Premierministr Prayuth steht nach den Korruptionsvorwürfen gegen seinen Bruder selber unter Beschuss

Premierministr Prayuth steht nach den Korruptionsvorwürfen gegen seinen Bruder selber unter Beschuss

Bangkok. Premierminister Prayuth Chan-o-cha steht nach den Korruptionsvorwürfen gegen seinen Bruder General Preecha Chan-o-cha, der ebenfalls ein leitender Offizier der Armee ist, unter dem öffentlichen Beschuss der nationalen Medien.

Laut den Berichten der lokalen Medien soll einer der Söhne von General Preecha Chan-o-cha eine Reihe von lukrativen Fertigungsaufträgen aus der Dritten Armee erhalten haben, die zufälliger Weise unter dem Befehl von General Preecha Chan-o-cha steht.

General Preecha hat bereits vor der Presse darauf bestanden, dass alle Aufträge und Verträge nach einem fairen Ausschreibungsverfahren vergeben wurden. Er streitet jegliches Fehlverhalten seinerseits energisch ab.

Solche Schlagzeilen kann Premierminister Prayuth natürlich gar nicht gebrauchen, der bei seinem politischen Coup extra und ausdrücklich darauf bestanden hatte, dass er die Korruption in dem Land ein für alle Mal ausmerzen will. Erst vor kurzem hatte er öffentlich verkündet, das Thailand in spätestens 20 Jahren Korruptionsfrei sein wird.

Nachdem Premierminister Prayuth Chan-o-cha gerade erst aus New York zurückgekehrt war musste er sich bereits den unangenehmen Fragen der Journalisten zu den Korruptionsvorwürfen gegen seinen Bruder Preecha Chan-o-cha stellen.

„Ein Bruder ist ein Bruder, er ist nicht das gleiche wie ich selber und sollte nicht mit mir verglichen werden“, betonte er. „Mein Bruder ist nicht dumm. Aber ich übernehme auch keine Garantie für meinen Bruder“, sagte er weiter. „Er muss seine Aufgaben alleine machen“, fügte er hinzu.

Thailands erste weibliche ehemalige Premierministerin Yinglak Chinnawat meldete sich gestern bereits ebenfalls zu dem Vorfall zu Wort und feuerte eine ungewöhnlich starke Breitseite gegen die Junta. Sie sagte, dass Herr Prayuth zuerst einmal damit anfangen sollte, die Korruptionsvorwürfe gegen seinen eigenen Bruder zu untersuchen.

„Der Premierminister (Prayuth) sagte, dass alle Klagen gegen mich auf dem Gesetz basieren und kein Mobbing gegen mich sind“, schrieb sie gestern auf ihrem bekannten Facebook-Account.

„Ich würde den Premierminister gerne empfehlen, die gleiche Logik und Gerechtigkeit, die er mir gegenüber anwendet, auch seinem Bruder und den anderen Menschen die auf seiner Seite sind, gegenüber anzuwenden. Die Gesetze sollten nicht nur für eine Seite gelten und gegen sie ein- und durchgesetzt werden. Sie gelten für alle Seiten und alle Menschen“, betonte sie.

Es ist nicht das erste Mal, das der Bruder des Junta Chefs mit negativen Schlagzeilen zu kämpfen hat.

Erst zu Beginn dieses Jahres gab General Preecha einem weiteren Sohn einen gut bezahlten Offiziers Job innerhalb der Armee. Bei einer Überprüfung der Junta, um eine Transparenz über das Vermögen der leitenden Beamten im Rahmen des Coups zu bekommen, wurden auf seinem Bankkonto 1,2 Millionen US-Dollar gefunden. General Preecha erklärte daraufhin, dass er festgestellt habe, dass dieses Geld nicht sein privates Eigentum sondern militärische Finanzmittel wären.

 

Quelle: Pattaya One