Behörden inspizieren erneut die umstrittene Krokodil-Fütterungs-Farm

Behörden inspizieren erneut die umstrittene Krokodil-Fütterungs-Farm

Pattaya. Mitte des Monats wurden in den sozialen Netzwerken zahlreiche Bilder von Besuchern des beliebten Elephant Kingdom hochgeladen, die eine der meistbesuchten Spektakel der Touristenattraktion zeigt. Touristen können hier auf einer schwimmenden Plattform auf einem See Krokodile füttern. Viele Kommentare halten diese Aktion für sehr gewagt und fürchten, dass es irgendwann zu einem Unfall kommen könnte.

Krokodil-Fuettern-im-Pattaya_02Bereits kurze Zeit später, nachdem die Bilder im Netz die Runde machten, waren die Behörden vor Ort und inspizierten die Krokodil Farm auf der Anlage. Da die Beamten offenbar bei ihrer Besichtigung der schwimmenden Plattformen ebenfalls Sicherheitsbedenken hatten, entschieden sie sich dazu, die Lizenz der Touristenattraktion für 90 Tage außer Kraft zu setzen. Die Behörden wollten zunächst die Untersuchungsergebnisse von Sicherheitsexperten abwarten, die die schwimmenden Plattformen näher untersuchen sollten. Der ThailandTIP hatte darüber berichtet.

Nur einen Tag später besuchten lokale Reporter erneut die Krokodilfarm und stellten dabei mit Erstaunen fest, dass der Park trotz dem Entzug der Lizenz weiterhin geöffnet und gut besucht war. Ebenso stellten sie fest, dass auch die Krokodil-Fütterungs-Aktion mit an Bambusstangen befestigten Hühnern nach wie vor in Betrieb war. Offenbar hielten es die Betreiber nicht für notwendig, den Anordnungen der Behörden Folge zu leisten.

Krokodil-Fuettern-im-Pattaya_21Uthen Yangprapakorn, der Besitzer der Attraktion war nur telefonisch zu erreichen und sagte gegenüber der lokalen Presse, , dass es in den vergangenen zwölf Jahren noch nie einen Vorfall im Zusammenhang mit den Fütterungsplattformen gegeben habe. Jede Plattform habe eine Lastkapazität von etwa acht Tonnen. Doch zu Sicherheit werden jeweils nur 10 bis 15 Personen gleichzeitig auf die Plattform gelassen, betonte er.

Krokodil-Fuettern-im-Pattaya_22Die Flöße, die 5 x 10 Meter messen, sind mit Außenbordmotoren sowie Kabeln ausgestattet, die es ermöglichen, dass sie schnell in Sicherheit geschleppt werden können, sagte er weiter. Sie haben zwar auch brusthohe Geländer, doch viele Menschen, die die Bilder und das Video gesehen haben, sind der Meinung, dass die Fütterung von Krokodilen von solchen Plattformen aus trotzdem hochriskant sei.

Selbst die Direktorin der Tourismusbehörde, Frau Suladda Sarutilawan hat die Bilder gesehen und findet diese Touristenattraktion mehr als riskant und fürchtet vermutlich nicht zu Unrecht, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis hier der erste Unfall passiert.

Krokodil-Fuettern-im-Pattaya_23Am 21. Juli machten sich Sicherheitsbeamte und Offiziere der zuständigen Abteilung für Fischerei erneut auf den Weg zum Elephant Kingdom. Die Beamten wollten sehen, ob sich mittlerweile an der Sicherheit der Flöße etwas geändert bzw. verbessert hatte.

Uthen Yangprapakorn, der Direktor der Attraktion war dieses Mal persönlich vor Ort und führte die Beamten nach der Begrüßung über das Gelände. Herr Uthen erklärte dabei den Sicherheitsexperten, dass sein Betrieb drei Stufen für die Sicherheit der Besucher einhalten würden.

Als erstes würde man auf das Gewicht der Besucher auf der Plattform achten und nie gleichzeitig mehr als 10-15 Leute auf die schwimmende Plattform lassen. Außerdem würden seine Mitarbeiter immer auf die Windrichtung achten und bei Bedarf die Plattform, die an Stahlseilen befestigt ist, schnellstens wieder an Land ziehen. Als drittes habe man genügend Ausrüstung vor Ort, um im Falle eines Unfalls sofort reagieren zu können.

Bei einer näheren Betrachtung der Anlage durch die Experten wurde festgestellt, dass das von dem Betreiber installierte System sicher sein sollte. Trotzdem empfahlen die Sicherheitsexperten und die anwesende Offiziere dem Direktor, dass Layout der Flösse genau zu erklären. Weiterhin sollen alle Mitarbeiter die mit der Anlage arbeiten genau für einen Notfall ausgebildet werden. Außerdem wurde der Betreiber aufgefordert, auf das Alter der Besucher auf dem Floss zu achten.

Herr Uthen war von der Sicherheit seiner schwimmenden Plattform derart überzeugt, dass er den Beamten ein erstauntes Angebot machte. Er erklärte, dass seine Mitarbeiter im Laufe der letzten 12 Jahre, in denen die Lizenz des Betriebes bereits zweimal erneuert wurde, die Sicherheit der Flöße mehrfach überarbeitet hätten und die aktuellen Plattformen bereits die fünfte Entwicklungsstufe hinter sich hätten.

Seine Flöße seien derart sicher, behauptete er, dass es keiner Gruppe gelingen würde, so ein Floß innerhalb von fünf Minuten zum Sinken zu bringen. Um seinen Worten mehr Kraft zu verleihen versprach er, dass er der Gruppe die es schafft, so ein Floss innerhalb von fünf Minuten zu versenken, eine Prämie von fünf Millionen Baht zahlen werde.

Ob der Betrieb nun weiter geöffnet bleibt, wurde bisher von den Behörden noch nicht bekannt gegeben.