Wehrpflichtiger Soldat als Hausdiener eines Admirals abkommandiert

Wehrpflichtiger Soldat als Hausdiener eines Admirals abkommandiert

Bangkok. Ein junger Wehrpflichtiger Soldat erschien am Donnerstag auf der Beschwerdestelle der Junta und erklärte, dass er als persönlicher Hausdiener in das Haus eines pensionierten Navy Kommandeur abkommandiert wurde.

Das kuriose an Privat Anek: Der Kommandeur soll ihn zur Strafe wegen schlechter Arbeit an einen Autoreifen gekettet haben. Die Presse hat den Namen des ehemaligen Kommandeurs nicht veröffentlicht, um eine Verleumdungsklage zu vermeiden.

„Bitte seien sie Fair zu mir und nehmen sie mir als erstes meine Ketten ab, die mir der Navy Kommandeur angelegt hat“, schrieb Privat Anek in seinem Brief. „Ich möchte dass ein Ausschuss eingerichtet wird der meinen Fall genau untersucht und geeignete rechtliche Schritte einleitet“, schreibt er weiter.

Die Beamten kamen zumindest seinem ersten Wunsch nach und befreiten ihn zunächst von seiner Kette, die um seine Hüfte gebunden und am anderen Ende mit einem Autoreifen verbunden war.

Herr Anek erklärte den Beamten, dass er von seinem Kommandeur in der vergangenen Woche in die Wohnung des pensionierten Konteradmirals in einen Vorort westlich von Bangkok abkommandiert wurde. Hier sollte er als Hausdiener arbeiten.

Aber anscheinend war Konteradmiral mit den Leistungen von Privat Anek nicht zufrieden, und kettete ihn am frühen Dienstagmorgen als Strafe an einen Autoreifen. Am Donnerstag reichte es dem Privat und er beschloss zu flüchten. Er bestellte sich ein Taxi vor das Haus des Kommandanten und floh zusammen mit seinem angeketteten Autoreifen zur Beschwerdestelle der Junta.

Regierungssprecher Generalmajor Sansern Kaewkamnerd erklärte später, dass der Privat sich besser an das interne Beschwerdeverfahren des Militärs halten sollte.

„Jeder bei Militär kennt seine Pflicht und weiß, dass er sich melden kann, falls er sich ungerecht behandelt fühlt“ sagte Sansern. „Der richtige und geeignete Weg ist, seine Beschwerde an den direkten Befehlshaber zu richten. Wenn der direkte Oberbefehlshaber ihnen bei ihrer Beschwerde nicht zuhört, können sie die Beschwerde an den übergeordneten Kommandanten richten. Sollten sie auch dort kein Gehör finden, können den ganzen Weg bis zum höchsten Kommandeur gehen“.

Herr Sansern fügte hinzu, das kein Kommandant, egal auf welcher Ebene er steht, die Beschwerde ignorieren würde. Allerdings sagte er nicht was der Privat tun solle, falls das trotzdem passiert.

Privat Anek erklärte, dass er nach dem Einreichen seiner Beschwerde bei der Navy keine Antwort erhalten habe. Deswegen habe er als letzten Ausweg nur noch den Ministerpräsidenten und die Beschwerdestelle der Junta gesehen.

Herr Anek erklärte, dass er erst vor kurzem zu einem Trainingszentrum bei der Royal Thai Navy in der Provinz Chonburi eingezogen wurde. Nach dem thailändischen Recht müssen alle Männer ab ihrem 21. Lebensjahr eine zweijährige Wehrpflicht absolvieren, es sei denn, dass sie bereits an einer militärischen Ausbildung an ihrer Hochschule teilgenommen hätten.

Herr Anek sagte weiter, dass er den Autoreifen nicht abgemacht hätte, sondern er erst von den Beamten der Beschwerdestelle von der Kette befreit wurde. Er sagte weiter, dass er auch eine strafrechtliche Anzeige gegen den pensionierten General bei der Polizei einreichen würde. Er fürchtete aber, dass sein Fall hier ebenfalls ignoriert würde. Deshalb habe er sich direkt an die Regierung gewandt.

„Sollte diese Aktion von mir ein leichtsinniger Fehler gewesen sein, dann bitte ich sie mir zu vergeben“, schrieb er weiter.

Das ist nicht das erste Mal, dass Fälle des thailändischen Militärs für seinen gelegentlichen Missbrauch von Soldaten mit niedrigem Rang bekannt werden. Im Jahr 2012 wurde ein Soldat eingezogen, der durch seinen Kommandanten auf einer Militärbasis in der Provinz Narathiwat zu Tode geprügelt wurde.