70.000 ausländische Arbeiter sind jetzt im Fischereisektor registriert

Bangkok. Die zuständigen Behörden haben bis jetzt mehr als 70.000 bisher nicht registrierte ausländische Arbeiter in Thailands Fischereiindustrie registriert. Damit will die Regierung versuchen, ein potenziell ruinöses europäisches Importverbot thailändischer Meeresfrüchte abzuwenden.

In einem Briefing am Donnerstag mit ausländischen Journalisten haben Vertreter der Marine, der Fischereiindustrie und des Arbeitsministeriums darauf bestanden, dass das harte Vorgehen gegen illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischereipraktiken Erfolge erzielt haben. „Es ist eine nationale Agenda, und der Ministerpräsident hat betont, dass er Null-Toleranz zu diesem Thema hat“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Sek Wannamethee.

Die Regierung sagte am Donnerstag, dass die Erfassung von Fremdarbeitern, von denen viele illegal aus Myanmar und Kambodscha in Thailand arbeiten, dazu beitragen wird, den Teufelskreis von Missbrauch zu beenden.

Von den schätzungsweise 200.000 unregistrierten Ausländern, die in der Industrie arbeiten, sind jetzt 70.000 registriert worden, sagte Commander Piyanan Kaewmanee, stellvertretender Sprecher der von der Marine angeführten Arbeitsgruppe zur Niederschlagung der illegalen Beschäftigung von Migranten.

„Rund 50.000 der nun registrierten Personen arbeiten in der Fischverarbeitung, der Rest arbeitet auf Fischereifahrzeugen“, sagte er. Personen, die registriert sind, dürfen nun für mindestens zwei Jahre arbeiten, sagten Beamte.

Thailand steht unter starkem Druck, seinen lukrativen Fischereisektor zu überdenken. Im vergangenen Frühjahr ließ die Europäische Union dem Land mit einer „gelben Karte“ eine Warnung“ zukommen. Sie drohte, alle Meerestierimporte nach Europa zu verbieten, wenn die Regierung die grassierende illegale Fischerei und die Arbeitsverletzungen bei ihren Flotten nicht in Angriff nehmen werde.

EU-Beamte besuchten im vergangenen Monat das Königreich, um nach einer Überprüfung zu entscheiden, ob ein Importverbot notwendig sei, ein Schritt, der Thailand bis zu 36 Milliarden Baht an entgangenen Einnahmen kosten könnte. Thailand ist der drittgrößte Exporteur von Meeresfrüchten weltweit, ein Status, über den Rechtsgruppen sagen, dass er nur durch illegale Überfischung und unter dem Einsatz von Arbeitern aus den Nachbarländern, die zu Niedriglöhnen arbeiten, erreicht wird.

Die jetzige Regierung sagt, dass die letzten aufeinanderfolgenden zivilen Regierungen bei der Lösung systembedingter Probleme in Schlüsselindustrien wie der Fischerei und der Luftfahrt, gescheitert sind. „Die zivilen Verwaltungen konnten die notwendigen Lösungen manchmal nicht effizient durchzusetzen“, sagte Vizeadmiral Jumpol Lumpiganon, und fügte hinzu, dass die gelbe Karte der EU für das Militärregime beim Aufstieg zur Macht ein „Katalysator“ geworden sei, um Reformen voranzutreiben.

Offizielle sagten, dass man nicht weiß, wann die EU ihre Entscheidung treffen wird, aber man sei hoffnungsvoll, dass Thailand Sanktionen vermeiden könne. „Wir sind zuversichtlich, dass dank der Gesetze und Verordnungen, die wir letztes Jahr erlassen haben, wir nun die Werkzeuge haben, um sicherzustellen, dass keine Minderjährigen oder Zwangsarbeiter in unseren Verarbeitungsbetrieben sowie auf Fischereifahrzeuge arbeiten werden“, sagte Arrug Phrommanee, Generaldirektor des Ministeriums für Arbeit.

Quelle:

http://www.bangkokpost.com/business/news/860780/70000-foreign-workers-registered-in-seafood-sector