Strandliebhaber auf Phuket wird gesagt, was sie nicht tun können

Nicht nur die Zahl der Gäste sondern auch die Preise purzeln auf Phuket immer weiter in den Keller

Phuket. In den letzten Wochen und Monaten wurde immer wieder über den Rückgang der Touristen auf Phuket berichtet. Angefangen hat die Misere mit den zahlreichen Verboten für Badegäste auf der Insel.

Keine Dienstleistungen am Strand, keine Sonnenschirme, keine Strandliegen, keine Massage, Rauchen verboten, Essen verboten aber Jet-Ski fahren ist noch erlaubt.

Viele kleinere Gästehäuser mussten ihren Betrieb bereits einstellen oder stehen zum Verkauf. Die Geduld der Badegäste scheint am Ende zu sein, wie die aktuellen Besucherzahlen deutlich belegen.

Um überhaupt noch Gäste für eine Unterkunft und einen Urlaub auf Phuket zu motivieren, haben immer mehr Hotels und Ressorts ihre Übernachtungskosten drastisch gesenkt. Damit schneiden sie sich aber auf lange Sicht selber gegenseitig ins eigene Fleisch.

Alle Aufrufe der Branchenführer auf der Insel, die Preise auf einem angemessenem Niveau zu halten, werden verständlicherweise von den kleineren Unternehmen, die kaum eine Rücklage gebildet haben, einfach ignoriert.

Dazu kommen zahlreiche Online-Anbieter, die fast täglich mit Dumping-Preisen auf der Suche nach neuen Kunden für Phuket sind. Diese Online-Anbieter mit ihren Billig-Angeboten sind vielen Geschäftsleuten ein Dorn im Auge.

Deshalb haben sich jetzt Beamte der Thai Hotels Association für der Süden (THA) mit Verantwortlichen der Software Industry Promotion Agency Phuket (Sipa) zusammengesetzt. Sie wollen gegen die rivalisierenden Online-Portale vorgehen und den ruinösen Wettbewerb stoppen.

Der Präsident der Treuhandanstalt auf Phuket, Khun Kritsada Tansakul sagte gestern, dass Preisdumping im Wesentlichen nur dazu führt, dass die Resorts auf Phuket mit noch weniger Einnahmen auskommen müssen.

„Es gibt auf Phuket ein großes Überangebot an Übernachtungsmöglichkeiten“, sagte er. „Der einzige Weg, um dagegen anzugehen wäre, alle illegalen Unterkünfte zu schließen“.

Khun Kritsada plant eine mit Gouverneur Nisit, indem er mit ihm die Probleme besprechen will. „Unter Berücksichtigung aller Arten von Unterkünften, angefangen bei 5-Sterne-Hotels bis hin zu den Gästehäusern und Wohnungen verfügt Phuket über mehr als 90.000 Zimmer. Alle wird eine beträchtliche Anzahl die Unterkünfte illegal betrieben“, sagt er weiter.

Wie so viele Probleme auf der Insel wurde dieses Überangebot durch die „guten Zeiten“ ausgelöst. Immer mehr Häuser und Hotels wurden gebaut, so als würde es ewig so weitergehen und immer mehr Touristen nach Phuket kommen. Aber die „guten alten Zeiten“ sind vorbei. Die Touristen lassen sich nicht mehr alles gefallen.

„Wir werden mit dem Gouverneur sprechen. Wir wissen, dass wir den Bauboom nicht aufhalten können. Aber der Gouverneur kann zumindest feststellen, ob diese Bauten legal oder illegal sind“, betonte er.

Die Zahl der Neubauten auf Phuket wurde vor allem auch durch ausbeuterische und falsche Prognosen von Investmentbankern nach oben getrieben. Dort wird der Boom im Tourismus immer weiter und weiter beschrien und soll noch mindestens fünf Jahre anhalten, lauten die falschen Prognosen. Die Investmentleute sollen glauben, dass der anhaltende Wachstum auf der Insel nicht mehr aufhört.

Wer allerdings seine Augen und Ohren öffnet wird erkennen, dass der Wendepunkt bereits erreicht wurde. Viele Touristen haben ihre Buchungen für Phuket storniert oder angekündigt, ihren nächsten Urlaub nicht mehr auf Phuket zu verbringen. Experten hatte diese Entwicklung vorausgesehen, aber niemand konnte oder wollte auf sie hören.

Der immer größer werdende Trend zu Last-Minute-Buchungen bedeutet auch für Phuket, dass man immer mehr von den großen Online-Agenturen abhängig ist. „Es sind die Online-Agenturen und die Kunden, die in diesen Tagen entscheiden, wo sie ihren Urlaub verbringen“, sagt Herr Kritsada weiter.

Deswegen hoffen die Beamten der THA, dass sie durch ihre eigene Online-Agentur in Zusammenarbeit mit der Sipa einen größeren Anteil der Einnahmen wieder zurückgewinnen können. Aber in einer Zeit, in der sich die Urlauber die günstigsten Preise für Übernachtungen mit ein paar Klicks selber suchen können, dürfte das nicht einfach werden.

Vor allem müssen die Urlauber das Vertrauen in Phuket zurückgewinnen, bekräftigt Herr Kritsada seine Aussagen. Die Änderungen, die die meisten Touristen befürworten, sind allerdings nicht eingetreten. Die Abzocke durch die der Tuk-Tuk Fahrer, die speziellen „Schneider-Extra-Kommissionen“ sowie die zahlreichen Tour Angebote zum Abzocken der Touristen bestehen nach wie vor.

Dazu kommen noch die aktuellen Zustände und Verbote an den Stränden. Von den vielen guten Vorsätzen die man vorgeschlagen hatte, konnten sich nicht wirklich viele durchsetzen. Abzocke und Korruption ist nach wie vor ein Thema auf Phuket und noch lange nicht vom Tisch.

Der Schreibtisch von Gouverneur Nisit müsste unter dem Gewicht der zahlreichen Beschwerden schon längst einsturzgefährdet sein, meint die lokale Presse. Es wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um endlich auf die Bedürfnisse der Menschen und der Besucher auf der Insel einzugehen. Schließlich hängt davon die Zukunft von Phuket ab.