Das Pickup Sitzplatz Verbot der Regierung ist ein Schlag ins Gesicht der armen Leute

Das Pickup Sitzplatz Verbot der Regierung ist ein Schlag ins Gesicht der armen Leute

Bangkok. Wie bereits mehrfach berichtet, möchte die Regierung nach Songkran das generelle Sitzplatz Verbot auf der Ladefläche eines Pickup endlich durchsetzen und dafür sorgen, dass niemand mehr auf der Ladefläche eines Pickups transportiert wird. Obwohl Premierminister Prayuth während der Songkran Feiertage nochmal ein Auge zudrücken und den Transport von maximal sechs Personen pro Ladefläche und Pickup zulassen will, ist damit nach den Songkran Feiertagen endgültig Schluss.

Pickup Sitzplatz Verbot
Pickup Sitzplatz Verbot

Laut vielen thailändischen Medien ist das ein Schlag ins Gesicht der ärmeren Bevölkerung, die dringend auf den günstigen Transport bzw. auf die Mitfahrgelegenheit auf der Ladefläche eines Pick-ups oder eines LKWs angewiesen sind. Nur so haben diese Menschen die Möglichkeit, kostengünstig zum Einkaufen oder zum Besuch ihrer Familienangehörigen zu reisen.

In Wirklichkeit ist dieses Gesetz nicht neu sondern wurde bereits im Jahr 1979 eingeführt. Allerdings wurde es bisher weder von den Bürgern, noch von der Polizei oder vom Militär eingehalten oder einfach nur stillschweigend ignoriert. Polizeibeamte benutzen im täglichen Verkehr ebenfalls ihre Pick-ups zum Transport von Polizeibeamten oder Gefangenen, die damit auf der Ladefläche eines Pick-ups zur nächsten Polizeistation oder direkt ins Gefängnis gebracht werden.

So ganz nebenbei wurde dabei auch das mitfahren auf der Rücksitzbank eines Pickup verboten, selbst wenn das Fahrzeug über vier Türen verfügt. Das führte zu Verwirrungen und weiteren Protesten der Bürger.

Viele Kritiker argumentieren damit, dass gerade dieses Gesetz die ärmeren Bürger des Landes trifft, die oft genug auf die Mitfahrgelegenheit auf der Ladefläche eines Pick-ups angewiesen sind. In vielen ländlichen Gebieten ist es schwierig eine Busverbindung zu bekommen und selbst wenn, kann es sich eine arme Familie gar nicht leisten, für alle Familienmitglieder eine Fahrkarte zu bezahlen.

Lustiger Protest gegen das Pickup Sitzplatz Verbot der Regierung
Lustiger Protest gegen das Pickup Sitzplatz Verbot der Regierung

Die Kommentare in den sozialen Netzwerken reichen von Verwunderung, Unverständnis und Wut bis hin zu lustigen Kommentaren und Bildern, die extra zu diesem Zweck von den Nutzern aufgenommen und ins Netz gestellt wurden.

Selbst Polizeibeamte haben so ihre Zweifel, ob und wie die Regierung dieses Gesetz nach den Songkran Feiertagen durchsetzen will. Ein Beamter schrieb dazu, dass dieses Gesetz von reichen Bürgern gemacht wurde, die gar keine Ahnung davon haben, wir die ärmere Bevölkerung sich sonst fortbewegen, ein Krankenhaus oder einen Arzt aufsuchen oder schlicht weg nur zum Einkaufen oder zum Markt fahren soll.

Ein weiterer Beamte kommentierte nur kurz und bündig, dass solche Gesetze von Leuten gemacht werden, die den ganzen Tag mit ihrem Hintern in einem klimatisierten Büro sitzen und keine Ahnung haben, was auf den Straßen los ist.

Das Pickup Sitzplatz Verbot der Regierung ist ein Schlag ins Gesicht der armen Leute
Das Pickup Sitzplatz Verbot der Regierung ist ein Schlag ins Gesicht der armen Leute

Nur wenige Stunden nach der Bekanntmachung des Verbots wurden bereits Hunderte von Fahren und Personen auf der Ladefläche eines Pickup von der Polizei angehalten und zu Kasse gebeten. Die Leute ärgern sich zu Recht, dass sie bereits eine Strafe von 100 bis 500 Baht bezahlen mussten, und es dann plötzlich wieder heißt, dass diese Regelung erst nach Songkran in Kraft tritt.

Nachdem sich die betroffenen Personen in den sozialen Netzwerken gemeldet und erklärt hatten, dass sie von der Polizei ihr bereits gezahltes Bußgeld wieder haben wollen erklärte ein Sprecher der Regierung, dass dazu von Seiten der Polizei keine Veranlassung besteht. Sie bekommen ihr Geld nicht wieder, betonte er.

Diese Diskussion ist mit Sicherheit noch lange nicht beendet und wird vermutlich nach dem in Kraft treten nach den Songkran Feiertagen für weiteren Zündstoff in den Medien und in den sozialen Netzwerken sorgen.

  • Quelle: Thailändische Medien