die Zahl der verletzten Polizisten liegen bisher keine Angaben vor.

Quelle: Forum.Thailand-TIP.com, TV, Internet