Laut der größten Tierschutzorganisation in Thailand sind 90 Prozent aller Tiger Zoos am illegalen Tierhandel beteiligt

Laut der größten Tierschutzorganisation in Thailand sind 90 Prozent aller Tiger Zoos am illegalen Tierhandel beteiligt

Bangkok. Während eines Seminars zum Thema „Tiger: vom Käfig direkt auf den Schwarzmarkt“ sagte der Gründer der „Wildlife Friends Foundation-Thailand“, Herr Edwin Wiek, dass etwa 90 Prozent aller Tigerfarmen und privater Zoos in dem Verdacht stehen, am illegalen Wildtierhandel beteiligt zu sein.

Unter Bezugnahme auf die jüngste Razzia im Tigertempel Kanchanaburi und die Verlegung von 137 Tigern aus dem Tempel sagte Herr Wiek, dass die Zahl der beschlagnahmten Tiger weniger als 10 Prozent der vom Aussterben bedrohten Tierarten ausmachen, die in Thailand tatsächlich illegal gehalten werden.

Dennoch betonte er, dass die Arbeit des thailändischen „Department of National Parks and Wildlife“ in Bezug auf die Tiger ein hohes Lob von Artenschutz-Organisationen auf der ganzen Welt verdiene. Die Abteilung und ihre Mitarbeiter haben sich weltweit Anerkennung für ihre Bemühungen zum Schutz der lebenden Tiere verdient, fügte er hinzu.

Edwin Wiek, der Gründer der "Wildlife Friends Foundation-Thailand",
Edwin Wiek, der Gründer der „Wildlife Friends Foundation-Thailand“,

Unter Berufung auf den CITES-Bericht sagte Wiek, dass die Zahl der Tiger in Thailand in den letzten neun Jahren von 940 auf über 1.400 Tiere angestiegen sei. Alleine diese Tatsache erhöhe schon den Verdacht, dass etwa 90 Prozent aller Tiger Farmen und Tiger Zoos an dem illegalen Handel mit Tigern auf dem Schwarzmarkt beteiligt sind.

Er berichtete weiter, dass wenn ein Tiger in Thailand stirbt, illegale Händler innerhalb kürzester Zeit den Kadaver abholen und ausschlachten. Die Tiere werden auseinander geschnitten und ihre begehrten Felle gewinnbringend verkauft. Das Fleisch und die Organe werden dann meistens in die Nachbarländer transportiert und landen hier in einem Restaurant oder werden für weitere gewinnbringende Produkte wie Amulette aus Tigerteilen benutzt.

Er stellte fest, dass ein Tiger mit einem Gewicht von 100 Kilogramm auf dem Schwarzmarkt etwa 100.000 bis 200.000 Baht kostet. Bei männlichen Tigern sind die Preise sogar noch teurer. Allerdings, so betonte er, steigt dieser Preis noch einmal um das drei bis vierfache, sobald die Tiere bzw. die Kadaver über die thailändische Grenze geschmuggelt wurden.

Herr Wiek schlug bei dem Seminar vor, dass gegen alle Personen die am illegalen Tierhandel mit Wildtieren beteiligt sind, rechtliche Schritte eingeleitet werden.