Weitere versteckte Schätze im Polizei-Korruptions-Skandal gefunden

pp Bangkok. Was anfangs wie eine der üblichen Korruptionsgeschichten in Thailand aussah, entwickelt sich mittlerweile zum wohl größten Polizei-Korruptionsfall in der Geschichte Thailand.

Die zwischenzeitlich angehäuften Goldbarren der Polizeielite kamen ins Rollen, nachdem sich mehrere Offiziere über ungerechtfertigte Beförderungen und Versetzungen ihrer Kollegen beschwert hatten. Für eine Beförderung in die oberen Ränge des Polizeidienstes verlangte der ehemalige Chef der Polizei, Generalleutnant Pongpat zwischen drei und fünf Millionen Baht.

Letzten Freitag wurde dann der ehemalige Chef des Central Investigation Bureau (CIB) Generalleutnant Pongpat und sein Stellvertreter Kowit verhaftet. Schnell wurde klar, dass hier nicht nur die obere Polizeielite sondern auch der ebenfalls mittlerweile seines Amtss enthobene Polizeichef der Marine, Generalmajor Boonsueb Praituen sowie weitere hohe leitende Beamte bei der Stadtpolizei und bei der Einwanderungsbehörde beteiligt waren.

Alleine bei der Durchsuchung von elf Häusern des Generalleutnant Pongpat fanden die Beamten Bargeld und Wertgegenstände in Milliardenhöhe. Jetzt wurden weitere versteckte geheime unterirdische Gewölbe, Stahltresore und Verstecke gefunden.

Auf einer Pressekonferenz präsentierte die Polizei Bilder vom Einsatz eines Baggers, um die Wand eines Gewölbes in einem der 11 Häuser des ehemaligen Central Investigation Bureau (CIB) Chef zu zerstören.

Dabei wurden weitere wertvolle Buddha Statuen, goldene Amulette, goldene Briefmarken, Elfenbein in erheblichen Mengen und weitere zahlreiche Artefakte gefunden.

Ein Teil der gefundenen Gegenstände war in versteckten Tresors gelagert, die auch im Fußboden des Hauses verbaut waren. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass sie während der laufenden Untersuchungen noch weiter geheime Verstecke finden.

Jetzt wurde auch das Anti-Geldwäsche Amt eingeschaltet und soll überprüfen, welche der gefundenen versteckten oder vergrabenen Wertgegenstände im Rahmen des Gesetzes direkt beschlagnahmt werden können, sagte der Generalsekretär des Amtes, Herr Seehanart Prayoonrat.

Allerdings, so sagte er weiter, sind die in den Fall verwickelten Personen berechtigt, den Nachweis zu erbringen, dass die Gegenstände rechtmäßig erworben wurden. Wenn sie das nicht können, werden die Vermögenswerte an die Agentur übergehen.

Auf der Pressekonferenz erklärte der Crime Suppression Divisionskommandeur Polizeioberst Akkharadej Phimolsri, dass viele versteckte Gewölbe nur den Zweck hatten, von noch besser versteckten Gewölben in der näheren Umgebung abzulenken. „Wir fanden zusätzlich zu den vielen hölzernen Schränken auch mehrere versteckte Schließfächer unter der Erde in dem Haus.

Neben seltenen und teuren goldenen Briefmarken wurden auch seltene Portraits und Gemälde, Elfenbein in großen Mengen sowie eine Vielzahl an thailändischen und US-Banknoten gefunden. Experten des Fine Arts Department haben dabei geholfen, die Artefakte für die Polizei zu identifizieren.

Im Penthouse des stellvertretenden Chef Polizeigenealmajor Kowit Wongrungroj wurden neben einem riesigen Barvermögen auch teure Autos und Motorräder gefunden. Laut Polizeioberst Akkharadej fungierte Herr Kowit als rechte Hand von Pongpat.

Im Anklagedokument gegen Pongpat, Kowit, den ehemaligen Marine-Polizei-Kommandant Polizeimajor -Generalsekretär Bunseub Phraithuen und Akkharawut wird aufgeführt, dass die Beamten zwischen dem 1. Oktober 2010 und dem 11. November 2014 Geld von ihren Kameraden für die Versetzung auf einen höheren Posten erpresst haben. Die Rede ist von Beträgen zwischen drei und fünf Millionen Baht.

Generalsekretär Bunseub soll seit Dezember 2001 bis zu zwei Millionen Baht pro Monat mit Benzinschmuggel verdient haben. Angeblich soll er Herrn Kowit 35 Mio. Baht und Herrn Pongpat 118 Mio. Baht aus diesen Geschäften gezahlt haben.

Auf die hochkarätigen Verhaftungen angesprochen erklärte Premierminister Prayuth, dass zwar bestimmte hohe Offiziere in den Fall verwickelt seien, aber nicht die gesamte Polizei. Natürlich werden man gegen die korrupten Beamten die entsprechenden rechtlichen Schritte einleiten.

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