Mehr als 10 Tonnen Müll aus Bangkoks Abwasserkanälen gefischt

Mehr als 10 Tonnen Müll aus Bangkoks Abwasserkanälen gefischt

Bangkok. Nach den Sintflutartigen Niederschlägen in den letzten Tagen in vielen Provinzen und in der Hauptstadt Bangkok, die erneut für zahlreiche Überschwemmungen und Verkehrschaos gesorgt haben, hat die Stadtverwaltung BMA nun schweres Gerät und Personal eingesetzt, um die völlig verstopfen Abwasserkanäle der Stadt mal wieder vom Müll und Unrat zu reinigen.

Wie schon mehrfach berichtet, sind viele der Überschwemmungen in Bangkok „hausgemacht“ und werden von den Bewohnern selber verursacht, da es nach wie vor viele Bewohner nicht für nötig halten, ihren Müll ordnungsgemäß zu entsorgen.

Es ist ja auch wesentlich bequemer, seinen Müll bei Nacht und Nebel auf die Straße zu werfen und ihn so möglichst schnell und einfach zu entsorgen. Der nächste größere Regen wird schon dafür sorgen, dass der Müll von alleine verschwindet, scheinen sich viele Anwohner zu denken.

Dagegen sind das Abwassersystem und die vielen Kanäle in der Hauptstadt nicht darauf ausgelegt, den Müll der Bewohner zu entsorgen. Immer wieder sind die Kanäle verstopft und können deswegen bei einem starken Regen das Wasser auf den Straßen nicht mehr bewältigen. So kommt es immer wieder, bei starken Niederschlägen, zu den bekannten Überschwemmungen in der Hauptstadt.

Und wie jedes Jahr versichert die zuständige Stadtverwaltung, dass man alles getan habe, um die Überschwemmungen in den Griff zu bekommen. Geholfen scheint das bisher aber nicht zu haben, wie aus den zahlreichen Berichten, Bildern und Videos über Überschwemmungen in der Hauptstadt immer wieder zu lesen und zu sehen ist.

Jetzt haben die hohen Herren im Rathaus der Stadt erneut eine Aktion gestartet, um zumindest das Wasser aus dem Bereich Saen Saep und Lat Phrao wieder zurück in den Chao Phraya Fluss zu leiten. Die Stadtverwaltung hat mehrere schwere Bagger mit langen Greifarmen in Stellung gebracht, und fischt damit den Müll und den Unrat aus dem Abwassersystem.

Laut den offiziellen Angaben wurden dabei mittlerweile alleine in dem Bereich mehr als zehn Tonnen Müll aus den Kanälen gefischt. Laut den Angaben der Behörden handelt es sich dabei um alten Trödel und Hausmüll, der von den Bewohnern der Hauptstadt achtlos auf der Straße entsorgt wird.

Dieser auf der Straße entsorgte Hausmüll macht rund 90 Prozent des Mülls aus, den die Mitarbeiter der Stadt aus den Kanälen fischen. Darunter befinden sich selbst so große und sperrige Sachen wie ein großes Bett, Sofas, Matratzen und zahlreiche große sperrige Sessel. Dass diese Teile nicht durch ein Abwasser Rohr passen und dementsprechend blitzschnell für weitere Überschwemmungen sorgen, dürfte jedem einleuchten.

Kleinere Abfälle, die nicht von den eingesetzten Baggern und Maschinen entfernt werden konnten, mussten daher manuell von Hand von den Arbeitnehmern geklärt werden. Das sorgt für weitere Verzögerungen bei der Reinigung der Kanäle, und bedeutet, dass sich die Entwässerung der Straßen weiter hinauszieht.

Die Mitarbeiter stehen bis zum Bauch in der dreckigen Abwasserbrühe und müssen mühsam die kleinen Teile Stück für Stück per Hand entsorgen. Eine Arbeit, die wohl niemand gerne freiwillig macht.

Ob die jetzt groß angelaufene Reinigungsaktion auch wirklich den gewünschten Erfolg bringt, wird sich vermutlich schon bald bei dem nächsten größeren Platzregen herausstellen.

 

  • Quelle: Khao Sod