Staatsanwaltschaft sieht keine Notwendigkeit für den Red Bull Erben vor Gericht zu erscheinen

Staatsanwaltschaft sieht keine Notwendigkeit für den Red Bull Erben vor Gericht zu erscheinen

Bangkok. Wieder einmal sieht es so aus, als hätten Leute mit sehr viel Geld in Thailand, wie zum Beispiel im Fall des Red Bull Erben Vorayuth „Boss“ Yoovidhya, ein „Ass im Ärmel“, wenn es um die Strafverfolgung der Behörden geht.

In dem seit September 2012 „auf Eis“ liegenden Fall des Red Bull Erben Vorayuth „Boss“ Yoovidhya könnte das ebenfalls der Grund sein, warum der Sohnemann reicher Eltern trotz Töten eines Polizeibeamten bei einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht noch immer auf freien Fuß ist und dabei offensichtlich aufgrund seiner Milliarden ein Luxusleben im Ausland führen kann.

Nachdem in den nationalen Medien die Stimmen und berichtigten Fragen immer lauter werden, warum der Red Bull Erbe noch immer nicht für eine Anhörung vor Gericht erschienen ist, haben weder die Eltern, noch seine hochkarätigen Anwälte, sondern die Staatsanwaltschaft selber die Frage beantwortet und während einer Pressekonferenz erklärt, dass für „Boss“ keine Notwendigkeit besteht, selber vor Gericht zu erscheinen um über seinen tödlichen Autounfall zu sprechen.

Erstaunlicher Weise erklärte ein Sprecher des Amtes der Staatsanwaltschaft zur Vereidigung des Sohnemanns, dass seine seit fünf Jahren dauernde Ablehnung eines Gesprächs mit der Staatsanwaltschaft durchaus akzeptabel sei, da seine Anwälte eine Beschwerde über eine ungerechtfertigte Behandlung ihres Mandanten eingereicht hätten.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Herr Prayuth Petchkun gab die Erklärung gegenüber der Presse ab, nachdem erneut ein Termin verstrichen war, bei dem Vorayuth „Boss“ Yoovidhya vor Gericht befragt werden sollte. Der Angeklagte befindet sich in Großbritannien und wickelt dort wichtige persönliche Geschäfte ab, sagte er gegenüber den Medien. Deshalb hat er uns erneut um eine Verschiebung des Termins gebeten, fügte er erklärend hinzu.

„Läuft dieser Fall bereits zu lange? Um diese Frage zu klären müssen wir zunächst die Gründe, die er dem Gericht zitiert hat, untersuchen. Sind sie grundlos oder haben sie ein Gewicht für die weiteren Untersuchungen“? fragte Prayuth weiter. „Wenn wir seine Beschwerden nicht ernst nehmen und sie nicht untersuchen, könnten uns seine Anwälte Fahrlässigkeit vorwerfen“, betonte er.

Prayuth sagte weiter, dass Vorayuth „Boss“ Yoovidhya bereits zahlreiche Petitionen einschließlich einer Beschwerde gegen die Staatsanwaltschaft eingereicht habe. Angeblich soll die Staatsanwaltschaft neben den Anklagepunkten der Polizei noch weitere Vorwürfe wegen überhöhter Geschwindigkeit gegen den Red Bull Erben erhoben haben.

Im September 2012 hatte Vorayuth mit seinen Ferrari einen Motorradpolizisten, der in Bangkoks Bezirk Thonglor auf Patrouille war, gerammt und dabei tödlich verletzt. Anschließend war „Boss“ geflüchtet und hielt sich in der Villa seiner Eltern versteckt. Vorayuth wurde kurz darauf wegen tödlichen rücksichtslosen Fahrens, wegen Fahrerflucht und wegen überhöhter Geschwindigkeit angeklagt. Die Anklage wegen überhöhter Geschwindigkeit musste mittlerweile fallen gelassen werden, da sie bereits verjährt ist.

„Wenn seine eingereichten Beschwerdegründe haltlos wären, hätten wir den Ermittlern befohlen, das Gericht zu bitten, einen Haftbefehl gegen Vorayuth „Boss“ Yoovidhya auszustellen“, fügte Prayuth hinzu.

Er bezog sich dabei auf einen Prozess namens „Unfair Treatment Petition“. In der Theorie hat jeder Verdächtige das Recht, einen Antrag auf „Unfair Treatment Petition“ einzureichen, wenn er glaubt, dass er von den Ermittlern ungerecht behandelt wurde. In solch einem Fall müssen alle laufenden Verfahren zunächst so lange eingestellt werden, bis die Staatsanwaltschaft die Anschuldigungen der Beschwerde überprüft haben.

Ein nicht genannter Anwalt erklärte gegenüber der Presse, dass es in hochkarätigen Fällen ein bekannter Trick sei, um für einen einflussreichen Angeklagten weitere Zeit „zu kaufen“.

Unter den Besuchern der Pressekonferenz befand sich auch der ehemalige Politiker Chuwit Kamolvisit, der jeden der Anwesenden daran erinnerte, dass bereits fünf Jahre seit dem Autounfall vergangen sind und die Behörden bisher ohne einen offensichtlichen Fortschritt da stehen.

 

  • Quelle: Pattaya One, Khao Sod