Thailand lehnt eine finanzielle Beteiligung Chinas an der Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke ab

Thailand lehnt eine finanzielle Beteiligung Chinas an der Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke ab

Bangkok/Peking. Am Freitag erklärte Thailands Verkehrsminister dass man nicht mehr auf eine finanzielle Beteiligung von China zu der geplanten Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke von Bangkok nach Nakhon Ratchasima warten werde. Die Regierung hat sich entschieden, dass ehrgeizige Projekt aus der eigenen Tasche zu bezahlen.

Thailand hatte bisher um eine finanzielle Unterstützung aus China zum Bau der Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke gekämpft. Die 250 Kilometer lange Bahnstrecke sollte als Teil eines breiten Netzwerks gebaut werden dass das südliche China, mit Laos, Thailand, Malaysia bis hin nach Singapur miteinander verbindet.

Der Hauptstreitpunkt war der Zinssatz, zu dem China seine Beteiligung und finanzielle Unterstützung zusagen wollte. Verkehrsminister Arkhom Termpittayapaisith sagte auf einer Pressekonferenz am Freitag, dass rund fünf Milliarden Dollar für das Projekt veranschlagt wurden. China hatte Thailand dazu ein Darlehen angeboten und erklärt, dass man eine „freundliche Rückzahlungsrate“ aufgrund der guten Beziehungen zwischen Thailand und China in Erwägung ziehen wollte. Offenbar entsprach die „freundliche Rückzahlungsrate“ aber nicht den Vorstellungen der Regierung.

Premierminister Prayuth Chan-ocha erklärte Anfang dieser Woche bei einem Besuch in China, dass Thailand nicht auf die Bedingungen von Peking eingehen würde und stattdessen das Projekt aus eigener Tasche finanziert.

Prayuth sagte am Donnerstagabend dass er Chinas Premier Li Keqiang diese Entscheidung mitgeteilt habe und Peking diesen Entschluss Thailands akzeptieren würde.

Seit dem Militärputsch 2014 hat die Militärregierung versucht, eine engere Beziehung zu China zu knüpfen, nachdem die USA und andere europäische Länder den Putsch kritisiert hatten. Unter anderem hatte Thailand 2015 rund 100 ethnische Uiguren und muslimische Flüchtlinge aus Xinjiang in Westchina, die versucht hatten, durch Thailand ihren Weg nach Malaysia und von dort aus in die Türkei zu machen, wieder nach China zurück geschickt.

Verkehrsminister Arkhom erklärte auf der Pressekonferenz weiter, dass sich der geplante Start des Projekts weiter verschiebt. Der angegebene Start im Mai soll sich nun bis zum Ende des Jahres verzögern. Dann soll mit dem Bau der Bahnlinie begonnen werden.

Gleichzeitig sagte er weiter, dass man aber trotzdem mit den Chinesen an einem weiteren Bau einer 873 Kilometer langen Strecke von dem thailändischen Industrie Seehafen Laem Chabang bis zur Grenze nach Laos zusammenarbeiten möchte.

Thailand plant, so Herr Arkhom, dass die Züge für die geplante 873 Kilometer lange Strecke Strecke in China hergestellt werden und chinesische Ingenieure beim Bau der Linie helfen.

Herr Arkhom und China diskutieren nun über die Kosten der Bahnstrecke von Bangkok nach Nakhon Ratchasima. Thailand würde das Budget dafür gerne auf 170 Milliarden Baht begrenzen. China hatte dagegen erklärt, dass sie dagegen mit einem Budget von 190 Milliarden Baht kalkulieren.