Drei hohe Polizeioffiziere sollen Yingluck bei ihrer Flucht aus Thailand geholfen haben

Drei hohe Polizeioffiziere sollen Yingluck bei ihrer Flucht aus Thailand geholfen haben

Bangkok. Laut einer nicht genannten Quelle aus dem Polizeihauptquartier in Bangkok wurden am Donnerstagabend und am frühen Freitagmorgen drei hohe Polizeioffiziere im Hauptsitz der Royal Thai Polizei verhört und später am Freitagmorgen vorübergehend wieder freigelassen.

Den drei hohen Polizeioffizieren wird vorgeworfen, der ehemaligen Premierministerin Yingluck Shinawatra bei ihrer Flucht aus Thailand geholfen zu haben.

Inzwischen wurde ein Bronzefarbener Toyota Camry mit dem Nummernschild Chor Khor 5323 in der Provinz Nakhon Pathom beschlagnahmt und sichergestellt. Die nicht näher genannte Quelle sagte weiter, dass die Polizei vier gefälschte Kfz-Kennzeichen, die angeblich bei der Flucht von Yingluck  verwendet wurden, ebenfalls gefunden und beschlagnahmt wurden.

Wie die thailändischen Medien weiter berichten, konnten die drei verdächtigen Männer bisher nur als Zeugen verhört werden, da das Gericht noch keine Haftbefehle bezüglich der Mithilfe bei der Flucht von Yingluck ausgestellt hat.

Wenn keine weiteren Beweise gegen die Männer vorliegt, sagte die Quelle weiter, könnten sie nicht wegen der Beihilfe zur Flucht zur Verantwortung gezogen werden. In diesem Falle könnten sie nur wegen der Verwendung von gefälschten Nummernschildern zur Rechenschaft gezogen werden.

Sollte dies der Fall sein, und die Ermittler können keine weiteren Beweise gegen ihre Kollegen zur Beihilfe bei der Flucht von Yingluck vorlegen, würde der Fall wegen der gefälschten Kennzeichen an die Polizei in Pathumwan übergeben.

Die Quelle berichtet weiter, dass der stellvertretende Polizeikommissar General Srivara Ransibrahmanakul das Trio von 22.30 Uhr am Donnerstagabend bis um 1 Uhr am Freitagmorgen persönlich verhört hat.

Dann, um 2 Uhr am Freitagmorgen bestätigte Polizei General Srivara, dass der Toyota Camry auf der Flucht von Yingluck dazu genutzt wurde, um damit nach Kambodscha zu fliehen.

Laut den weiteren Angaben der nicht genannten Quelle soll einer der drei verdächtigten Polizeibeamten ein hoher Polizei Oberst sein, der „gute Kontakte“ zu einem ehemaligen Chef des Metropolitan Polizei Büro unterhält. Den Namen wollte er allerdings nicht in der Öffentlichkeit preisgeben.

Die Ermittler bestätigten bisher nur, dass der beschlagnahmte Toyota Camry zu einer Frau aus Bangkok gehört, die das Fahrzeug allerdings seit 2012 nicht mehr benutzt hatte. Es war eines von zwei Autos, die in den Überwachungsaufzeichnungen der Straßenkameras gesehen wurden. Diese Aufnahmen sollen angeblich zeigen, dass Yingluck an einer Militäranlage in Sa Kaeo vorbeifuhr.

Yingluck zog anscheinend eine dramatische Flucht vor, bevor der Oberste Gerichtshof der Kriminalpolizei für politische Amtsträger sein Urteil gegen Yingluck am 25. August verkündet wollte.

Nachdem feststand, dass Yingluck an diesem Tag nicht mehr vor Gericht erscheinen wird, wurde die Verkündung des Urteils bis zum 27. September verschoben. Selbst wenn Yingluck bis dahin nicht wieder vor Gericht erscheint, wird das Urteil am nächsten Mittwoch trotz ihrer Abwesenheit verkündet.

Sollte Yingluck darin für schuldig gesprochen werden, drohen der ehemaligen Premierministerin bis zu zehn Jahre Haft und ein lebenslanges Verbot, sich jemals wieder in der Politik zu betätigen.

Yinglucks gegenwärtiger Aufenthaltsort ist nach wie vor unbekannt. Sie wurde seit dem 23. August nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Allerdings hatten zahlreiche Medien gemeldet, dass sie sich angeblich zu einem Besuch ihres älteren Bruder Thaksin Shinawatra in Dubai aufhalten soll.

Thaksin Shinawatra, ein ebenfalls ehemaliger Premierminister Thailands lebt dort seit Jahren im Selbst-Exil, nachdem er sich ebenfalls durch eine Flucht der thailändischen Gerechtigkeit entzogen hat.

 

  • Quelle: Thai Visa, The Nation