Die ehemalige Premierministerin Yinglak Chinnawat fordert Prayuth auf, der Kritik gegenüber offener zu sein

Die ehemalige Premierministerin Yinglak Chinnawat fordert Prayuth auf, der Kritik gegenüber offener zu sein

Bangkok. Die ehemalige Premierministerin Yinglak Chinnawat hat auf ihrer Facebook Seite Premierminister Prayuth Chan-ocha aufgefordert, der Kritik gegenüber offener und geduldiger zu sein.

Auf ihrer Facebook Seite erklärte Yinglak, dass gerade sie als ehemaliger Premierminister genau weiß und fühlen kann, wie sich Prayuth gegenüber der Kritik an seiner Arbeit fühlen muss.

„Prayuth ist eine öffentliche Person, die sowohl positive als auch negative Kritik über sich ergehen lassen und einstecken muss“, sagte sie. „früher bin ich solchen Situationen sehr oft begegnet und war immer sehr geduldig“, fügte sie hinzu.

„Ich verstehe genau, was Sie (General Prayuth) fühlen. Allerdings war ich damals nicht so wie sie in der Lage, einfach neue Gesetze oder Aufträge zu verhängen“, betonte sie ihrem Kommentar.

Sie berichtet weiter dass ihr Prayuth früher einmal gesagt habe, dass die Gesetze nicht dafür da seien um ungeliebte Leute, die mit ihrer Politik nicht einverstanden sind, einfach loszuwerden. Ebenso wenig könne sie jemanden zwingen, für die Regierung zu arbeiten. Das würde den politischen Konflikt nur noch verstärken.

An diesen Ratschlag wolle sie Premierminister Prayuth nun selber erinnern, bemerkte sie.

Das Yinglak bei den Bürgern nach wie vor noch sehr beliebt ist zeigt sich daran, dass ihr Ratschlag an Prayuth innerhalb von kürzester Zeit rund 60.000 „Likes“ auf Facebook erhielt. Ihre Facebook-Seite kann mittlerweile mehr als 5,2 Millionen „Gefällt mir“ Klicks aufweisen.

„Ich habe schon immer gesagt, dass die politischen Spannungen im Land nicht von Menschen verursacht werden, die unterschiedliche Meinungen haben. Es ist immer gut für ein Land, wenn sich das Land und die Leute ihre Ideen und Meinungen teilen und so zur Entwicklung des Landes beitragen“, fügte sie hinzu.

Yinglak schrieb ihren Kommentar, nachdem letzte Woche acht Personen wegen angeblich kritischer Online-Kommentare am Militärregime und an General Prayuth in den sozialen Netzwerken verhaftet wurden. Einige der kritischen Kommentare wurden direkt auf der „We Love General Prayuth“ Seite geschrieben.

Auch am Sonntagnachmittag nahmen mehr als 30 Personen an einer Kundgebung zur Freilassung der acht verhafteten Personen in der Nähe der BTS Station Chong Nonsi teil. Daran nahmen auch zahlreiche In- und Ausländische Journalisten teil.

Demo in der Nähe der BTS Station Chong Nonsi
Demo in der Nähe der BTS Station Chong Nonsi

Während des stillen Protests beschrifteten die Personen kleine gelbe „Post it“ Zettel und befestigten sie an ihren Körpern. Noch während der Demonstration wurden drei Personen und schon wieder der bekannte Regimekritiker Sirawith Seritiwat verhaftet und vom Militär zu einem „Kaffee“ auf einer Polizeistation eingeladen.

Inzwischen hat selbst die nationalen Reformlenkungsversammlung (NRSA) das Regime gewarnt, vorsichtiger bei einem harten Umgang mit den Gegnern vor dem Referendum zu sein. NRSA Sprecher Wanchai Sonsiri sagte, dass einige Gruppen von Menschen versuchten, das Chaos zu schüren, insbesondere diejenigen, die nicht gut auf den Nationalen Rat für Frieden und Ordnung (NCPO) zu sprechen sind.

„Sie verstärken ihre Bemühungen gegen die Verwaltung die ihre Gegner einfach verhaften lässt“, sagte er weiter.

„Das Regime muss sich über seine „Spiele“ im Klaren sein und dabei nicht in eine Falle geraten“, fügte er hinzu. Die Regierung muss für Diskussionen offen sein, damit sie diese Konflikte auch lösen kann“, betonte er.

„Harte Ansätze funktionieren nicht immer und das Regime sollte vorsichtiger sein“, fügte er weiter hinzu. „Die Taktik, die Regimegegner einfach zu verhaften könnte auch nach hinten losgehen, warnte er.