Glanzleistung der Armee?

Die Armee beschlagnahmt 9.000 rote Plastikschüsseln

Nan. Bei einer Razzia in dem Haus eines ehemaligen Abgeordneten der Phak Phuea Thai Partei konnte die Armee 9.000 rote Plastikschüsseln beschlagnahmen. Die Plastikschüsseln sollten zu Songkran kostenlos an die Bürger verteilt werden.

Bis zu 7 Jahre Gefängnis
Bis zu 7 Jahre Gefängnis

Die Plastikschüsseln waren bereits letzte Woche ins Gespräch gekommen, nachdem eine 57-jährige Frau aus Nordthailand wegen Volksverhetzung verhaftet wurde. Sie hatte sich tatsächlich gewagt, ein Foto von sich mit der roten Plastikschüssel in der Hand in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen.

Die Nachricht auf der Plastikschüssel, die zu Songkran kostenlos verteilt werden sollte lautete: „Die Situation ist sehr heiß. Wir hoffen, dass sich unsere Brüder und Schwestern mit etwas Wasser aus dieser Schüssel abkühlen können“.

Premierminister Prayuth erklärte noch am gleichen Tag dass die Frau verhaftet wurde, weil sie ihre Unterstützung für Thaksin und seine Schwester gezeigt hatte. Sie habe damit das Gesetz gebrochen und die innere Sicherheit des Landes gefährdet.

Sollte die Frau verurteilt werden, drohen ihr bis zu sieben Jahre Gefängnis.

Rote-Plasticschuessel_02„Die Ängste der Junta wegen einer simplen roten Plastikschüssel zeigen die Intoleranz, die damit ihre absolute Absurdität erreicht hat“, sagte Brad Adams, der Asien-Direktor der Human Rights Watch.

Die Kunststoffschüsseln, die während des kommenden Songkran Fests zum Wassergießen gedacht waren, wurden mit einem Vermerk von dem ehemaligen Premierminister Thaksin Chinnawat unterschrieben.

Kritiker behaupten, dass die Junta damit hauptsächlich die Popularität des Chinnawat-Clans lähmen und unterdrücken will. Das Geschwisterpaar Thaksin und Yinglak Chinnawat sind vor allem im Norden und im Osten des Landes bei der ländlichen Bevölkerung sehr beliebt. Dagegen stehen das Militär und die royalistische Elite aus Bangkok.

Ein ähnlicher Versuch, die anhaltende Popularität der beiden Geschwister zu stören, wurde in diesem Jahr schon einmal versucht. Die Junta hatte einen Kalender für das Jahr 2016, auf dem sich das Geschwisterpaar umarmt, verboten.

Dazu kommt, dass viele Chinnawat Anhänger oder Verbündete durch ihre öffentliche Kritik am Regime schon mehrfach in kurzen Phasen in Militärhaft genommen wurden.

 

Quelle: ChiangRaiTimes