Familie eines Deutschen verlangt nach einem Unfall auf Phuket über eine Millionen Baht als Entschädigung für seinen Tod

Familie eines Deutschen verlangt nach einem Unfall auf Phuket über eine Millionen Baht als Entschädigung für seinen Tod

Phuket. Am Abend des 3. Dezember 2015 wurde ein deutscher Lufthansa Techniker zusammen mit seiner thailändischen Frau nach dem Einkauf eines Snacks in einem 7-Eleven Geschäft auf Phuket auf ihrem Motorrad von hinten von einem PKW Überfahren. Der ThailandTIP hatte darüber berichtet.

Der makabre Unfall erregte großes Aufsehen, da die Unfallfahrerin den Deutschen gleich mehrfach mit ihrem PKW überfuhr. „Die Straße und die Sicht war vollkommen klar, als wir plötzlich unerwartet von hinten von einem PKW überfahren wurden“, berichtet die thailändische Ehefrau Patcharin Lammai der lokalen Presse von ihrem Krankenbett im Bangkok Phuket Hospital.

„Das Rad des PKW überfuhr meinen Magen“, erinnert sie sich. „Mein Mann blieb bei dem Unfall unter dem linken Rad des PKW stecken. Trotzdem versuchte der Fahrer zu entkommen und gab immer wieder vorwärts und rückwärts Vollgas. Aber mein Mann war zu groß für den PKW und der Wagen schaffte es nicht ihn zu überrollen“.

„Andere Menschen stellten sich um den PKW und trommelten auf das Fahrzeug ein“, berichtet sie immer noch geschockt weiter. „Ich erinnere mich an einen Tuk-Tuk-Fahrer der wie wild gegen die Fahrerfensterscheibe hämmerte und den Fahrer anbrüllte „Stop Stop, da liegt noch ein Mann unter ihrem Auto“.

1,2-Millionen-Baht-Entschaedigung-fuer-den-Tod-eines-Deutschen_02Der 47 Jahre alte Andreas Walter wurde zusammen mit seiner Frau mit schweren Verletzungen auf dem schnellsten Weg in die Notfallstation des Vachira Krankenhaus auf Phuket eingeliefert. Währed die Frau den Unfall mit schweren Verletzungen überlebte, kam für den Deutschen jede Hilfe zu spät. Er verstarb wenig später im Krankenhaus.

Jetzt fordert die Familie des Deutschen 1,3 Millionen Baht als Entschädigung für seinen Tod. Seine schwer verletzte Partnerin fordert weitere 800.000 Baht für die schweren Verletzungen, die sie lange Zeit an ein Krankenbett gefesselt hatten.

Nachdem sich nun der schuldige 26-jährige Fahrer Herr Jakarin Rodpradit und Frau Patcharin vor dem Landgericht auf Phuket getroffen haben, fordert Jakarin einen Aufschub von einem Monat, um die Situation besser beurteilen zu können. Die beiden Parteien müssten sich dann erneut am 4. August vor dem Gericht treffen.

Herr Jakarin hatte anfänglich seine Schuld an dem Unfall abgestritten. Allerdings reichte die Familie von Frau Patcharin eine Woche nach dem Unfall nicht nur das Filmmaterial der Überwachungskameras ein, sondern brachte gleich mehrere Augenzeugen, die die Schuld des Fahrers an dem Unfall bestätigten.

Erst nachdem Jakarin mit den neuen belastenden Beweisen konfrontiert wurde, gab er den Unfall zu, sagte Leutnant Nipon Temsung von der Polizei in Karon.

„Herr Jakarin wurde vom Gericht wegen rücksichtslosem Fahren mit Todesfolge, Verletzungen und Sachschaden angeklagt. Erschweren kommt hinzu, dass er sich nach dem Unfall nicht um die Verletzen Personen gekümmert hat und flüchten wollte. Dies ist ein schwerwiegenderes Verbrechen als nur das rücksichtslose fahren“, betonte der Anwalt von Frau Patcharin, der seinen Namen nicht nennen wollte.

Die Familie von Herrn Walter hatte zunächst vor Gericht darum gekämpft, das der schuldige Fahrer ins Gefängnis wandert. Nachdem der Mann nun die Tat zugegeben hat, fordert die Familie und Frau Patcharin eine Entschädigung für den Tod des Deutschen und für die schweren Verletzungen seiner Partnerin.

Herr Jakarin hat sich in der Zwischenzeit für seine Handlung im Dezember entschuldigt und erklärte, dass er nun mit seiner privaten- sowie mit der obligatorischen KFZ-Versicherung (PorRorBor) in Verhandlung stehe.

„1,2 Millionen Baht ist der maximale Betrag, für den die beiden Versicherungsgesellschaften haften. Eine Millionen Baht zahlt die private Versicherungsgesellschaft und die PorRorBor muss maximal 200.000 Baht bezahlen. Wir brauchen mehr Zeit, um über das Ausmaß der Zahlungen, zu dem die beiden Unternehmen bereit sind, zu diskutieren“, sagte Herr Jakarin.

„Ich habe ehrlich das Gefühl, dass die geforderten 800.000 Baht für die Verletzungen der Frau viel zu hoch sind. Aber auch darüber werden wir mir den beiden Gesellschaften diskutieren müssen“, fügte er hinzu.

1,2-Millionen-Baht-Entschaedigung-fuer-den-Tod-eines-Deutschen_01Frau Patcharin besteht jedoch weiter hartnäckig auf ihrer Forderung und sagte, dass sie für eine härtere Strafe plädieren wird, falls ihre Forderung nicht erfüllt werden.

„Dieser Betrag von 800.000 Baht beinhaltet nicht nur die Krankenhauskosten, sondern auch eine weitere plastische Chirurgie, eine Laserbehandlung sowie den Einkommensverlust während meines Krankenhausaufenthaltes. Außerdem müssen noch die Schäden an dem Motorrad und weitere Kosten bedacht werden“, fügte sie hinzu.

„Wenn unsere Bedingungen nicht erfüllt sind werden wir unser Bestes tun, damit Herr Jakarin für lange Zeit ins Gefängnis wandert“, sagte sie gegenüber der PhuketGazette. „Wir hoffen aber, dass dieser Prozess schließlich friedlich endet. Lassen sie uns abwarten, was beim nächsten Gerichtstermin im August passiert“.