Die Zahl der täglichen Besucher der Königlichen Urne wurde auf 10.000 Personen begrenzt

Pro Tag dürfen nur noch 10.000 Besucher die Königliche Urne besuchen

Bangkok. Seit Samstag ist es den trauernden Besucher erlaubt, die Königliche Urne Seiner Majestät König Bhumibol Adulyadej innerhalb des Grand Palace zu sehen. Allerdings ist der Andrang dermaßen groß, dass sich bereits lange Schlangen vor dem Thronsaal gebildet haben.

Wie die Sprecherin der Stadtverwaltung Bangkok „Bangkok Metropolitan Administration (BMA)“ Frau Threedow Aphaiwongs Suchumi jetzt bekannt gab, musste die Zahl der Besucher, die täglich den Thronsaal betreten dürfen, der aktuellen Situation angepasst werden.

Bei einer Pressekonferenz, nach einer täglichen Sitzung eines neu gebildeten „Gemeinsamen Sicherheitskommandozentrums“, das vor allem die massiven Versammlungen am Sanam Luang und in den Bereichen neben dem Grand Palace überwacht sagte sie, dass die Zahlt der täglichen Besucher bei weitem die Kapazitäten des Thronsaals überfordern.

2 km lange Warteschlangen vor dem Grand Palace
2 km lange Warteschlangen vor dem Grand Palace

Es haben sich bereits endlose Warteschlangen mit Trauernden vor dem Grand Palace Komplex gebildet und die Bereiche rund um den Palast sind überfüllt mit Besuchern, die einen letzten Blick auf die Königliche Urne Seiner verstorbenen Majestät König Bhumibol Adulyadej werfen wollen.

Frau Threedow sagte weiter, dass seit dem 15. Oktober im Durchschnitt täglich zwischen 30.000 bis 40.000 Menschen im Sala Sahathai Samakhom im Grand Palace ein Kondolenzschreiben an den verstorbenen König unterzeichnet haben. Seine Majestät König Bhumibol Adulyadej war am 13. Oktober im Alter von 89 Jahren nach einer langen Krankheit gestorben.

Deshalb werden nur noch etwa 10.000 Menschen die Dusit Maha Prasat Thron Halle im Grand Palace pro Tag betreten dürfen. Hier können sich die trauernden Besucher vor der Königlichen Urne und dem Körper Seiner Majestät König Bhumibol Adulyade verbeugen.

„Der Dusit Maha Prasat Thronsaal ist relativ klein und zur Zeit werden dort viele königliche Zeremonien abgehalten. Aus diesem Grund müssen wir die Zahl der täglichen Besucher einschränken“, sagte Frau Threedow.

Sie sagte weiter, dass mittlerweile aufgrund des starken Andrangs eine Verwaltung für die Warteschlangen um den Palast herum eingerichtet wurde. Um mit dem großen Zustrom der Leidtragenden besser zu Recht zu kommen wurden ebenso die Zahl der Zelte und der WC-Busse vor dem Komplex erhöht.

Alle Trauernden, die den Grand Palace Komplex betreten möchten müssen sich jetzt zuerst eine Warteschlange Karten besorgen. Das gilt sowohl für die Eintragung im Kondolenzbuch als auch für das Betreten des Dusit Maha Prasat Thronsaal.

Allerdings gibt es nur einen einzigen Punkt, an dem sie eine Karte für die Warteschlange erhalten, fügte sie hinzu. Die Warteschlangen-Karten werden in einem Zelt hinter dem Eingang zum Sanam Luang, angrenzend an eine T-Kreuzung der Phrachan Straße, an einer Ecke der Thammasat Universität des Tha Phrachan Campus ausgegeben. Die Ausgabe der nummerierten Karten beginnt bereits ab 05.30 Uhr und wird solange fortgesetzt, bis die festgelegte Quote für diesen Tag abgelaufen ist, fügte Frau Threedow hinzu.

