Trotz Militärregierung wachsen die Korruption und die Schutzgelderpressung weiter an

Trotz Militärregierung wachsen die Korruption und die Schutzgelderpressung weiter an

Bangkok. Trotz aller Bemühungen und Versprechen der Militärjunta hat die Korruption und Schutzgelderpressung in Thailands Nachtleben nicht nachgelassen. Im Gegenteil, Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Illegalen Betriebe gerade im Nachtleben immer weiter anwächst.

Dass keiner dieser illegalen Betriebe jemals einen Baht Steuern zahlt, ist nur eine der negativen Nebenwirkungen für das Land. Laut neuesten Berichten soll diese „Schattenwirtschaft“ fast 41 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Dazu zählen vor allem Prostitution, Drogenhandel- und Schmuggel, Menschen- und Waffenhandel und illegale Spielcasinos.

Dabei soll die Zahl der nicht angemeldeten Betriebe, die keine Steuern zahlen, ständig weiter ansteigen. Im Gegensatz dazu steht das Wirtschaftswachstum in Thailand, dass nicht nur aufgrund der Korruption immer weiter absinkt. Mittlerweile hat Thailand das langsamste Wirtschaftswachstum in den Entwicklungsländern in Ostasien.

Insider melden, dass die Zahlungen an Bestechungsgeldern für Beamte und Mafia ebenfalls weiter angestiegen sind, damit jeder etwas an dem großen steuerfreien Kuchen verdient. Dabei ist die Antwort auf die Frage, warum die Bestechungsgelder mehr und mehr werden sehr einfach. Seit die Armee das Land übernommen hat, müssen alle mehr bezahlen, lautet die simple Antwort der Erpresser und Schutzgeldeintreiber.

„Thailands Schattenwirtschaft zählt weltweit zu den höchsten“, sagte Friedrich Schneider, ein Wirtschaftswissenschaftler an der Johannes Kepler Universität Linz in Österreich und der Autor des Buches „versteckt im Schatten“. Er schätzt das Wachstum der „Schattenwirtschaft“ auf 40,9 Prozent des realen Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2014. Darunter sind auch einige illegale Branchen wie Glücksspiel und kleine Waffengeschäfte, allerdings weitgehend ohne Drogen.

„Heute ist das Wirtschaftswachstum verlangsamt, weil bisher alle Geld ausgeben haben“, sagte Junta Führer Premierminister Prayuth Chan-ocha am 5. Juni in einer landesweit im Fernsehen übertragenen Rede. „Aber jetzt haben wir ein Problem, das wir alle kennen. Einige Leute pumpen ihr Geld aus illegalen Geschäften und Betrügereien in weitere Geschäfte die noch mehr illegales Geld bringen. Es ist Aufgabe der Regierung diese Dinge richtig zu stellen und dafür zu sorgen, dass dieses Geld wieder verschwindet“.

Im vergangenen Jahr präsentierte Thailand das langsamste Wirtschaftswachstum seit vier Jahren. Im ersten Quartal dieses Jahres wuchs die thailändische Wirtschaft um nur drei Prozent, da die Exporte und die Preise weiter zurückgegangen sind.

Ambika Ahuja, ein in London ansässige Analyst bei der Eurasia Group, eine Art politischer Risikoberater sagte: „Die wirklichen Probleme der Wirtschafts Demographie liegen bei den Arbeitskosten, dem übermäßigen Vertrauen auf Rohstoffexporten und einem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit“.

Laut der Zentralbank hat Thailand vor allem in der Elektronikbranche seine Export-Wettbewerbsfähigkeit verloren. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung sind weit hinter Singapur, Malaysia und Indonesien zurückgeblieben. Dazu kommt, dass bereits im Jahr 2020 ein Drittel der thailändischen Bevölkerung älter als 60 Jahre sein soll.

Regierungssprecher Sansern Kaewkamnerd sagte, dass mehr als 300 Regierungsbeamte, die in dem Verdacht stehen in Korruptionsfälle verwickelt zu sein, auf inaktive Posten versetzt wurden. Damit wollen die Verantwortlichen sicherstellen, dass diese Personen nicht in den Prozess der Sammlung von Beweisen eingreifen, sie beeinflussen oder gar Verschwinden lassen können.

„Die Bekämpfung der Korruption im öffentlichen Sektor hat die oberste Priorität bei der Regierung“, sagte er. „Wir können nicht garantieren, dass wir dieses Problem zu 100 Prozent lösen können, aber wir werden unser Bestes geben“.