Anklage gegen Journalist aus Hongkong fallen gelassen

Bangkok. Die thailändische Regierung hat die Anklage in einem Fall gegen einen Fotojournalisten aus Hongkong zurückgezogen.

Der Journalist wurde im letzten Jahr bei der Ausreise aus Thailand festgenommen, weil er im Besitz einer kugelsicheren Weste und eines Helms war. Dazu muss man wissen, dass diese Utensilien in Thailand als Waffen gelten und deshalb unter das Waffengesetz fallen, und es somit verboten ist, sie aus Thailand auszuführen.

Am 30.Dezember 2015 zog die Regierung am Landgericht von Samut Prakan die Anklage gegen Hok Chun Anthony Kwan zurück, erklärten Beamte des Gerichts gegenüber The Associated Press. Kwan hat die Haltung der Regierung begrüßt und das Gericht schloss den Fall am 29. Januar ab, sagten sie.

Die Beamten wollen nicht namentlich genannt werden. Es sei nicht klar, was zur Meinungsänderung der Regierung beitrug. Der Entscheid, den Journalisten anzuklagen, löste Kritik aus, den Journalisten, die routinemäßig in gefährlichen Situationen arbeiten, sollten sich angemessen schützen können, war der einhellige Tenor der Kritiker.

Herr Kwan, ein Doppelbürger aus Kanada und Hongkong wurde festgenommen, als er im Begriff war, am 23. August ein Flugzeug nach Hongkong zu besteigen, nachdem er über die tödliche Bombenexplosion am Erawanschrein in Bangkok berichtet hatte. Herr Kwan arbeitet für die in Hongkong ansässige Initium Mediengruppe. Er arbeitete früher für die Minnesota Daily Newspaper, während er die Universität von Minnesota besuchte.

Sein Anwalt, Pawinee Chumsri, sagte, sein Mandat habe nach der Anklage wegen Waffenbesitzes auf unschuldig plädiert. Herr Pawinee bestätigte am Dienstag, dass die Anklage fallen gelassen wurde. Herr Kwan, der auf Kaution freigelassen wurde, stand nicht für einen Kommentar zur Verfügung.

Unter dem geltenden Waffenkontrollgesetz ist für den Besitz von kugelsicheren Westen eine Lizenz erforderlich. Zuwiderhandlungen werden mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft. Das Gesetz wurde bisher selten, wenn überhaupt, bei Journalisten durchgesetzt. Viele große Nachrichtenorganisationen verlangen von ihren Mitarbeitern, dass sie in gefährlichen Situationen Schutzausrüstung tragen müssen.

In einer Erklärung am Dienstag begrüßte der Foreign Correspondent of Thailand die Entscheidung. Er forderte die Regierung auf, einen Weg für Journalisten zu finden, damit sie bei ihrer Arbeit in gefährlichen Bereichen geeignete Schutzausrüstung in Thailand legal nutzen können.

 

Quelle : khaosodenglish