Umstrittener Park der Königsstatuen in Hua Hin nach Studentenprotesten geschlossen

Umstrittener Rajabhakti Park der Königsstatuen in Hua Hin nach Studentenprotesten geschlossen

Hua Hin. Am Montag erklärte die Regierung überraschender Weise ohne Vorwarnung, dass der umstrittene Rajabhakti Park (Park der Königsstatuen) in Hua Hin nur zwei Monate nach seiner Eröffnung wegen „Wartungsarbeiten“ geschlossen wird.

Rajabhakti Park-Proteste_04Der Skandal-verdorbene Komplex ist seit Wochen in den Schlagzeilen, da immer wieder neue Korruptionsfälle im Zusammenhang mit dem Park genannt werden. Erst letzte Woche wurden die beiden bekannten Rothemden-Anführer Jatuporn Prompan und Nattawut Saikua vom Militär vorrübergehend festgenommen. Sie hatten angekündigt dass sie den Park besuchen und sich selber ein Bild vor Ort machen wollen.

Am Montag hatten sich erneut 38 Studenten aus Bangkok per Zug auf den Weg zum Rajabhakti Park gemacht. Die Aktivisten wollten ebenfalls den Park besuchen und vermutlich auf die angebliche Korruption aufmerksam machen.

Rajabhakti Park-Proteste_03Dieses Mal stoppte das Militär den Zug vor Hua Hin und ließ den Wagon mit den Aktivisten einfach vorher vom Zug abkoppeln. Sie wurden dann ebenfalls vom Militär verhaftet und in eine Armeekaserne in der näheren Umgebung gebracht. Laut den Berichten wurden sie aber bereits gegen Abend wieder laufen gelassen.

Der Sprecher des Nationalen Rat für Frieden und Ordnung, Oberst Winthai Suvaree erklärte vor der Presse, dass man die Soldaten nicht die Absicht hatten die Gruppe aufzuhalten. Man wollte sie lediglich am Besuch des Parks hindern. Oberst Winthai sagte als Begründung dass die Armee nur eine mögliche Konfrontation, die eventuell gewalttätig werden könnte, verhindern wollte.

Der eine Milliarden Baht Park ist nach wie vor ein heißes politisches Thema da von Korruption und Unregelmäßigkeiten beim Bau und bei der Materialbeschaffung die Rede ist.

Dagegen hatte der für den Bau verantwortliche stellvertretende Verteidigungsminister Udomdej Sitabutr schon im Vorfeld erklärt, dass man keine Provisionen zum Bau des Projektes bezahlt habe. Die Regierung hatte ebenfalls einen hauseigenen Ausschuss zur Untersuchung der Vorwürfe eingerichtet.

Allerdings war die Öffentlichkeit mit diesem einseitigen Ausschuss nicht einverstanden und hatte gefordert, dass eine unabhängige Stelle den Vorgang untersuchen sollte.

Das unerbittliche Leck von Informationen über die in der Regel hochgeheime Welt der militärischen Angelegenheiten haben die Spekulationen über eine Spaltung innerhalb der Junta oder in den höheren Rängen des Militärs noch weiter angeheizt.

Dazu gehört, dass zwei hochrangige Offiziere, die Angeblich finanzielle Mittel aus den Soenden abgezweigt haben sollen, verschwunden sind. Bisher wurden vier Personen im Zusammenhang mit der angeblichen Verschwörung verhaftet. Dabei kamen ausgerechnet zwei der Verhafteten im Militärgewahrsam ums Leben.

Der Junta Sprecher Generalmajor Sansern Keawkamnerd erkärte zu der Verhaftung der Studenten dass „Böswillige Menschen“ den Rajabhakti Park als Ort für ihre politischen Aktivitäten missbrauchen wollen. In diesem Zusammenhang machte er erneut auf das bestehende Gesetz aufmerksam, dass eine öffentliche Versammlung von mehr als fünf Personen zu politischen Zwecken verboten ist.

„Thais haben die Freiheit und sind in der Lage, überall dort hinzugehen wohin sie möchten“, sagte er. „Aber wenn ihre Absichten zu Unruhen führen, dann bekommen sie die Folgen des Gesetzes zu spüren“.

„Der Park wurde mit dem Glauben und der Treue der Thais in Richtung der Monarchie errichtet. Alle Thailänder sollten diesen Park mindestens einmal in ihrem Leben besucht haben. Alle diejenigen, die böse Absichten haben, sollten dem Park lieber fernbleiben“.