Die thailändische Polizei bittet Interpol um Hilfe bei der Suche nach Yingluck

Die thailändische Polizei bittet Interpol um Hilfe bei der Suche nach Yingluck

Bangkok. Am Samstag erklärte der stellvertretende Polizeisprecher Polizei Oberst Krisna Pattanacharoen, das die königlich thailändische Polizei „Royal Thai Police“ (RTP) Interpol darum gebeten hat, ihr bei der Suche nach der ehemaligen flüchtigen Premierministerin Yingluck zu helfen und sie auf eine Blaue Ausschreibung „Blue Notice“ zu setzen.

Oberst Krisna erklärte gegenüber den thailändischen Medien, dass die ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra vom Obersten Gerichtshof für die Inhaber von politischen Positionen der Vernachlässigung der Pflicht in dem von ihrer Regierung festgelegten Reis-Verpfändungs-Verfahren für schuldig befunden wurde.

Der Oberste Gerichtshof für die Inhaber von politischen Positionen hatte in seiner Urteilsverkündung am 27. September Yingluck Shinawatra während ihrer Abwesenheit vor Gericht für schuldig befunden und sie zu fünf Jahren Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. Seitdem steht sie auf der Fahndungsliste der thailändischen Polizei und wird von den Ermittlern gesucht.

Zunächst verdichteten sich die Gerüchte, dass hochrangige Polizeioffiziere Yingluck bei ihrer Flucht ins Ausland unterstützt haben. Der Anfangsverdacht der Ermittler, dass ihr von hohen Polizeibeamten bei der Flucht geholfen wurde, hat sich mittlerweile bestätigt.

Polizei Oberst Chairit Anurit, ein stellvertretender Kommandant von Bangkoks Metropolitan Police Bureau (MPB) hat mittlerweile öffentlich zugegeben, dass er die ehemalige thailändische Ministerpräsidentin in einem Toyota Camry nach Sa Kaeo, einer Provinz, die an Kambodscha grenzt, in der Nacht, bevor sie vor dem Obersten Gerichtshof erscheinen sollte, gefahren hat, berichtet Thai PBS.

Ende letzter Woche berichtete dann CNN, dass eine nicht genannte Quelle der Pheu Thai Partei gesagt haben soll, dass sich die ehemalige Premierministerin Yingluck in London aufhalten soll um dort Asyl im Vereinigten Königreich zu beantragen.

Wie CNN einen Tag später weiter bekannt gab, soll die nicht genannte Quelle aus der Pheu Thai Partei berichtet haben, dass sich Yingluck bereits seit gut drei Wochen in London aufhalten soll.

Während die thailändische Militärregierung abstreitet, etwas über die Flucht von Yingluck gewusst zu haben, sind sich zahlreiche Kritiker sicher, dass sie eventuell sogar einen Deal mit der Regierung eingegangen war.

“Wenn man Yingluck aus Thailand herausholt, wird das Militär von einem potentiellen Dorn in ihrer Seite befreit. Wenn das Militär Yingluck eingesperrt hätte, wäre sie vermutlich zu einem Märtyrer für den größten Teil der Nation geworden. Hätte das Gericht sie dagegen freigesprochen, wäre es nicht ausgeschlossen, dass sie weiter zu einem mächtigen Politiker innerhalb Thailands aufgestiegen wäre“, sagte Paul Chambers, ein Experte für die thailändische Politik gegenüber der Presseagentur AFP.

Wie Thai PBS jetzt berichtet, hat die königlich thailändische Polizei „Royal Thai Police“ (RTP) mittlerweile Interpol darum gebeten hat, ihr bei der Suche nach der ehemaligen flüchtigen Premierministerin Yingluck zu helfen und sie auf eine Blaue Ausschreibung „Blue Notice“ zu setzen.

Diese sogenannte Blaue Liste „Blue Notice“ betrifft 190 Mitgliedsländer und fordert sie auf, zusätzliche Informationen über die Identität oder Aktivitäten einer Person in Bezug auf ein Verbrechen zu sammeln und diese Informationen an Interpol weiterzuleiten.

Interpol Notice
Interpol Notice

 

  • Quelle: Wikioedia, Thai PBS, Thai Visa, The Nation