Wurde in Pattaya eine Frau von Polizisten entführt, ausgeraubt und vergewaltigt?

Wurde in Pattaya eine Frau von Polizisten entführt, ausgeraubt und vergewaltigt?

Pattaya. Am 22. Juni meldete sich die 33-jährige Frau Petchmanee Duangsaeng aus Ubon Ratchathani auf der Polizeiwache in Pattaya und behauptete, dass sie vom 8. bis zum 12. Juni auf der Polizeiwache in Na-Jomtien von vier Männern entführt, ausgeraubt und vergewaltigt wurde. Sie vermutet, dass die vier Männer Polizeibeamte der Station Na-Jomtien sind.

Die 33-jährige gab zu Protokoll, dass sie zuvor als Masseur in Südkorea gearbeitet habe. Da sie aber keine Arbeitsgenehmigung hatte, wurde sie von den Behörden wieder zurück nach Thailand geschickt. Hier machte sie sich dann auf den Weg nach Pattaya um ihre Freundin zu besuchen und um sich gleichzeitig nach einer neuen Arbeitsstelle umzusehen.

Gegen 18 Uhr am 8. Juni war sie dann zusammen mit zwei weiteren Frauen auf ihrem Zimmer beim Abendessen, als plötzlich vier Männer mit einem Schlüssel das Zimmer betraten und angaben, dass sie Polizeibeamte aus Na-Jomtien seien. Ein Herr Aueng gab sich als der Chef aus und die Männer dursuchten das Zimmer. Dabei beschlagnahmten sie eine wertvolle Buddha-Statue und entdeckten 40 Gramm YaBa.

Laut Frau Duangsaeng gab ihre Freundin den Konsum von YaBa zu. Anschließend wurden beide Freuen dann mit zur Polizeistation nach Na-Jomtien genommen und dort eingesperrt.

Am nächsten Morgen erklärte ihre ebenfalls eingesperrte Freundin Kemkaeng, dass die Polizei sie zu einer Strafe von 5.000 Baht verdonnert hätten. Wenn sie diesen Betrag zahlen würde, wollte man sie wieder freilassen. Sie selber hatte aber nur 1.500 Baht auf ihrem Bankkonto.

Frau Kemkaeng rief ihren Bruder in Bangkok an und bat ihn um die Überweisung des fehlenden Geldes. Ihr Bruder hatte aber selber nur 2.000 Baht und erklärte sich bereit, das Geld sofort auf ihr Konto zu überweisen.

Polizei-entfuehrt-beraubt-und-vergewaltigt-eine-Frau_02Im Laufe des Vormittags wurden dann fünf weitere Frauen verhaftet und ebenfalls zusammen mit den beiden Freundinnen in die Zelle gesperrt. Später, gegen Abend wurde sie dann von einem Polizeibeamten namens Ton aus der Zelle geholt. Der Mann erklärte ihr, dass er sie freilassen werde, wenn sie Sex mit ihm hätte. Der Mann habe sie sogar in den Nacken gebissen aber schließlich von ihr abgelassen, nachdem sie ihm erzählte, dass sie ihre Tage habe, berichtet Frau Duangsaeng weiter.

Am nächsten Morgen erklärte ihr ihre Freundin, dass sie weitere 15.000 Baht braucht, da die Polizei sie für ein Scheingeschäft mit ihrem Dealer einspannen will. Wenn sie den Dealer dabei fassen würden, wollten die Beamten beide Frauen wieder laufen lassen.

Daraufhin rief Frau Duangsaeng ihre Schwester in ihrem Dorf an und bat sie um die Überweisung von 15.000 Baht. Ihre Schwester habe dann ihre Goldkette verpfändet und das Geld sofort auf das Konto ihrer Freundin Kemkaeng überwiesen. Trotzdem wurden die beiden Frauen nicht freigelassen, gab sie weiter zu Protokoll.

Am Abend tauchte dann erneut Polizist Ton, der nun wieder im Dienst war, in ihrer Zelle auf und nahm sie erneut mit. Diesmal fuhr er zusammen mit der Frau zu einer verlassenen Baustelle hinter der Lumpini Condo Anlage in der Soi 2 und zwang sie erneut zum Sex. Allerdings soll der Beamte dabei keine Erektion bekommen haben und fuhr sie dann später wieder zurück zur Polizeiwache.

Frau Duangsaengs Bruder, ein Polizist aus Bangkok machte sich dann am 12. Juni selber auf den Weg zur Polizeistation Jomtien um herauszufinden, weshalb seine Schwester überhaupt festgehalten wird. Dabei sprach er mit Herrn Aueng, dem angeblichen Chef der Polizeistation, der ihm nun erklärte, dass er 100.000 Baht braucht, um seine Schwester wieder freizulassen.

Da der Bruder ebenfalls keine 100.000 Baht auf seinem Konto hatte, konnte er sich schließlich mit Aueng auf eine Zahlung von 60.000 Baht zur Freilassung seiner Schwester einigen. Etwas später tauchte dann ein Herr Wang auf der Polizeistation auf und bezahlte die 60.000 in bar.

Allerdings wurde Frau Duangsaeng auch nach Zahlung der 60.000 Baht immer noch nicht freigelassen. Die Beamten erklärten ihr, dass sie trotz allem wegen ihrer angeblichen Straftaten vor Gericht gestellt wird, falls sie nicht noch mehr Geld bezahlt. Frau Duangsaeng erklärte den Männern erneut, dass sie nur noch 3.000 Baht auf ihrem Konto habe und den Männern einfach nicht noch mehr Geld zahlen könne.

Die Männer erklärten sich dann erneut bereit, sie nach der Zahlung der 3.000 Baht wieder laufen zu lassen. Diesmal hielten sich die Männer an ihr Versprechen und „Polizeichef Aueng ließ sie dann persönlich am Nachmittag des 12. Juni wieder gehen.

Seitdem sind ein paar Tage vergangen und nach dem anfänglichen Schock hat sich Frau Duangsaeng mit ihrer Familie beraten. Sie entschied sich dann letzten Endes, dass an der ganzen Geschichte „etwas nicht richtig“ sei, und meldete den Vorfall auf der Polizeistation in Pattaya. Anschließen fuhr sie zur Paveena Stiftung und erzählte dort ebenfalls ihre Geschichte.

Die Mitarbeiter der Stiftung rieten ihr, sich zunächst in einem Krankenhaus wegen der Vergewaltigung untersuchen zu lassen. Gleichzeitig fertigten die Mitarbeiter einen Bericht über den unglaublichen Vorfall und schickten ihn an das Justizministerium und an das Hauptquartier der Royal Thai Police.

Der ermittelnde Beamte der Polizeistation Pattaya, Hauptmann Siraphudech sagte gegenüber der Presse, dass er den Fall untersuchen und alle öffentlichen Überwachungskameras in der Gegend überprüfen wird. Alle gefundenen Beweise werde er dann für weitere Ermittlungen an das Amt der öffentlichen Anti-Korruptions-Kommission (PACC) schicken.

Gleichzeitig bestand er darauf, dass der fall fair und Gerecht untersucht wird. Die lokale Presse meint dazu: „Diese Geschichte ist so außergewöhnlich, dass sie kaum zu glauben ist. Allerdings, in Pattaya ist vieles möglich und gerade deswegen könnte die Geschichte wahr und tatsächlich so passiert sein.