Thailand geht gegen bettelnde Rucksack Touristen vor

Thailand geht gegen bettelnde Rucksack Touristen vor

Bangkok. Wie in der Vergangenheit bereits mehrfach berichtet, können die Beamten bei der Einreise von ausländischen Touristen einen Nachweis über 20.000 Baht fordern, bevor sie ihnen den Aufenthalt im Königreich erlauben und durch einen Einreisestempel bestätigen.

Thai Visa, ein englischsprachiges Forum für Thailand hat bereits mehrfach darüber berichtet, das Touristen an den Grenzübergängen abgewiesen wurden, da sie diesen Nachweis nicht erbringen konnten. Aber auch in den sozialen Netzwerken tauchen immer häufiger Berichte über diese Praxis der Einwanderungsbehörden auf.

Laut den nationalen Medien betreffen diese Berichte in den meisten Fällen Personen, die mit einem Touristenvisum in das Land einreisen wollen. Davon sollen vor allem die sogenannten Rucksack Touristen betroffen sein, die in der Regel nur mit spärlichem Gepäck unterwegs sind.

Die nationalen Medien nehmen an, dass die neuen Anforderungen an den Grenzkontrollstellen im ganzen Land eine Antwort auf die immer weiter ansteigende Zahl von Rucksack Touristen oder von Ausländern sind, die in Thailand illegal arbeiten wollen und dabei auch meistens ihre Aufenthaltszeit in Thailand überschreiten.

In der vergangenen Woche wurde ein Mitglied von Thaivisa in einem Einwanderungsgefängnis am Flughafen Suvarnabhumi festgehalten, nachdem ihm die Einreise verweigert wurde, weil er angeblich ja auch illegal in Thailand arbeiten könnte.

Während der gleichen Zeit wurde auch ein weiteres Thaivisa-Mitglied, das sogar den Besitz eines Bildungsvisums nachweisen konnte, am internationalen Flughafen Suvarnabhumi festgehalten. Der zuständige Beamte bei der Einreise hatte den Mann gebeten, 20.000 Baht in bar nachzuweisen. Nachdem der Tourist aber nur 8.000 Baht vorzeigen konnte, wurde ihm die Einreise verweigert.

Das Mitglied erklärte gegenüber Thaivisa, dass er zuvor problemlos schon bereits viermal mit einem Touristenvisa und einen 30-tägigen Stempel bei der Ankunft eingereist wäre.

Ein thailändischer Beamter der Einwanderungsbehörde, der unter der Bedingung an Anonymität mit Thaivisa sprach bestätigte ebenfalls, dass Menschen, die nach Thailand mit einem Touristenvisa einreisen in der Lage sein sollten, bei der Einreise nachzuweisen, dass sie ihren Aufenthalt in Thailand problemlos finanziell unterstützen können.

Er sagte, es sei normales Verfahren und liege im Ermessen des Einwanderungsbeamten. Dabei könne der Beamte weitere Informationen verlangen wenn er vermutet, dass der Einreisende kein echter Tourist sein kann oder aber vorhat, in Thailand illegal zu arbeiten.

Allerdings konnte er Thaivisa gegenüber nicht bestätigen, ob die 20.000 Baht in bar eine Voraussetzung für alle Einreisekontrollpunkte im ganzen Land sind.

„Beg-packers“ (Bettel Rucksack Touristen) ist das Wort, das manchmal verwendet wird, um junge westliche Touristen zu beschreiben, die Musik spielen oder allen möglichen Krims Kram in den Straßen von Südostasien verkaufen, um damit ihre Reisen zu finanzieren oder sich damit angeblich ihr Ticket nach Hause kaufen wollen.

Nach dem britischen Telegraph gab es in der jüngsten Zeit einen gewaltigen Anstieg der bettelnden Rucksack Touristen in einigen der ärmsten Länder der Welt. Ihre Versuche, ihre Reisen über Betteln, Musizieren, körperliche Kunststückchen oder über den gelegentlichen Verkauf ihrer Urlaubsfotos zu finanzieren, wurden auf den soziale Medien von zahlreichen sozialbewussten Reisenden und selbst von angewiderten Einheimischen gepostet und geteilt.

Die meisten dieser „Bettel-Touristen“ wurden vor allem in Süd Ost Asien gesehen und reisen zwischen Thailand – Kambodscha – Laos – Vietnam und Myanmar hin und her.

Eine Frau aus Singapur war auf ihren Reisen geschockt, als sie offensichtliche Europäer bettelnd um Geld auf den Straßen sitzen sah. „Ich finde es extrem schlecht, andere fremde Menschen um Geld anzubetteln, um auf die Kosten von fremden Leuten rund um die Welt zu reisen“, erzählte sie gegenüber der Presse.

„Dabei ist es egal, ob die Bettler Musik spielen oder versuchen, irgendwelche belanglosen Dinge an die Menschen auf der Straße zu verkaufen. Leute die so etwas tun sollten Geld für Lebensmittel oder für ihre Kinder sammeln aber nicht dafür um ihre luxuriöseren Reisen ins Ausland zu finanzieren“, fügte sie hinzu.

 

  • Quelle: Chiang Rai Times, The Telegraph, News.com