Fight Club Thailand ignoriert die Drohungen der Bangkoker Polizei

Fight Club Thailand ignoriert die Drohungen der Bangkoker Polizei

Bangkok. Seit geraumer Zeit existiert auf Facebook eine Fan Seite des sogenannten „Fight Club Thailand“. Dabei handelt es sich um Straßenkämpfe, die von beliebigen Personen aus allen Schichten an irgendwelchen kurzfristig ausgemachten Plätzen in Bangkok stattfinden. Der Titel entstand nach dem gleichnamigen Kultfilm „Fight Club Thailand“, der 1999 veröffentlicht wurde.

Nachdem die Seite immer mehr Anhänger verzeichnet und mittlerweile auch Videos der Straßenkämpfe online geladen werden, interessiert sich jetzt auch die Polizei für diese Straßenkämpfe und möchte sie kurzerhand verbieten. Dabei legt die Gruppe Wert darauf, dass ihre Kämpfer aus allen Schichten der Bevölkerung kommen und nichts Illegales tut. „Wir wollen hier nur gute und faire Kämpfe zeigen“, umschreibt einer der Organisatoren den Fight Club Thailand.

Bangkoks Polizeichef Sanit Mahatavorn sieht die Kämpfe allerdings völlig anders und erklärt, dass solche Kämpfe geben ein Gesetz von 1999 verstößt, nachdem alle Boxkämpfe durch eine staatliche Aufsichtsbehörde genehmigt werden müssen.

„Lassen sie mich die Frage stellen, was in den Videos zu sehen ist. Sind das Boxkämpfe oder nicht“? fragte Generalleutnant Sanit auf einer Pressekonferenz am Dienstag. „Jeder der diese Videos gesehen hat weiß, ob es sich hier um Boxen und nicht um irgendetwas anderes handelt“, betonte er weiter. „Wenn sie das bestreiten wollen, dann können wir uns gerne vor Gericht treffen und sie können meine Aussage anfechten“, drohte er.

Er sagte weiter, dass er seine Beamten angewiesen hat, gegen die Gruppe zu ermitteln und gegen jeden, der gegen das Gesetz verstößt, vorzugehen.

„Was haben wir falsch gemacht“? kontert dagegen der Administrator der Facebook-Seite des Fight Club Thailand, Herr Joe Madcow KS, auf der die Kämpfe bekannt gegeben werden. „Wir betreiben einen Sport wie ihn auch viele andere Sportgruppen betreiben“, schreibt er. „Worin unterscheiden wir uns von Takraw, Futsal oder Basketball“?

Joe erklärt weiter, dass sich das Gesetz nicht auf ihre Schlägereien sondern nur auf Boxkämpfe bezieht, bei denen es um Wettbewerb und um ein Ranking geht. Seine Gruppe dagegen habe weder Turniere, noch würde es um irgendein Ranking oder um Preise gehen.

Ein weiterer Veranstalter, der 32-jährige Chakkrapong Pirom sagte in einem Fernsehinterview am Dienstag, dass die Veranstalter dafür sorgen, dass die Kämpfe sehr sicher sind.

„Wir haben jeweils nur eine Runde, die genau drei Minuten dauert, sagte Chakkrapong bei seinem Fernsehinterview auf Amarin TV. „Wenn bei den Kämpfen jemand verletzt wird, dann kümmern wir uns sofort um die medizinische Hilfe. Wir haben immer entsprechend ausgebildete Sanitäter vor Ort. Wenn es wirklich eine ernsthafte Verletzung geben sollte, dann werden wir die verletzte Person sofort in ein Krankenhaus bringen“, versichert er weiter.

Der bisher letzte bekannte Kampf des Fight Club Thailand fand diesen Montag unter einer Brücke in Bangkok statt. Nach den Ankündigungen des Polizeichefs wurden zumindest auf der öffentlichen Seite der Gruppe keine neuen Termine für weitere Kämpfe bekannt gegeben.

Bei den heutigen technischen Kommunikationsmöglichkeiten dürfte es für die Gruppe allerdings kein Problem sein, ihre Mitglieder über andere Medien wie Skype oder das in Thailand weit verbreitete Line über neue Termine und Kämpfe auf dem Laufenden zu halten.

Da die Gruppe ebenfalls schon seit längerem auch einen eigenen Video-Kanal auf YouTube unterhält, können sich die Fans jederzeit alle Kämpfe auch über das Internet ansehen. Dabei erreichen einige Kämpfe bis zu 300.000 Zuschauer. Die Kommentare der Zuschauer sind dabei unterstützend bis besorgt.

„Ich stimme dem zu. Es ist eine öffentliche Bühne für Menschen, die ihre Kraft und ihre Macht testen wollen. Vor allem die Jugendlichen, die zu den Straßenbanden in Bangkok gehören und sich öfter wüste Schlägereien und sogar Schießereien liefern, sollten sich lieber hier austoben und sich einen fairen Kampf liefern“, schreibt einer der YouTube Nutzer.

„Auf dieser Bühne des Fight Club Thailand sollte sie sicher sein. Nur die Boxhandschuhe sollten verbessert und der Sicherheit angepasst werden“.

Quelle: Khaosod