Rechnet sich der Flughafen U-Tapao überhaupt für Pattaya?

Rechnet sich der Flughafen U-Tapao überhaupt für Pattaya?

Sattahip. Der Ausbau und die Expansion des Flughafen U-Tapao in Sattahip sind schon seit langem im Gespräch. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass sich die Erweiterung des Flughafens vor allem positiv auf die Besucherzahlen der Touristen in der Gegend auswirkt und mehr Touristen als bisher in die Urlaubsregion kommen.

Der neue Direktor des Flughafens geht dabei davon aus, dass die drastische Erweiterung des Flughafens durch die Einnahmen bzw. die Überschüsse der öffentlichen Dienstleistungsunternehmen abgedeckt und finanziert werden können.

Der verantwortliche Betreiber des Flughafens, die Royal Thai Navy und Konteradmiral Worapol Tongpricha erklärte allerdings, dass die Marine eher einen ausgeglichenen Finanzplan betreibt und dafür sorgt, dass gerade genug Einnahmen erwirtschaftet werden, um die laufenden Rechnungen zu bezahlen.

Konteradmiral Worapol sagte, dass es von der Navy nie geplant war, mit dem Flughafen einen Gewinn zu erzielen. Wenn dass der Fall wäre, würde es automatisch zu höheren Kosten für die Verbraucher und die Öffentlichkeit führen.

Ausbau-Flughafen-U-TapaoDer Flughafen U-Tapao wurde von den Vereinigten Staaten während des Vietnamkrieges gebaut und wird jetzt aber von der Royal Thai Navy betrieben. Er befindet sich derzeit in einer massiven Sanierungsphase und soll bereits im nächsten Jahr fast eine Millionen Passagiere abfertigen. Im laufenden Jahr 2015 wurden rund 200.000 Fluggäste durch die Abfertigungshallen geschleust.

Mit der Errichtung eines neuen Passagier-Terminals und weiteren sanierten Einrichtungen sollen sich die Zahlen der Besucher bis zum Jahr 2018 auf rund drei Millionen Passagiere erhöhen. Der neue Terminal soll laut Planung bereits im Juni nächsten Jahres in Betrieb genommen werden.

Obwohl auf dem Flughafen U-Tapao bisher meistens Charterflüge abgefertigt wurden, haben die Thai Air Asia und die Kann Airways ihre Flugpläne erweitert und wollen ebenfalls den Flughafen bedienen.

Kritiker bezweifeln allerdings, dass der Flughafen eine hundertprozentige rosa Zukunft haben wird. Zu viele Positionen sind noch ungeklärt. Dazu zählen vor allem die Sanierungspläne für die Bodenabfertigungsdienste, ein Airline Cateringservice (Verpflegung der Fluggäste) und der eigentliche Flughafentransfer.

Ebenfalls noch nicht eingeplant aber dringend notwendig wäre dann auch ein neuer Cargo-Terminal. Als nächstes Handicap, so der Vorsitzende des Airline Operators Committee (AOC), Herr Louis Moser, steht die Forderung der Marine, dass der Flughafen weiter von ihrem Personal betreut und gesteuert wird. Die AOC bezweifelt, dass die Marine mit dem erwarteten Anstieg des gewerbliche Luftverkehrs Schritt halten kann. Die AOC betreut derzeit 86 internationale Fluglinien und stellt die 26 Luftfahrtdienstleister für internationale Flughäfen. Dazu gehört auch der internationale Flughafen Suwannaphum in Bangkok.

Außerdem, so Moser weiter, möchte die Marine den Flughafen unter dem Motto „ein Flughafen, zwei Missionen“ betreiben. Der Flughafen soll weiterhin nicht nur für kommerzielle sondern auch für militärische Zwecke genutzt werden. Genau das könnte aber problematisch werden, meint Herr Moser.

Er ist besorgt, dass die anhaltenden militärischen Funktionen des Flughafens Vorrang vor dem gewerblichen Luftverkehr haben. „Außerdem ist U-Tapao wahrscheinlich nur in der Lage, Schmalrumpf Jets und Turboprops von Low Cost Fluggesellschaften auf kleineren internationalen Strecken als zahlende Kundschaft zu gewinnen“, sagte Herr Moser.

Weiterhin wurde die Marine aufgefordert, die Entwicklung und die Betriebspläne des Flughafens im Hinblick auf die Öffentlichkeit und eine größere Beteiligung des Privatsektors besser sichtbar zu machen. Nur so könne man gemeinsame Investitionen in die Zukunft besser planen.

Als Reaktion darauf hatte die Royal Thai Navy erklärt, dass der kommerzielle Betrieb durch verschiedene militärische Mitarbeiter gesichert sei. Sobald der neue Terminal in Betrieb geht, will die Marine ihr Personal von derzeit 195 Mann auf 260 Mitarbeiter aufstocken.

Konteradmiral Worapol sagte weiter, dass Mängel wie der fehlende Frachtterminal durch den Bau von zwei Lagerhallen, von je 40x50x17 Metern, kompensiert werden. Die beiden Lagerhallen sollen durch die Marine finanziert werden.

Außerdem könne durch Joint-Ventures der Flughafen auch für einen Inflight-Catering-Service und für eine Voll-Flugpilotenschule genutzt werden. Ebenso könne man die Informationstechnologie-Systeme des Flughafens für weitere Zwecke verwenden.

Als nächstes Problem steht die Verkehrsanbindung des Flughafens auf der Liste. Obwohl die Schnellstraße 331 auf vier Spuren erweitert wurde, benutzen die meisten Touristen immer noch die Anfahrt über die Sukhumvit Straße. Bei einem Zuwachs der Besucher könnte da ebenfalls zu weiteren Problemen und Verkehrsstörungen führen.

Trotz all dieser „wenn und aber“ geht der Ausbau des Flughafens weiter voran.