Phuket. Nach den brutalen Ausschreitungen am Wochenende in Thalang, bei dem 14 Polizeibeamte verletzt, neun zum Teil Privatfahrzeuge von Polizeibeamten in Flammen aufgingen und mindestens 15 weitere PKWs und Motorräder beschädigt wurden, haben sich Polizeibeamte, Militär und betroffene am Sonntag in einer Schule in der Nähe der Polizeistation Thalang zusammengesetzt.
Das Treffen fand unter angespannten Bedingungen statt, da die Familien und Angehörigen der beiden Opfer der Polizei die alleinige Schuld an dem Tod der beiden jungen Männer geben. Sie waren wie vom ThailandTIP berichtet während einer Verfolgung durch die Polizei bei einem Unfall ums Leben gekommen.
Während der Gespräche am Sonntag wurde zunächst erklärt, dass eine unabhängige Kommission gebildet wird, die den Tod der beiden jungen Männer untersuchen soll. Weiterhin wollen die Ermittler die Obduktion der beiden Toten abwarten um zu klären, ob sie während ihrer Flucht vor der Polizei unter dem Einfluss von Drogen standen.
„Der Fall wird ohne jede Voreingenommenheit untersucht und soll für beide Seiten gerecht ablaufen“, sagte der neue Gouverneur von Phuket Khun Chamroen Tipayapongtada, der ebenfalls an den Gesprächen teilnahm. Außerdem wolle man einen Fond einrichten um die beiden Familien der Opfer zu unterstützen.
Die vier Polizisten, die in den Fall verwickelt sind und an der Verfolgung teilnahmen wurden bereits am Samstagabend aus dem Polizeirevier entfernt und in andere Gebiete versetzt.
Frau Suksri Kaentakian, die Mutter des 17.jährigen Opfers erklärte, dass die Familie sehr reich sein müsste, falls der Sohn an irgendwelchen Drogengeschäften beteiligt gewesen wäre. Dass sei aber nicht der Fall, betonte sie. „Die Polizeibeamten die an dem Tod meines Sohnes beteiligt waren sollten sofort aus dem Dienst entlassen werden“, forderte sie. „Sie sollten wie gewöhnliche Menschen behandelt und vor ein Gericht gestellt werden“, forderte sie.
„Ich kann nicht akzeptieren, dass sich der Fall mit der Versetzung der Beamten erledigt haben soll“, schimpfte sie weiter.
Herr Thaweesit Panarak, der Vater des 22-jährigen war ebenfalls anwesend. Er weinte und sagte, dass er nur einen Sohn hatte. Er räumte ein, dass sein Sohn zwar schon wegen Drogenmissbrauch im Gefängnis war, aber sich gebessert hätte.
„Ich glaube nicht, dass mein Sohn etwas mit Drogen zu tun hatte. Er hatte mir gesagt, dass er nie wieder ins Gefängnis zurück wollte. Es ist nicht akzeptabel, dass mein Sohn und sein Freund ihr Leben auf diese Art und Weise verloren haben. Als die Polizei die beiden verfolgte, hatte sie keine Beweise dafür, dass sie Drogen bei sich hatten“, sagte der verzweifelte Vater.
Gegen 15 Uhr verlangten die Demonstranten, dass sie mit den verantwortlichen Offizieren, die an der Verfolgung beteiligt waren, sprechen wollten. Die Polizei lehnte die Nachfrage allerdings ab.
Ein Sprecher der Polizei erklärte weiter, dass man unabhängig von dem Fall der beiden toten Männer auch gegen die Randalierer ermittle. Während der Belagerung des Polizeireviers waren alle Fensterscheiben in dem dreistöckigen Gebäude zu Bruch gegangen. Außerhalb des Gebäudes wurden die Wegweiser und der Zaun des Polizeigeländes beschädigt.
Außerdem wurden rund 27 Fahrzeuge von Privatpersonen und Polizeipersonen zerstört oder brannten völlig aus. Vierzehn Beamte erlitten leichtere Verletzungen. Durch die Aufruhr und die Menschenmenge musste die Straße zum Bahnhof gesperrt werden. Dadurch war auch der Transport zum internationalen Flughafen Phuket unterbrochen.
Zuständige Beamte am Flughafen erklärten, dass 35 Menschen ihre Flüge verpasst haben und es bis zum Samstagabend zu neun weiteren Verzögerungen bei anderen Flügen kam.
Polizeisprecher Generalleutnant Prawut Thavornsiri sagte, dass der Nationale Polizeichef Chakthip Chaijinda der Polizei befohlen habe, den Fall zu untersuchen um Gerechtigkeit für alle Beteiligten zu bringen.
„Das nächste was wir tun ist, dass wir den Fall untersuchen. Sollten die Polizeibeamten, die für die Verfolgung verantwortlich waren wirklich übermäßig gehandelt haben, werden sie bestraft und zur Rechenschaft gezogen.
Er sagte weiter, dass die Polizei, die Ärzte, die Behörden und die Soldaten die Autopsien so schnell wie möglich durchführen werden. Die Ergebnisse könnten bereits in sieben Tagen vorliegen, betonte er.