So sehen die neuen Absperrungen der 10-Prozent-Zonen in Patong aus.

Mehr Touristen auf Phuket und trotzdem kämpfen die Unternehmer ums Überleben

Phuket. Die aktuellen Passagier- und Abfertigungszahlen des vergangenen Monats auf dem internationalen Flughafen Phuket können sich sehen lassen. Laut den Behörden wurden mehr als eine Millionen Besucher im vergangenen Oktober auf dem Flughafen der Insel abgefertigt.

Jedem Geschäfts- Hotel- oder Ressortbesitzer müsste bei diesem Andrang vor Freude in die Hände klatschen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Trotz dieser auf den ersten Blick erfreulichen Besucherzahlen schließen immer mehr Gewerbetreibende ihre Geschäfte und Betriebe und müssen sich nach einer neuen Einnahmequelle zum Überleben umsehen.

Der Grund dafür ist schnell zu verstehen. Bisher wurde die Region von Reisenden aus Europa und anderen Ländern bevorzugt und Jahr für Jahr für zwei, drei oder vier Wochen ihr Urlaubsdomizil. Dabei wurde natürlich auch dementsprechend viel Geld ausgegeben und wanderte in die Taschen der Geschäftsleute.

In diesem Jahr hat sich das Bild drastisch geändert. Statt der Flieger aus Europa landen nun vermehrt die Billigflieger aus China auf dem internationalen Flughafen Phuket. Hier haben fast alle Touristen eine Pauschalreise gebucht und ihren Urlaub bereits im Voraus bezahlt. Geld für einen Einkaufsbummel oder großartige Unternehmungen sind dort nicht eingeplant.

Dazu kommt, dass gerade die Chinesischen Touristen ihren Urlaub auf Phuket nur für zwei oder drei Tage genießen können. Danach fliegen sie meistens wieder zurück in ihre Heimat und müssen den Rest des Jahres wieder hart für ihren nächsten Kurzurlaub arbeiten und sparen.

Natürlich sind diese Fakten der Tourismusbehörde bekannt. Vielleicht wird auch gerade deshalb, um diese negativen Begleiterscheinungen zu vertuschen, so auf den gestiegenen Besucherzahlen herumgepocht. Gestiegene Besucherzahlen ganz klar JA! Steigende Umsätze dagegen ganz klar NEIN!

Auch am Strand von Patong haben die Unternehmer, die ein kleines Vermögen in ihre Betriebe investiert haben, den Wandel schon längst zu spüren bekommen. Erst Anfang des Monats hatten wir bereits über einen Belgier berichtet, der drei Restaurants auf der Insel betrieb und weder seine Vermieter noch seine Angestellten bezahlen konnte. Er sah für sich nur einen Ausweg: Selbstmord.

Nur die lokalen Medien berichten über das stetige Abgleiten in das soziale Chaos auf der Insel. Von Phukets Beamten wird das Problem einfach ignoriert.

Gestern konnten lokale Reporter die Beamten der Insel und aus Bangkok am Strand von Patong beobachten, die damit beschäftigt waren, bei dem Versuch „ihre 10-Prozent-Zonen“ neu einzurichten, sich stattdessen die Köpfe zu kratzten.

Die Antwort auf die Absperrungen lautet nun Keramische Töpfe. Die Beamten stellten tatsächlich große keramische Töpfe auf, um damit die 10-Prozent-Zonen zu markieren. Als Krönung des ganzen rauchten die Beamten während der Arbeit ihre Kippen, die anschließend wie selbstverständlich einfach im Sand entsorgt wurden. Soviel zum Thema Umweltschutz und Sauberkeit am Strand von Patong.

Die „rosigen“ steigenden Besucherzahlen bedeuten also für die Bewohner und Geschäftsleute, die von den Touristen leben, trotzdem weiterhin den Untergang ihrer Geschäfte. Ob die europäischen und anderen zahlenden Kunden nach Phuket zurückfinden, wird man vermutlich erst am Ende der Saison wissen. Hoffentlich ist es bis dahin nicht zu spät.

 

Quelle: http://phuketwan.com/tourism/tourists-pack-phuket-patong-beach-struggling-23532/