Richtigstellung zum Leserbrief „ Unfall mit Fahrerflucht “

Richtigstellung zum Leserbrief „ Unfall mit Fahrerflucht “

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

ein auch bei Ihnen veröffentlichter Leserbrief aus den letzten Tagen sorgt für Sorge, Verwirrung und bei sehr vielen Thais für Ärger. „Was sind wir für ein kriminelles, gewalttätiges, korruptes und nun auch bescheuertes Land, wenn es um das Leben in Thailand und nun auch um Thai-Gesetze geht!??“

Ich habe das alles nicht glauben wollen und sofort recherchiert. Hier meine Antwort, die ich zur Beschwichtigung, zur rechtlichen Information und zur Rehabilitierung der Thais Ihnen zur Veröffentlichung gebe.

Sicher gibt es in Thailand Gesetze, die überflüssig sind. Sicher gibt es auch in Thailand Gesetze, die fehlen oder andere, die ungerecht sind und einen angeblichen Rechtsstaat lächerlich machen.

ABER MAN SOLL BEI DER DISKRIMINIERUNG DIESES LANDES BEI DEN TATSACHEN BLEIBEN.

Wenn behauptet wird, Fahrerflucht sei in Thailand kein Delikt, so ist das nach meinen umgehenden Recherchen bei Polizei und Anwälten FALSCH!

Der Leserbriefschreiber, der zu bedauern ist, hätte sich – wie man es in Thailand immer machen sollte – mehrfach informieren müssen. Warum die Polizei und der Anwalt in seinem Fall „alle nur gegrinst haben “ veranlasst mich zu Spekulationen: doof oder korrupt.

Nach den umgehenden Recherchen meiner akademisch gebildeten Frau und mir verbietet ein Straßenverkehrsgesetz § 78 / 160 eine Fahrerflucht und ahndet sie mit bis zu 6 Monaten Haft oder einer entsprechenden Geldstrafe. So viel zur Fahrerflucht.

Es gibt aber noch ein paar andere Fragen, die zur vollständigen Klärung des Sachverhalts beitragen könnten: Zitat „Ich bekam dann ein gelbes Papier von der Polizei in Chalong und mir wurde mitgeteilt, dass ich mein Auto jetzt reparieren lassen könne, da die Versicherung alles bezahlen würde.“  >Was stand denn in dem gelben Papier und aufgrund welcher Fakten wurde mitgeteilt, dass die Versicherung alles bezahlt? Schriftliche Bestätigung dieser Aussage?

„Am Montag, 7. September 2015, fuhr ich zur Mercedes-Werkstatt – nicht Original Benz Phuket – und dort wurde mir erklärt, dass die Versicherung bereits angerufen hätte und nur die Hälfte des Schadens übernehmen würde.“

Mit welcher Begründung? Hat die Versicherung gesagt, wir zahlen nicht, weil die Frau abgehauen ist? Warum nur die Hälfte!?

„Ich habe mir dann einen Rechtsanwalt (Thai) genommen und der hat dann alles mit der Polizei und der Versicherung geklärt.“

Was ist ALLES? Ein Rechtsanwalt hat auch nach thailändischen Gesetzen jeden seiner Schritte dem Klienten schriftlich zu dokumentieren – wenn dieser DAS WILL.

„Die Anwaltskosten muss ich selbst bezahlen.“ Von MUSS kann keine Rede sein. Ein guter Anwalt macht ALLE entstandenen Kosten bei der Gegenseite geltend, vorausgesetzt, man gewinnt den Prozess. Aber eine höfliche Androhung bereits im Vorfeld des Prozesses, dass die Kosten nur immer höher werden, bewirkt manchmal ein Einlenken.

In meinen vielen ähnlich gelagerten Prozessen übrigens immer.

„Auf Grund dessen wollte ich die Fahrerin zwecks Fahrerflucht bei der Polizei über meinen Rechtsanwalt anzeigen,“ Das hätte schon ganz zu Anfang bei der Unfallanzeige gemacht werden müssen.

„Die haben alle nur gegrinst und mein Anwalt hat mir dann erklärt, dass Fahrerflucht in Thailand keine Straftat darstellen würde.“ >Unsinn, siehe oben.<

Mehr Recherchen bitte selbst machen.

 

Manfred Spies