Köln/Bangkok. (Eig. Ber.) "Ich frage mich, um wieviel dümmer und oberflächlicher die Berichte auch namhafter deutscher Medien über Thailand eigentlich noch werden können?" hatte er unmittelbar nach dem Interview mit Rainer Adam, dem Leiter des Bangkoker Büros dieser Stiftung geschrieben.
Der Kommentar steht hier: Naumann Stiftung verbreitet Nichtwissen im Deutschlandfunk.
Nun ist es nicht neu, daß das Wissen der ausländischen Vertreter von Nichtregierungsorganisationen in Südostasien und ähnlich entwickelten Regionen der Erde oft in umgekehrtem Verhältnis zu ihrem Gehalt steht. Sehr oft können diese Leute kaum einen Buchstaben der Landesprache entziffern und ihre Erfahrungen mit Bürgern beschränken sich nicht selten auf Angehörige jener Schicht, mit denen man etwa beim Golfspielen netten Smalltalk pflegen kann.
So heißt es zwar zum Beispiel auf Webseite der Naumann-Stiftung:
Der Mangel an Rechtsstaatlichkeit ist eines der zentralen Probleme in Thailand. Eine Reform des Rechtssystems ist daher dringend erforderlich. … Demokratische Werte müssen möglichst in frühen Lebensstadien verankert werden. …
Genau zu diesen Punkten (Stichwort: "Mangel an Rechtsstaatlichkeit und Demokratiebewußtseitn") wußte der politische Beobachter aus Bangkok in seinem Interview allerdings nichts zu sagen. Im Gegenteil fiel auf, daß er sich nicht zu schade dazu war, die bis auf die Knochen korrupte und gegen die eigene Bevölkerung traditionell rücksichtslose thailändische Militärführung unmittelbar nach der Verhängung des Kriegsrechts auch noch für ihre wenigen (!) Staatsstreiche in jüngerer Zeit zu loben.
Der Wut-Artikel kam offenbar vielen Lesern gerade recht, die aus ihrer Meinung in zahlreichen Kommentaren kein Hehl machten. So meinte etwa der bekannte Verleger Diethard Ande ("White Lotus") unter anderem:
Die Naumann Stiftung über Thailand zu befragen ist so, als wenn Sie einen Kinderschaender befragen ueber die Sicherheit von Schulmaedchen … Solche Leute/Organisationen betrachte ich als Schande fuer uns Deutsche in Thailand. Vor allem, wenn sie unter ner falschen Flagge segeln und aus deutschen Steuergeldern finanziert werden.
Eine andere Stimme kritisierte die Medien dafür, daß sie den Vertretern solcher indirekter Parteiinstitutionen überhaupt immer wieder Sendeplatz einräumen, anstatt selbst zu recherchieren und zu kommentieren:
Ich verstehe … nicht, warum die Medien die Vertreter der Entsorgungseinrichtungen für nicht wiedergewählte Abgeordnete immer wieder für Interviews hofieren. Was kann man den Chef einer Stiftung der abgehalfterten FDP denn überhaupt Sinnvolles über Thailand fragen?
Quellen:
http://www.phakinee.com/thailand-kriegsrecht-medien-kommentar-naumann-stiftung/#comment-69
http://www.freiheit.org/webcom/show_article.php/_c-259/i.html