Illegale Resorts sind der Grund für die wachsenden Müllberge auf Ko Lan

Illegale Resorts sind der Grund für die wachsenden Müllberge auf Ko Lan

Ko Lan. Auf der beliebten Urlaubsinsel in der Nähe von Pattaya türmen sich die Müllberge und stinken zum Himmel. Die Behörden kommen mit dem Beseitigen des Mülls nicht mehr hinterher und die Müllberge wachsen täglich weiter an. Laut den Angaben der zuständigen Behörden sind die vielen illegalen Resorts auf der Insel der Grund für das immer größer werdende Müllproblem.

Auf einer Sitzung im Rathaus von Pattaya sagte Chaowalit Praditphruek, der Chef des Unterbezirks, dass die lokalen Beamten aufgrund ihrer Unterbesetzung beim Personal nicht mehr in der Lage sind, gegen die langjährigen Probleme wirkungsvoll vorzugehen. Trotz aller eingesetzten Mittel zur Bekämpfung der Müllplage wachsen die Müllberge täglich weiter an. Grund dafür sind vor allem die vielen illegalen Resorts, die hier aus dem Boden gestampft wurden.

Die Betreiber dieser Resorts entsorgen ihren Müll irgendwo auf der Insel, ohne sich über die Konsequenzen weitere Gedanken zu machen, sagte Herr Chaowalit bei seinem Vortrag auf der Sitzung.

Einwohner auf der Insel kennen das Müllproblem nur allzu gut und haben sich nicht, wie in vielen Medien berichtet wurde, darüber beschwert, erklärte er gegenüber dem Vorsitzenden des Rates, Herrn Anan Angkhanawisai, der erst vor kurzem auf der Insel war und sich die Müllprobleme persönlich angesehen hatte.

Dagegen sollen sich die Dorfbewohner der Siedlung sieben auf Ko Lan bei mindestens einer Medienagentur über rund 30.000 Tonnen Müll auf dem Nom Hügel vor dem Saem Strand, einer von neun malerischen Stränden auf der Insel, beschwert haben. Der Müllberg würde täglich weiter anwachsen, einen üblen Gestank verbreiten und wäre den Einheimischen und natürlich auch den Touristen ein Dorn im Auge.

Vor etlicher Zeit wurde ein Unternehmen damit beauftragt, den Müll auf der beliebten Insel mit zwei Schiffen zu entsorgen und zum Festland zu bringen, berichtet Herr Chaowalit. Allerdings ist seit gut zwei Jahren eines der Schiffe außer Betrieb und mit nur einer Schiffsladung pro Tag ist es nicht zu schaffen, den weiter anfallenden Müll komplett zu entsorgen. Deswegen wird der Müllberg täglich größer.

Auf der Insel entstehen täglich rund 50 Tonnen Müll, berichtet er weiter. Ein Teil davon stammt von den Haushalten auf der Insel während der Rest durch die täglich auf der Insel eintreffenden Touristen zurück gelassen wird. Da das „Müllschiff“ aber nur 24 Tonnen tragen kann, kann sich jeder selber ausrechnen, in welchem Maß der hetzt schon riesige Müllberg weiter anwächst.

Laut einer jüngsten Umfrage sollen täglich zwischen 15.000 bis 20.000 Besucher auf Ko Lan eintreffen. Damit generiert die Insel einen jährlichen Umsatz von etwa fünf Millionen Euro.

Um das Müllproblem in den Griff zu bekommen haben die Behörden in Pattaya den lokalen Beamten erlaubt, ein etwa 12 rai großes Grundstück, auf der etwa 3.000 rai großen Insel, als vorübergehende Mülldeponie auf einem Hügel einzurichten.

Aber, so erklärte Herr Chaowalit weiter, reicht dieser Platz auf Dauer nicht aus. Die lokalen Beamten haben einen Plan entworfen und suchen ein privates Unternehmen, dass das defekte zweite Schiff für rund 2,5 Millionen Baht reparieren und wieder einsatzbereit machen kann. Allerdings war bisher kein Unternehmer bereit, diesen Plan zu verwirklichen.

„Aus diesem Grund, und um den Gestank in Grenzen zu halten, versprühen wir dreimal pro Tag eine „EM-Flüssigkeit“ (effektive Mikroorganismen) auf dem Müllberg“, betonte er. Diese natürlichen Mikroorganismen werden auf der Basis von fermentierten Zuckerpflanzen hergestellt“, erklärte er weiter.

„Aber auf lange Sicht lässt sich das Problem mit dem anwachsenden Müll nur mit einer Müllverbrennungsanlage lösen“, betont er. „Noch ist das Problem nicht kritisch, weil wir noch Platz für weiteren Müll haben. Aber es wird nicht mehr lange dauern, dann wird auch dieser Platz ausgeschöpft sein“, warnte er.

Der Rat in Pattaya ist sich der Probleme auf der Insel bewusst und wird in Zukunft weitere finanzielle Mittel zur kurz- und langfristigen Beseitigung des Problems beisteuern, sagte er weiter.

Herr Anan hat weiter vorgeschlagen, dass die lokalen Beamten vor allem auch gegen die Leute vorgehen, die ihre Häuser und Resorts einfach illegal auf die öffentlichen Bereiche ausgedehnt haben.