Mehr als die Hälfte der Thais fühlen sich auf Thailands Straßen nicht mehr sicher

Mehr als die Hälfte der Thais fühlen sich auf Thailands Straßen nicht mehr sicher

Bangkok. Dusit Poll hat nach dem Angriff auf einen behinderten Mann, der auf der Chokchai Straße von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen und zu Tode geprügelt wurde, eine Umfrage zum Thema Sicherheit auf Thailands Straßen erhoben.

Dabei erklärte die Hälfte der befragten Bürger, dass sie sich nach dem Angriff auf den behinderten Mann nicht mehr sicher auf den Straßen fühlen würden. Sie behaupteten, dass gerade dieser Vorfall ein Spiegelbild der thailändischen Gesellschaft sei, die immer brutaler und heftiger wird.

Die meisten Bürger glauben dass sich die Straftaten auf den Straßen, aufgrund der langsamen Wirtschaft und der viel zu laschen Gesetze in Thailand, immer noch weiter ansteigen und häufen werden.

Die Mehrheit der Befragten gab weiterhin an, dass neben der schwachen Konjunktur auch die Drogen und andere Laster zu einem schnellen wachsen der Kriminalität beitragen.

Die Bürger wollen, dass die Behörden und die Justiz endlich ernsthafte Maßnahmen gegen die Täter und deren Verbrechen unternehmen. Die gesetzlichen Strafen sollten wesentlich höher sein damit zukünftige Verbrechen gestoppt oder verhindert werden.

Außerdem möchten die Bürger die Eltern darauf hinweisen, dass sie sich mehr um ihre Kinder und um deren Entwicklung kümmern. Viel zu oft wissen die Eltern gar nicht, was ihre Sprösslinge so den lieben langen Tag treiben.

Die Umfrage ergab weiterhin, dass die Bürger auch gehofft hatten, dass die Polizei und der Nationale Rat für Frieden und Ordnung sich mehr für die Einheit der Familien einsetzen und die kriminellen Aktivitäten von bestimmten Bürgern besser in Schach halten.

Die Kriminalität ist in Thailand ein hartnäckiges und ständig anwachsendes Problem. Seit der Machtübernahme 2014 durch das Militär werden die Straftaten zwar durch die königliche thailändische Polizei gemeldet, allerdings gibt es keine unabhängige Agentur oder Statistik, die diese Zahlen auch wirklich beobachtet und veröffentlicht.

Obwohl seit dem Militärputsch zahlreiche Razzien gegen das organisierte Verbrechen und deren Hintermänner durchgeführt wurden, berichtete die New York Times im Dezember 2015, dass im Geschäftsjahr bis September 2015 die nationale Polizei einen Anstieg von Diebstählen gemeldet habe. Bei mehr al 75.557 Einbrüchen und Diebstählen sei die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent angestiegen.

In dem gleichen Zeitraum stieg der Zahl der Gewaltverbrechen ebenfalls um 8,6 Prozent an. Allerdings werden diese Zahlen von der nationalen Polizei bestritten.

Amorn Wanichwiwatana, ein Kriminologe an der Chulalongkorn Universität sagte, dass ihm nicht bekannt sei, dass es seit der Machtübernahme durch das Militär zu einer erheblichen Steigerung der Verbrechen in Thailand gekommen sei.