Der berüchtigte Tiger Tempel kämpft darum die Tiere zu behalten

Der berüchtigte Tiger Tempel kämpft darum die Tiere zu behalten

Kanchanaburi. Seit gut einem Jahr berichten die Medien über den berühmt berüchtigten Tiger Tempel in Kanchanaburi. In dem Tempel leben rund 150 Tiger, die laut den Angaben von Tierschützern und den Naturschutzbehörden nicht artgerecht gehalten werden. Außerdem soll der Tempel mit den Tigern einen illegalen Handel betreiben.

Bereits im Februar 2015 wurden von den Behörden mehr als 100 Tiger und Hunderte von Vögeln aus dem Tempel beschlagnahmt. Da die Behörden zunächst keine neue Unterkunft für die Tiere anbieten konnten, blieben die Tiger in dem Tempel.

Im April hatten dann die Behörden die Konsequenzen aus den Querelen mit dem Tiger Tempel gezogen und erklärt, dass alle 146 Tiger aus dem Tempel abgeholt und in verschieden Wildreservaten untergebracht werden sollen. Dabei kam es zu Protesten von etwa 100 Mönchen, die kurzerhand die Ein- und Ausfahrten des Tempels blockierten. Der Abt weigerte sich mit den Behörden zu sprechen und wollte die Tiere nicht herausgeben. Sämtliche Anstrengungen der Behörden waren ergebnislos, die Mönche blockierten einfach die Ausfahrt des Tempels.

Eine Woche später standen dann erneut die Behörden vor den Türen des Tempels und wurden diesmal nicht an ihrer Arbeit gehindert. Allerdings wurden die Tiere von den Behördenmitarbeitern nur erfasst und ihre eingepflanzten Erkennungschips gescannt und überprüft. Dabei erklärte Der Chef für Nationalparks, Tierwelt und zur Erhaltung von Pflanzen, (DNP) Khun Nipon Chotiban, dass der Wat Pa Luangta Bua Yanasampanno, der umgangssprachlich auch als Tiger-Tempel in Kanchanaburi bekannt ist, alle seine Tiger bis zum Freitag (24. April 2015) abzugeben hat. Der Tempel verfügt über keine Legitimation, um sich überhaupt um die Tiger kümmern zu dürfen, sagte er weiter.

Dann stellte es sich jedoch heraus, dass man gar nicht genügend Stationen hatte, um alle Tiger wirklich artgerecht unterbringen zu können.

Nur wenig später trafen die Behörden dann erneut eine Entscheidung und gaben bekannt, dass die Tiger offiziell beschlagnahmt wurden aber zunächst in dem Tempel bleiben.

Zwischendurch wurde dann auch noch der Abt des Tempels von einem seiner eigenen Tiger angegriffen und schwer verletzt.

Im Januar 2016 geriet dann der Tempel erneut ins Kreuzfeuer der Kritik, nachdem in den sozialen Netzwerken ein Video aufgetaucht war. Ein Facebook Nutzer hatte ein Video ins Netz gestellt, dass er in dem ohnehin umstrittenen Tiger Tempel aufgenommen hatte. Laut seinen Aussagen sollen Mitarbeiter nicht nur einem Tiger sondern gleich mehreren Katzen mit der Faust ins Gesucht geschlagen oder sie an den Schwänzen gezogen haben.

In dem Video ist zu sehen, wie einer der Mitarbeiter einen der großen Tiger brutal auf die Seite zerrt um ihn für die Kameraaufnahmen der Touristen ins rechte Licht zu rücken. Dabei schlägt er dem Tiger noch mit der Faust ins Gesicht. Nachdem das Video online zu sehen war, melden sich weitere Nutzer die ebenfalls vor Ort waren mit ihren Kommentaren.

  • Ich besuchte den Tiger Tempel vor einigen Tagen. Es war wirklich deprimierend zu sehen, wie schlecht die Tiger hier behandelt werden.
  • Ich sah, wie einige Tiger an ihren Schwänzen gezogen wurden und wie ein anderer Tiger ins Gesicht geschlagen wurde.
  • Ich war zufällig dabei und konnte ein Video von der Situation machen. In dem Video können sie ab der 20. Sekunde sehen, wie der Mitarbeiter dem Tiger ins Gesicht geschlagen hat.

Dabei war die Zoo Lizenz zur Haltung der Tiger bereits 2013 abgelaufen. Der Tempel hatte sich zwar mehrfach um eine Verlängerung der Lizenz gekümmert, sie wurden jedoch von den Naturschutzbehörden abgelehnt. Als Begründung wurden der Verdacht wegen Handel mit Wildtieren und die illegale Züchtung der Tiger genannt.

Mittlerweile wurden erst zehn Tiger aus dem Tempel abgeholt und in ein Naturschutzgebiet umgesiedelt. Der Tempel kämpft allerdings weiter darum, seine Tiger behalten zu dürfen.

„Das ist ihr Zuhause. Hier bei uns sind sie glücklich“, lautet die Begründung von einem Mitarbeiter der Stiftung Wat Pa Luang Ta Bua. „Die Regierung soll uns ein Budget zur Verfügung stellen damit wir uns weiter um die Tiere kümmern können“, fordert Herr Supitpong Pakdijarung.

Herr Supitpong bestreitet weiter die Vorwürfe, dass die im Tempel gezüchteten Tiger auf dem Schwarzmarkt verkauft werden.

Teunchai Noochdumrong, der Direktor des Wildlife Conservation Amt des Landes hällt dagegen und erklärt, dass die Misshandlung der Tiger das Tourismusbild von Thailand „verbeult“.

Thailand ist seit langem eine Drehscheibe für den illegalen Wildtierhandel gewesen und als ein Ort bekannt, wo alles, von exotischen Vögeln über Reptilien und sogar Bären, zum Verkauf angeboten werden. Dabei wird der Preis durch die enorme Nachfrage nach exotischen Fleisch und seltenen Tieren immer weiter in die Höhe getrieben.

Obwohl die aufeinanderfolgende Regierungen immer wieder neue Kampagnen ins Leben gerufen haben um den Handel mit illegalen Wildtieren einzudämmen, wurden dabei kaum nennenswerte Erfolge erzielt.

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