Junta sperrt einen 14-jährigen Jungen wegen Protest gegen Artikel 44 eine Woche lang ein

Junta sperrt einen 14-jährigen Jungen wegen Protest gegen Artikel 44 eine Woche lang ein

Pathum Thani. Am Mittwochabend wurde erst nach der Freilassung eines 14-jährigen Jungen bekannt, dass er von der Junta verhaftet und wegen des Tragens eines Protest Plakats gegen Artikel 44 für eine Woche lang eingesperrt wurde.

Demokratie-Aktivist Sombat Boon-ngamanong sagte, dass er, als er hörte, dass das Militärregime einen 14-jährigen Jungen verhaftet und für ein Protestschild eine Woche lang eingesperrt hatte , es wirklich nur sehr schwer glauben konnte.

„Ich konnte es einfach nicht glauben und musste erst lernen, dass die Geschichte wahr ist, obwohl sie sich so dystopisch anhört. Wie kann es möglich sein, dass in unserem Land ein 14 Jahre alter Junge verhaftet wird, nur weil er ein Schild in den Händen trägt? Es ist einfach unglaublich“, sagte er am Donnerstag gegenüber den Medien.

Tatsächlich bestätigte die Polizei erst wenige Stunden nach der Freilassung des Jungen am Mittwochabend, dass er bereits am 8. März in einer Jugendstätte in der Provinz Pathum Thani verhaftet wurde. Der Junge soll ein Schild getragen haben, auf dem gegen die absolute Macht des Junta Führers nach Artikel 44 protestiert wurde.

Oberleutnant Vichian Mueansuwan, ein stellvertretender Chef der Ermittlungen von Khlong Luang sagte gestern, dass der Junge, der als Minderjähriger nicht identifiziert wurde, vor der Polizeistation zusammen mit drei Erwachsenen verhaftet wurde, um gegen die Verwendung von Artikel 44 zu protestieren.

Polizei Oberst Samart Srisiriwiboonchai, der Chef der Polizeistation Khlong Luang bestätigte die Aussage von Oberleutnant Vichian und sagte dazu, dass es für die Polizei notwendig gewesen sei, den Jungen zu verhaften und zu verfolgen.

„Sie waren alle zusammen, also haben wir sie auch zusammen verhaftet“, sagte Samart telefonisch am Mittwoch. „Sie haben unsere Operationen behindert. Sie waren keine friedlichen Demonstranten, wie sie behaupteten. Sie haben aggressiv gehandelt“, betonte er.

Die drei erwachsenen Demonstranten wurden bereits von einem Gericht verurteilt und erhielten eine einjährige Haftstrafe, fügte er hinzu.

Artikel 44 gewährt dem Junta-Führer General Prayuth Chan-o-cha absolute Macht und wurde im vergangenen Monat aufgerufen, um den weitläufigen Tempelkomplex zu umstellen und eine „kontrollierte Zone“ umzuwandeln. Gegen den Tempel und sein flüchtiger Ex-Abt Dhammachayo liegen mittlerweile mehr als 300 Anzeigen, darunter auch wegen Geld Wäsche und Eingriff in geschütztes Waldland vor.

Oberleutnant Vichian sagte, dass der Junge aus der Provinz Chiang Mai vor der Polizeistation, die sich in der deklarierten „eingeschränkten Zone“ befindet, ein Schild in die Höhe hielt. Der Junge hatte damit zusammen mit einer Reihe von Tempelanhängern moralische Unterstützung für den Dhammakaya Mönch Phra Saeksan ausgedrückt, der von den Beamten zur Polizeistation gebracht wurde.

„Das Kind hat den NCPO Befehl verletzt“, fügte Oberleutnant Vichian hinzu und verwies damit auf den Befehl des Nationalen Rates für Frieden und Ordnung (NCPO).

Eine Tempelquelle die nicht genannt werden möchte bestätigte gegenüber den Medien, dass der Junge im Auftrag des Jugendgerichts in den vergangenen sieben Tagen in einer Jugendhaft in Pathum Thani eingesperrt war,

Auf Nachfrage der Presse weigerte sich die betroffene Haftanstalt, irgendwelche Informationen weiter zu geben. Der Anwalt des Jungen konnte ebenfalls von der Presse nicht erreicht werden. Menschenrechtsanwalt Anon Nampa sagte, dass die maximale Strafe für die Verletzung eines Junta-Befehls sechs Monate im Gefängnis ist, aber er erwartet, dass die Strafe für einen Jugendlichen niedriger ausfallen würde.

Junta-Sprecher Oberst Winthai Suvari war ebenfalls auf Nachfrage der Presse nicht in der Lage, die Haft des Jungen zu kommentieren.

Ein Sprecher des Dhammakaya Tempel, Dantamano Bhikku, lehnte es ab, über den Vorfall zu sprechen. Er sagte, er habe Angst das Regime zu stören obwohl er bestätigte, dass der Vorfall stattgefunden hatte.

Nutta Mahattana, ein Pro-Demokratie-Aktivist, machte über seinen Ärger wegen der Verhaftung des Jungen auf Facebook keinen Hehl und fragte sich, warum der Tempel in der vergangenen Woche wegen der Verhaftung des Jugendlichen geschwiegen hatte.

„Mein Verständnis ist, dass der Tempel unter Druck war und deshalb die Verhaftung des Jungen nicht kommentieren wollte“, sagte Nutta. Anschließend fügte er hinzu, dass die Junta bei ihrer Arbeit aber nicht die Rechte der Kinder vergessen sollte.

Der fall wurde erst in der Öffentlichkeit bekannt, nachdem einige Tempel Anhänger ein Foto veröffentlicht hatten, das angeblich den Junge hinter Gittern in dem Haftzentrum in Pathum Thani zeigt.

Nur wenige Stunden bevor der Junge wieder freigelassen wurde hatte Demokratie-Aktivist Sombat Boon-ngamanong bei einer Facebook-Initiative am Mittwoch die Facebook Nutzer gefragt, wie ihr Leben war, als sie erst 14 Jahre alt waren. „Hätten sie erwartet, dass sie mit 14 Jahren wegen dem Tragen eines Schildes verhaftet werden“?

Keiner der Nutzer konnte seine Frage mit Ja beantworten.

 

  • Khaosod