Der zweite Verdächtige wegen Majestätsbeleidigung kommt in der Haft ums Leben

Der zweite Verdächtige wegen Majestätsbeleidigung kommt in der Haft ums Leben

Bangkok. Suriyan Sucharitpolwong, ein bekannter Wahrsager und ehemaliger Berater von Kronprinz Maha Vajiralongkorn ist am Samstag im Gefängnis eines natürlichen Todes gestorben, berichtete zunächst die Justizbehörde in einer Erklärung.

Laut den Angaben der Behörde wurde der 53-jährige Suriyan, 53 bewusstlos in seiner Zelle gefunden. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und die Ärzte versuchten sofort ihn wiederzubeleben. Alle Anstrengungen der Mediziner scheiterten und der Wahrsager wurde für Tod erklärt. Mittlerweile wurde berichtet, dass der Wahrsager Mor Young an einer Blutvergiftung gestorben sein soll. Bei ihm wurde ebenfalls keine Obduktion vorgenommen.

Suriyan, der in Thailand auch unter dem Spitznamen „Mor Yong“ bekannt ist, wurde wegen Majestätsbeleidigung zusammen mit zwei weiteren Personen, die in eine angebliche Verschwörung verwickelt sein sollen, verhaftet. Thailand hat in Bezug auf Majestätsbeleidigung eines der strengsten Gesetze auf der Welt.

Für Beleidigungen gegenüber dem König, der Königin, der Erben oder der Regenten können pro Fall bis zu 15 Jahre Gefängnis verhängt werden.

Bis zu seiner Verhaftung wurde Mor Young häufig zusammen mit Spitzenbeamten und Militärs gesehen. Er war auch einer der Hauptorganisatoren des Radsport-Event im August (Bike for Mom), den der Prinz zu Ehren seiner Mutter Königin Sirikit veranstaltet hat.

Ein weiterer Verdächtiger in dem Fall, Major Prakrom Warunprapa, ein prominenter Polizist wurde ebenfalls wegen Majestätsbeleidigung verhaftet und eingesperrt. Laut den Angaben der Polizei soll er sich mit seinem Hemd in seiner Zelle erhängt haben. Eine Autopsie wurde allerdings nicht angeordnet oder durchgeführt.

Ultra-Royalist Premierminister Prayuth Chan-ocha hatte geschworen, alle Kritiker der Monarchie auszumerzen. Er hatte sich seit seiner Machtübernahme bereits wiederholt für eine stärkere Verfolgung der Kritiker gegen das Königshaus eingesetzt.

„Das ist eine sehr empfindliche Zeit für Thailand und einer der Gründe, dass das Militär an der Macht ist. Wenn die Zeit gekommen ist soll das Militär für einen reibungslosen Übergang der Thronfolge sorgen“, sagte ein in Bangkok sitzender politischer Analyst, der wegen der sensiblen Natur der Dinge nicht genannt werden wollte.

Ein Militärgericht in Bangkok hatte am Montag einen Haftbefehl gegen Oberst Khachachart Boondee, den Kommandeur des 1. Artillerie-Regiment der Armee ausgestellt. Ihm wird ebenfalls Majestätsbeleidigung und Missbrauch seiner Macht zu seinem persönlichen Vorteil vorgeworfen. Er soll sich bereits nach Myanmar abgesetzt haben.

Die Beschuldigungen wurden vom dem Internal Security Operations Command (ISOC) eingereicht. Die gleiche Anklage wurde auch gegen den Wahrsager Mor Young und gegen seinen engen Berater Jirawong Watthanathewasilp erhoben.