Polizei und DSI versuchen erneut vergeblich den Dhammakaya Tempel zu stürmen

Pathum Thani. Gegen drei Uhr am frühen Dienstagmorgen haben eine unbekannte große Anzahl von Polizeibeamten zusammen mit den Beamten des Department of Special Investigation (DSI) erneut versucht, den Dhammakaya Tempel zu betreten.

Dabei hatten sich hunderte von Beamten vor den verschiedenen Toren des Tempels, Tor 1, Tor 4, Tor 5 und Tor 6 aufgebaut. Bei Tagesanbruch waren die Beamten bereit und schickten zunächst eine Drohne mit einer Videokamera über das Tempel Gelände. Hierdurch hatten sich die Beamten weitere Einzelheiten und Informationen von der Situation innerhalb der Tempel Anlage erhofft.

vergebliche-stuermung-des-dhammakaya-tempel_03Wie die Presse die ebenfalls zahlreich vor Ort vertreten war berichtet, musste der Erkundungsflug allerdings bereits nach zehn Minuten abgebrochen werden. Der Tempel hatte sich offensichtlich auf diese moderne Art der Spionage vorbereitet und mit einer ebenfalls entsprechend neuen Ausrüstung offenbar den Funkverkehr der Drohne gestört. Verschiedene Medien berichten sogar von einem tragbaren Laser, mit dem die Spionage Aufnahmen der Drohnen abgewehrt wurden.

Gegen 6 Uhr wurde dann ohne eine Angabe von Gründen zunächst der Strom an Tor 4 abgeschaltet.

Gegen 7 Uhr wurden dann mehrere Offiziere, die ebenfalls vor dem Tor 4 Stellung bezogen hatten, wieder abkommandiert und zurückgezogen.

Am Tor 6 hatten zwischenzeitlich zahlreiche Jünger und Anhänger des Tempels, die mit Regenmänteln und Masken vor ihren Gesichtern verkleidet waren lange Tischreihen vor den Eingang getragen. Damit konnten sie zumindest diesen Eingang erfolgreich sperren. Zusätzlich hatten sich ebenfalls weitere Mönche und Jünger innerhalb des Tempelgeländes vor dem Tor versammelt. Sie setzten sich friedlich nieder und begannen dann mit ihren Gebeten.

Beamte sprechen mit den Anhängern des Dhammakaya Tempel
Beamte sprechen mit den Anhängern des Dhammakaya Tempel

Gegen 7.30 Uhr versuchten dann mehrere Offiziere am Tor 5 und am Tor 6 mit den Jüngern zu verhandeln. Sie baten die Tempel Anhänger, die aufgestellten Tische, die die Eingänge blockierten, innerhalb von ein bis zwei Stunden wieder zu entfernen.

Weder die Polizeibehörden noch das DSI gab gegenüber der Presse die Anzahl der Eingesetzten Beamten bekannt. Laut den Angaben von Augenzeugen dürften allerdings mindestens 1.000 Beamte plus zusätzliche Spezialeinheiten rund um das mehr als 2.000 rai große Tempelgelände zum Einsatz gekommen sein.

Allerdings stellte auch dieses Mal das vorhanden sein von einer riesigen Menge Tempel Anhänger die Beamten vor eine anscheinend unlösbare Aufgabe. Jedenfalls konnten sie nicht auf das Tempelgelände vordringen und mussten vor dem Eingang stehen bleiben.

Laut einem Sprecher des Tempels, befindet sich der gesuchte und umkämpfte Mönch immer noch innerhalb des Tempelgeländes. Angeblich soll er mittlerweile wegen einer weiteren Krankheit in ärztlicher Behandlung sein.

Im Vorfeld hatten die Beamten bereits vier Durchsuchungsbefehle gegen den Tempel vor Gericht bewirkt. Demnach hätten sie rein rechtlich gesehen in das Tempelgelände eindringen dürfen und den gesuchten 72 Jahre alten Mönch verhaften können. Da die Beamten aber auch dieses Mal nicht weiter auf das Gelände vordrangen, sind die Durchsuchungsbefehle hinfällig geworden.

Die Ermittler müssen im Falle eines erneuten Versuchs zunächst wieder einen neuen Durchsuchungsbefehl beantragen. Auch dies „Gewinner-Runde“ ging als wieder einmal eindeutig an den Tempel und die Behörden hatten erneut das Nachsehen.