Geschäftsfrauen auf Phuket um Millionen von Baht betrogen

Geschäftsfrauen auf Phuket um Millionen von Baht betrogen

Phuket. Frau Pitchayatida Piyodecha und Frau Thaworn Srikanjana meldeten sich in der vergangenen Woche auf der Polizeistation in Wichit und reichten dort eine Beschwerde gegen eine verdächtige Frau ein, die bisher nur unter dem Namen „Anny“ bei der Polizei bekannt ist und sie um Millionen von Baht betrogen haben soll.

Polizeioffizier Nikorn Suksom von der Polizeistation in Wichit nahm die Beschwerde entgegen und erklärte später der lokalen Presse: „“Frau Pitchayatida gab zu Protokoll, dass sie Frau Anny durch eine gegenseitige Bekanntschaft kennengelernt habe. Bei einem der ersten gemeinsamen Gespräche hatte Frau Anny behauptet, die Tochter eines ehemaligen Ministers sowie ein ehemaliger Offizier am Hof mit guten „Verbindungen in der oberen Etage“ zu sein“.

„Nachdem sich die beiden Frauen kennengelernt hatten erklärte die Verdächtige Frau Anny dem Opfer Frau Pitchayatida, dass sie ihr helfen könnte, für ihren Bruder ein Darlehen in Höhe von 60 Millionen Baht zu beschaffen. Ihr Bruder wollte sich mit diesem Geld ein Haus für seine Familie bauen“, berichtet Oberst Nikorn weiter.

„Frau Anny erklärte ihrem Opfer, dass sie ebenfalls gute Verbindungen zu einer Darlehensfirma unterhält und dort für sie bereits vorgesprochen habe. Sie habe mit der Darlehnsfirma einen günstigen Zinssatz von zwei Prozent vereinbart.

Allerdings müsse Frau Pitchayatida dafür zunächst eine Sicherheit von 5 Millionen Baht hinterlegen. Um ihr Opfer vermutlich noch schneller zu ködern hatte ihr Frau Anny versprochen, dass sie ihr helfen werde und deshalb 2 Millionen Baht aus eigener Tasche dazulegen würde. Frau Pitchayatida müsste als Sicherheit für das Darlehen in Höhe von 60 Millionen Baht also selber „nur“ noch 3 Millionen Baht aufbringen “, erklärte Oberst Nikorn.

Frau Pitchayatida war von dem Vorschlag ihrer angeblichen neuen Freundin begeistert und erklärte sich einverstanden, die 3 Millionen Baht zu bezahlen. Nachdem sie das Geld wie gewünscht überwiesen hatte, wartete sie zunächst vergeblich auf einen Bescheid der Darlehensfirma. Frau Anny konnte sie aber beruhigen und erklärte ihr, dass sie sich keine Sorgen machen müsste da die Darlehnsfirma ihren Antrag genehmigt habe.

Nachdem Frau Pitchayatida zwei weitere Monate vergeblich auf einen Bescheid der Kreditfirma gewartet hatte, bat sie Frau Anny darum, den Antrag zu stornieren und ihr wieder ihre bereits überwiesenen 3 Millionen Baht zurückzuzahlen.

„Frau Anny lehnte die Bitte von Frau Pitchayatida ab und erklärte der verblüfften Frau, dass sie die bereits überwiesenen drei Millionen Baht als „Bearbeitungsgebühr“ einbehalten würde. Natürlich kam es zu einem Streit zwischen den beiden Frauen und Frau Anny erklärte sich nach langen Diskussionen dazu bereit, ihr 20.000 Baht zurückzuzahlen“, berichtet Oberst Nikorn weiter.

Frau Pitchayatida recherchierte in ihrer Angelegenheit weiter und fand später heraus, dass der Name der Verdächtigen Frau Anny in dem Vertrag anders lautete, als sie seinerzeit angegeben hatte. Außerdem fand sie heraus, dass die Verdächtige Frau Anny angeblich noch sieben weitere Leute auf eine ähnliche Art und Weise betrogen hatte.

„Soweit es den Fall von Frau Thaworn betrifft, hat sie ein Chanote (Besitzurkunde) für 3 große Grundstücke in Chalong im Wert von 40 Millionen Baht. Frau Thaworn hatte sich zunächst dafür entschlossen, ihr Chanote an eine Hypothekenfirma als Sicherheit für eine Hypothek von 15 Millionen Baht zu hinterlegen“, berichtet er weiter.

„Auf den Ratschlag von Frau Anny in hat sie sich aber anders entschieden und Frau Anny als Beraterin für ihre Angelegenheiten ernannt. Frau Anny hatte ihr versprochen, dass sie sich um das Land und die entsprechende Weiterentwicklung kümmern werde“, sagte Oberst Nikorn.

„Erst viel später erfuhr Frau Thaworn, dass Frau Anny nicht wie versprochen sich um die weitere Entwicklung der Grundstücke gekümmert hatte. Stattdessen hat sie genau dass gemacht, wovon sie Frau Thaworn bei ihren „Beratungsgesprächen“ so dringend abgeraten hatte. Sie hatte die Grundstücksdokumente für einen Preis von 23 Millionen Baht an die Hypothekenfirma abgegeben“.

„Nachdem sie von Frau Thaworn auf diese merkwürdige Geschäftspraktik angesprochen wurde, zahlte ihr Frau Anny einen Millionen Baht zurück. Dann erklärte sie ihr, dass sie die restlichen 22 Millionen Baht als „Bearbeitungsgebühr“ einbehalten und beanspruchen würde“, fügte Oberst Nikorn hinzu.

Die Polizei hat alle Angaben zu Protokoll genommen und kümmert sich nun um den Fall. Die Beamten sammeln noch weitere Beweise und untersuchen den gesamten Schriftverkehr und die eingereichten Unterlagen dazu.

 

  • Quelle: Phuket Gazette