2 km lange Warteschlangen vor dem Grand Palace
2 km lange Warteschlangen vor dem Grand Palace

Viele Trauernde, die sich bereits Stundenlang in die Warteschlange eingereiht hatten waren enttäuscht, als sie erst viel zu spät von dieser neuen Regelung erfuhren und lernen mussten, dass sie völlig umsonst in der Hitze ausgehalten hatten.

„Ich wusste nicht, dass ich eine Karte für die Warteschlange brauche, um den Grand Palace betreten zu dürfen. Das hat uns niemand vorher gesagt. Ich warte hier bereits in der sehr langen Warteschlange seit über einer Stunde, bevor mir ein Beamter erklärt hat, dass ich aus der Warteschlangte heraustreten und mir zuerst eine Karte besorgen soll“, berichtet ein sichtlich enttäuschter Besucher. „Ich weiß nicht, ob ich heute überhaupt noch eine Chance habe, dem König meine letzte Ehre zu erweisen“, fügte er enttäuscht hinzu.

Der 47 Jahre alte Herr Chanya Poleait aus Samut Prakan war zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester extra angereist und hatte sich gegen 11 Uhr in die Warteschlange bei Sanam Luang vor dem Grand Palace eingereiht.

Gegen 14.30 Uhr wurde das Trio hungrig und bekam Durst, da sie vorher noch nicht zu Mittag gegessen hatten. Herr Chanya sagte, dass sie bereits seit mehreren Stunden in der Warteschlage gestanden hätten, bevor sie von den Warteschlangen-Karten erfahren hätten. „Warum haben die Beamten die Öffentlichkeit und die Besucher nicht bereits schon vorher vor dem Einreihen in die Warteschlange darüber informiert, dass sie jetzt eine Karte für das Betreten des Grand Palace benötigen“? fragte er.

Ein militärischer Beamter, der das Warteschlangen System arrangiert und nicht genannt werden wollte sagte, dass viele Trauernde in den Warteschlangen sich darüber beschwert hätten, das vor ihnen Menschen in der Warteschlange stehen, die sich vorher keine Karte besorgt hatten. Daraufhin habe man weitere Beamte abgestellt, die nun entlang der zwei Kilometer langen Warteschlange patrouillieren und die Menschen über das neu eingeführte System informieren.

„Die Warteschlangen-Karten werden an alle Personen verteilt, die darum bitten. Wenn die Quote für diesen Tag ausgelaufen ist, werden wir leine weiteren Karten für diesen Tag verteilen. Nur Menschen mit einer entsprechenden Karte dürfen dann noch den Grand Palace betreten. Am kommenden Samstag werden wir die Quote auf 10.000 Menschen pro Tag begrenzen. Wenn diese 10.000 Karten vergeben sind, können die Menschen wieder nach Hause gehen und müssen hier nicht unnötig ihre Zeit verschwenden oder in einer Warteschlange anstehen“, fügte er hinzu.

„Wir haben dieses Systemeingeführt, damit wir sicherstellen können, dass alle Menschen eine Chance haben, und den Grand Palace betreten können“, sagte er weiter.

Gestern Nachmittag wurden bereits gegen Mittag mehr als 7.000 Menschen in der brennenden Sonne in der Warteschlange gezählt, sagte er weiter.

Der 34 Jahre alte Geschäftsmann Herr Thanapol sagte gegenüber der lokalen Presse: „Es ist gut, dass sich das Management für diese Regelung entschieden hat. So kann ein Chaos unter den Menschen vermieden werden. Allerdings sollten sich die Behörden mehr Mühe bei der Öffentlichkeitsarbeit geben und die Leute auch wissen lassen, dass sie sich zuerst eine Karte für die Warteschlange besorgen müssen. Andernfalls reihen sich ansonsten viele Menschen in die Warteschlangen ein und erfahren erst viel zu später, dass sie hier stundenlang umsonst gestanden habe. Viele Menschen sind bereits verärgert und verzweifelt wieder nach Hause gefahren“, sagte Herr Thanapol-

Thanapol hatte mehr als fünf Stunden in der lange Warteschlange ausgehalten, bevor der den Grand Palace betreten durfte.