Polizei ermittelt in den eigenen Reihen wegen Amtsmissbrauch im Fall des Red Bull Erben

Polizei ermittelt in den eigenen Reihen wegen Amtsmissbrauch im Fall des Red Bull Erben

Bangkok. Im Fall des untergetauchten Red Bull Erben Vorayuth “Boss” Yoovidhya hat die Nationale Anti-Korruptions-Kommission (NACC) einen Ermittlungsausschuss eingerichtet, und ermittelt nun in den eigenen Reihen gegen Polizei General Major Piakaew, den ehemaliger Leiter der Metropolitan Police Division 5 und sechs anderen zum Teil hochrangige Polizeibeamte.

Den Beamten wird der angebliche Missbrauch ihrer Autorität bei der Untersuchung zu dem Red Bull Fall Vorayuth „Boss“Yoovidhya vorgeworfen. Wie eine Quelle des NACC am Mittwoch der Presse mitteilte, weicht der „Sohnemann“ der Strafverfolgung der Behörden aus. Vorayuth ist der Hauptverdächtige in einem hochkarätigen tödlichen Unfall mit Fahrerflucht im Jahr 2012.

Der Ermittlungsausschuss, der Ende letzten Monats gegründet wurde und von dem NACC-Mitglied Surasak Khiriwichien geführt wird, leitet Untersuchungen gegen die beiden ehemaligen Abgeordneten Polizei Oberst Sukhun Phrommayon und Polizei Oberst Traimet U-thai, gegen den Oberaufseher der Thonglor Polizeistation Polizei Oberst Chumpol Phumpoung, sowie gegen drei weitere Ermittler der Thonglor Polizeistation, Polizei Oberst Samrit Ketyaem, Oberts Leutnant Wibul Thinwattanakul und Oberstleutnant Wiradol Tabtimdee ein.

Die Offiziere wird vorgeworfen, den Fall Vorayuth absichtlich verzögert oder verschleppt zu haben, da sie nicht rechtzeitig einen Haftbefehl gegen Vorayuth beantragt haben, um bei einer Anklageentscheidung Anfang dieses Jahres zu erscheinen.

Vorayuth, der schon wiederholt vorherige Vorladungen der Polizei und des Gerichts ignoriert hatte, konnte deswegen bisher noch mit einem Verbrechen belastet werden. Er sollte im April vor seinen Anklägern erscheinen und hatte nur ein paar Tage vorher das Land verlassen.

Angesichts der wachsenden Kritik an der wahrgenommenen Verzögerung bei der Auslieferung von Vorayuth sagte der Metropolitan Polizei Chef General Leutnant Sanit Mahathavorn am Dienstag, er werde jetzt mit einem privaten Unternehmen koordinieren, das derzeit ein 34-seitiges Dokument zur Auslieferung von Vorayuth vom thailändischen ins Englische übersetzt.

Er fügte hinzu, dass der Red Bull-Erbe Berichten zufolge in den Vereinigten Staaten entdeckt worden sei. Sobald das Dokument übersetzt ist, fordert die Polizei die Hilfe des Außenministeriums an, um in dem Fall weiter fortzufahren zu können.

Vorayuth „Boss“, ein Enkel von Red Bull Mitbegründer Chaleo Yoovidhya, wird beschuldigt, vor fünf Jahren den 47-jährigen Polizeibeamten Major Wichean Klinprasert auf Bangkoks Sukhumvit Straße überfahren und getötet zu haben. Anschließend flüchtete der Milliardenerbe vom Tatort, ohne sich um den verletzten Beamten zu kümmern.

Die Verjährungsfrist ist für das zu schnelle und das rücksichtslose Fahren, durch das auch Sachschäden verursacht wurden, bereits abgelaufen. Allerdings besteht immer noch die Anklage wegen dem rücksichtslosen Fahren mit Todesfolge für den Polizeibeamten.

Laut dem Gesetz beträgt hier die Verjährungsfrist 15 Jahre. Bei einer Verurteilung drohen „Boss“ eine maximale Gefängnisstrafe von 10 Jahren.

 

  • Quelle: Thai Visa, The Nation, Pattaya One News