Thailand verliert Marktanteile, wenn der Reissektor nicht als Ganzes reformiert wird

pch Bangkok. Dies hat eine Studie ergeben. Die Ergebnisse der Studie wurden am Dienstag von Aat Pisanwanich, dem Direktor der Universität der thailändischen Handelskammer für internationalen Handel veröffentlicht.

Alles in diesem Sektor müsse auf den Prüfstand gestellt werden. Anbaumethoden, Management der Reisfelder, Entwicklung von neuem Saatgut, Verbesserungen beim Wasserverbrauch und anderes mehr. Landwirte müssen bereit sein, Änderungen in jeder Phase des Produktionsprozesses zu machen. Ansonsten sei die thailändische Reis-Industrie auf dem Weltmarkt nicht mehr wettbewerbsfähig, sagte er.

Herr Aat sagte, Thailands wichtigste Konkurrenten beim Reisexport, Vietnam und Indien würden mehr Reis exportieren, und es gäbe daneben neue Reisexportierende Ländern wie Myanmar, Kambodscha und Indonesien. Im Jahr 2014 wird erwartet, dass Indien der größte Reisexporteur der Welt sein wird mit 10 Millionen Tonnen, gefolgt von Thailand mit neun Millionen Tonnen und Vietnam als Dritter.

Allerdings hatte sich Myanmar zum Ziel gesetzt, seine Reisexporte in den nächsten fünf Jahren auf bis zu vier Millionen Tonnen zu erhöhen, während auch Kambodscha und Indonesien ihre Reisproduktionen kräftig fördern.

Die Studie des Zentrums prognostiziert, dass Thailand in den nächsten zehn Jahren Exportmärkte in Asien (ohne ASEAN und dem Nahen Osten) im Wert von 181 Milliarden Baht verlieren könnte, in Europa Anteile im Wert von 67 Milliarden Baht und im ASEAN-Raum bis zu 28 Milliarden Baht. Dagegen könnte Thailand wahrscheinlich seine Exporte in den Nahen Osten um 94 Milliarden Baht und Afrika um 132 Milliarden Baht erhöhen.

Das größte Problem dabei sei, dass Thailand eine sehr niedrige Produktivität beim Reisanbau aufweist mit einem Durchschnitt von 450 Kilogramm pro Rai, Vietnam produziert dagegen pro Rai bis zu 1200 Kilogramm Reis. Und obwohl der Preis für Thai-Reis gestiegen ist, haben die Landwirte Thailands niedrigere Nettoerträge wegen der hohen Produktionskosten.

Das Zentrum hat festgestellt, dass im Jahr 2013 die thailändischen Bauern durchschnittlich 11.100 Baht pro Tonne Paddy Reis (ungeschältem Reis) eingenommen haben. Netto blieben aber nur 502 Baht pro Tonne übrig, also sehr viel weniger als noch im 2004, als ihnen 1.900 Baht netto übrig blieben.

Er sagte, sinnvoll wäre es, wenn die Regierung die Landwirte bei den Produktionskosten mit rund 20% unterstützen würden. So ergäbe dies einen Betrag von 2.000 Baht, wenn die Produktion einer Tonne 10.000 Baht koste. Somit hätten die Reisbauern dann genug zum Leben.

„Die Regierung muss die Machbarkeit, die Erträge pro Rai zu erhöhen, erforschen lassen und eine Zoneneinteilung für den Reisanbau einführen“, sagte Herr Aat. „Weiter muss die Regierung den gesamten Produktionsprozess reformieren. Und obwohl ein Zuschuss von 20% an die Produktionskosten als Populismus angesehen werden kann, so unterstützen auch andere Länder wie Vietnam und Myanmar ihre Bauern mit Subventionen. Vietnam unterstützt seine Bauern bei allen Düngemittelkosten“, sagte er zum Schluss. 

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